Die Textarbeit
zu Wolfgang Borcherts
Geschichte »Die
drei dunklen Könige« kann im
Lern-, Übungs- oder
Leistungsraum mit
folgenden Inhalten gestaltet werden. Dabei können die Aufgaben noch nach
Kompetenzniveaus differenziert werden.
Als
Produktive Textarbeit kann der Text zunächst nach dem
didaktischen Prinzip
verzögerten Lesens als Lückentext präsentiert werden, der den ersten
Abschnitt auslässt.
Dazu
können verschiedene Textvarianten angeboten werden. Ziel dieses Zugangs zum
Text ist unter anderem, die Aufmerksamkeit auf ästhetische Qualitäten des
Textes bei der sprachlichen Gestaltung zu lenken, und ein Verständnis für
den textstrukturierenden Motivgegensatz von Licht und Dunkel bei der
Kohärenzbildung zu schaffen. Dabei werden auch andere Darbietungsformen des
Erzählens als Textvarianten angeboten als der im Originaltext verwendete
Erzählerbericht.
Wichtig! Bei der Auswertung, die am besten in einer Kleingruppe erfolgen
soll, geht es natürlich nicht um die "richtige" Lösung. Das muss allen
Beteiligten klar sein. Gerade bei solchen Verfahren mit Textvarianten muss
also einer falsch verstandenen, lernstrategisch fatalen ▪
sozialen Abhängigkeitsorientierung, bei der die Schülerinnen und Schüler
es ihrer Lehrkraft, dadurch recht machen wollen, dass sie von vornherein
aufgrund ihrer Leseerfahrungen möglichst textnahe Lösungen zu entwickeln,
entgegengewirkt werden. Dabei kann die zur sinnvollen Bewältigung der
Aufgabe nötige ▪
problem- und aufgabenbezogene Orientierung nicht so ohne Weiteres
vorausgesetzt werden, sondern muss im Rahmen der Entwicklung von
Lese- und
Schreibkompetenz
erworben werden. Besonders gut eignet sich dabei das kooperative Lernen.
Der Text von Borchert wird dabei ohne den ersten Abschnitt, aber mit den
folgenden Textvarianten für die Lücke angeboten. Dabei wurden auch die
Elemente aus Borcherts Text leicht variiert.
Schreibaufgabe:
Gestalten Sie aus den nachfolgend aufgelisteten Sätzen einen
zusammenhängenden Text, der als Texteingang für die nachfolgende Geschichte
fungieren könnte. Benutzen Sie dazu nicht mehr als 10 bis 12 einzelne Sätze.
Bei Ihrer Gestaltung sind sie völlig frei darin, ob sie die Sätze
parataktisch in einer Abfolge von Hauptsätzen oder hypotaktisch als
miteinander in Satzgefügen kombinierten Gesamtsätzen gestalten wollen.
Sie dürfen auch mehrere Elemente aus einem Satzbaukasten miteinander
verwenden!
A
-
Er irrte
ziellos in der Dunkelheit der Vorstadt umher.
-
Er tappte
durch die dunkle Vorstadt.
-
Er suchte
etwas mitten in der Nacht.
-
Irgendwo in
der dunklen Vorstadt musste doch was zu finden sein.
|
B
-
Nach einer
halben Stunde ging er mit seiner Trophäe nach Hause.
-
Durch die
dunkle Vorstadt tappte er zurück.
-
Schließlich
machte er sich auf den Heimweg.
-
Das morsche
Holzstück fand den Weg durch die Dunkelheit nach Hause.
|
C
-
Kein Geräusch
war zu hören außer dem Klacken seiner eisenbeschlagenen
Schuhe auf dem Kopfsteinpflaster der von den Trümmern
geräumten Straße.
-
Das Pflaster
war erschrocken über den späten Schritt.
-
Totenstille
überall.
-
Fast nichts
zu hören hier draußen.
|
D
-
Es war
stockdunkel.
-
Der Mond
fehlte.
-
Sterne:
natürlich Fehlanzeige.
-
Sterne waren
nicht da.
|
E
-
Irgendwo lag
ein altes Stück Holz.
-
Dann fand er
eine alte Planke.
-
Ein paar
Holzreste, sonst nichts.
-
Endlich ein
Stück Holz.
|
F
-
Die Häuser
standen abgebrochen gegen den Himmel.
-
Es war eine
Ruinenlandschaft.
-
Überall
ragten die noch stehengebliebenen Fassaden zerstörter Häuser
in den Himmel.
-
Nur Ruinen
weit und breit.
|
G
-
Das Holz war
schon morsch und halb verwest.
-
Das Holz war
feucht.
-
Das feuchte
Holz brannte wahrscheinlich nur schwer.
-
Mist! Feucht
und morsch!
|
H
-
Da trat er
mit dem Fuß gegen.
-
Trotzdem
musste er mit dem Fuß dagegen treten, um eine Latte
herauszubrechen.
-
Die Latte
seufzte morsch auf und brach los.
-
Ein Tritt,
dann war eine Latte los.
|
I
-
Jetzt roch es
noch mehr nach süßlichem Moder.
-
Das Holz roch
mürbe und süß.
-
Die Latte
stank nach irgendwie.
-
Hauptsache,
sie passt in den Ofen!
|