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Darum geht es
Vor dem
eigentlichen Argumentieren stehen Beobachtungen, Informationen,
Sach- oder
Werturteile oder Daten über einen
bestimmten Sachverhalt, eine Situation oder ein Problem.
Der Ausgangspunkt: Das Strittige
Oftmals werden die Auffassungen nicht von einem anderen
geteilt. Was man beobachtet hat oder was man zu einem bestimmten Problem meint, ist dann
strittig.
Anders ausgedrückt: Sobald bestimmte Sachverhalte oder
Äußerungen problematisiert werden, vollzieht sich der Übergang
von der reinen Information zur Argumentation. Denn damit wird auf die Gültigkeit von Aussagen abgehoben, die zu beweisen ist.
Im nachfolgenden Beispiel wird eine Aussage gemacht, die man im
Allgemeinen wohl als strittig ansehen kann. Sie steht, so könnte man sagen,
unter Problemdruck.
Ein Beispiel
Was hier über den Alkoholkonsum von
Jugendlichen gesagt wird, ist längst nicht Meinung aller. Und sicher
wird auch die Begründung, die dafür gegeben wird, nicht von jedem
geteilt. |
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Die Argumentation
Falls das Strittige geklärt, Einvernehmen hergestellt, ein Kompromiss
geschlossen oder gar eine Entscheidung herbeigeführt werden soll, muss man sich mit
Argumenten auseinandersetzen. Dabei macht man gewöhnlich Äußerungen, die
Sprechhandlugen wie die folgenden darstellen:
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Vermutungen aufstellen
-
Feststellungen treffen
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Erklärungen abgeben
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Beurteilungen vornehmen
-
Empfehlungen aussprechen
Die Art und Weise, wie Aussagen zum Zweck des Überzeugens miteinander
verknüpft werden, nennt man Argumentation.
Grundstruktur der Argumentation
These und Argument(e) bilden die Grundstruktur jeder
Argumentation.
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Mit dem Begriff
These (Behauptung) bezeichnet man die Aussage, die als Ausgangspunkt der
Argumentation strittig ist.
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Das
Argument ist die Aussage, die die These begründet.
Argumentation vorwärts oder rückwärts
Argumentationsvorgänge können prinzipiell
vorwärts- oder
rückwärtsgerichtet gestaltet werden.
Bei der vorwärtsgerichteten Argumentation steht die These / Behauptung /
Schlussfolgerung am Ende, bei der rückwärtsgerichteten Argumentation am
Beginn der Argumentation.
Vorwärtsgerichtete Argumentation |
Rückwärtsgerichtete Argumentation |
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Diese Grundstruktur lässt sich allgemein wie folgt darstellen: Dabei muss
man freilich beachten, dass sich diese Grundstruktur als
Argumentationskette, sofern sie nicht abrupt abgebrochen wird, nahezu
unendlich fortschreiben lässt (infinitiver
Regress). In der Kommunikation allerdings, bei der das
Argumentieren im Idealfall auch zu einem Konsens führen soll, mit
dem sich z. B. bestimmte Entscheidungen für das Handeln
rechtfertigen lassen, macht eine solche immerwährende
Geltungsverschiebung – der
Geltungsanspruch
einer Aussage wird immer weiter ohne Ende mit einer diese wieder
stützenden Aussage mit Geltungsanspruch fortgeführt – allerdings
wenig Sinn.
Im vorstehenden Beispiel stellt die Aussage (Proposition) "Es ist doof, wenn man sich
auf einem Fest mit Alkohol volldröhnt." die These (Behauptung) dar. Die Äußerung: "Nach übermäßigem Alkoholkonsum kann man sich nicht
mehr vernünftig unterhalten" stellt das Argument (Begründung) für die These
dar.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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