Leitsätze
für die Politik [...]
1. Schleunige Schaffung einer neuen Verfassung für Reich und
Bundesstaaten auf demokratischer, alle politischen Bevorzugungen
ausschließender Grundlage. Schutz der Deutschen Nationalversammlung, die
nicht in Berlin tagen kann, und Schutz der Durchführung ihrer Beschlüsse
durch Truppen Freiwilliger.
2. Wahrung der Reichseinheit, Stärkung des Reichsgedankens. Erhaltung des
bundesstaatlichen Charakters des Reiches [...] Reichseinheit und
Zusammenschluss mit allen anschlussbereiten deutschen Stämmen.
3. Gleiches Wahlrecht mit Verhältniswahl, Frauenwahlrecht und Wahlpflicht
in Reich, Bundesstaaten und Gemeinden.
4. Volksregierungen, die des Vertrauens der Volksvertretung für ihre
Amtsführung bedürfen, mit starker Vollzugsgewalt in Reich und
Bundesstaaten [...]
6. Erhaltung eines selbständigen Berufsbeamtentums
7. Grundrechte, welche allen Staatsbürgern ohne Unterschied des
politischen und religiösen Bekenntnisses [...] den ungehinderten Ausdruck
ihrer Überzeugung [...] sowie deren unbeschränkte Betätigung [...]
gewährleisten [...]
17. Gewissensfreiheit und Freiheit der Religionsausübung. Freiheit der
Religionsgesellschaften [...] Verständnisvolles Zusammenarbeiten von
Kirche und Staat [...]
24. Geordneter Aufbau der Volkswirtschaft im Dienste der sozialen
Gerechtigkeit und des Gemeinwohls auf Grundlage der produktiven Arbeit.
Grundsätzliche Erhaltung der auf persönlichem Eigentum beruhenden, nach
dem Solidaritätsprinzip dem Gesamtwohl der Gesellschaft untergeordneten
Privatwirtschaft [...]
27. Schutz und ausgleichende Förderung der einzelnen Berufsstände [...]
insbesondere Aufrichtung eines lebenskräftigen Mittelstandes, Erhaltung
eines leistungsfähigen Bauernstandes, Hebung des durch den Krieg schwer
geschädigten Handwerkerstandes [...]
(aus:
Karl
Mielke 1959, S.18ff.)
Abb.: Copyright
Deutsches
Historisches Museum
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.12.2024