▪
Schulische Analyse von Werbeanzeigen (Schreibform)
▪
Didaktische und methodische Aspekte
»
▪
Quickie für Eilige
▪
Aspekte der
Schreibaufgabe »
▪
Musterbeispiele »
▪
Textauswahl
»
▪
Bausteine
»
▪
Portfolioarbeit
▪
Links ins Internet
▪
Häufig
gestellte Fragen (FAQs)
Was Werbung ist, was dazu zählt und was ihre Eigenarten sind, kann man
verschieden
definieren. Stets dreht
sich die Definition um die Vorstellung, dass es das Wesen der Werbung sei,
auf jemanden Einfluss zu nehmen.
In dieser Weise
definieren auch
Meyer/Koller (1971, S.378) die Werbung über ihr Funktion folgt:
"In jeder
entfalteten Gesellschaft, deren Versorgungssystem überwiegend
nach den Regeln der Marktwirtschaft arbeitet, ist Werbung eine
notwendige Voraussetzung für das Funktionieren der
wirtschaftlichen Prozesse."
Dehnt man diesen
Begriff, der sich an der Wirtschaftswerbung orientiert und auf die
Produktion von Aufmerksamkeit mit Hilfe von Medienangeboten
fokussiert, auch auf das gesamte soziale System aus, dann
produziert, verteilt und kommuniziert Werbung "bei intendierten
Zielgruppen, folgenreiche ▪
Aufmerksamkeit für Produkte, Leistungen, Personen und
»Botschaften«."(Schmidt/Spieß
1996, S.37)
Die Medienangebote,
dies sie in der Werbekommunikation nutzt, werden so ausgewählt und
gestaltet, dass sie die erwünschte Aufmerksamkeit erregen, bestimmte
volitionale
Bereitschaften stärken und damit das Erreichen der jeweiligen
Werbeziele unterstützen, "so zum Beispiel Zahlungsbereitschaft in
bezug auf Produkte und Leistungen; Zustimmungsbereitschaft in bezug
auf Personen; Unterstützungsbereitschaft bzw. Wertpräferenzbildung
in bezug auf »Botschaften«." (ebd.,
S.38)
Um einen klaren Begriff von Werbung zu
erlangen, muss man aber das Besondere der Beeinflussung durch Werbung
herausarbeiten, den Begriff von anderen Formen der Meinungs- und/oder
Verhaltensbeeinflussung abgrenzen. Solche Überlegungen zum Umfang des
Begriffs Werbung stellen die Grundlage für die
intensionale Definition von
Günter Schweiger und Gertraud Schrattenecker (2005, S. 109) dar. Sie definieren den Begriff
wie folgt:
"Unter Werbung versteht man die beabsichtigte
Beeinflussung von marktrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen
ohne formellen Zwang unter Einsatz von Werbemitteln und bezahlten
Medien."
Damit grenzen sie nach eigenen Worten die (klassische) Werbung von
anderen Formen ab, mit denen Meinungen und Verhalten von Menschen
beeinflusst werden kann. Zugleich schließen sie die Anwendung formellen
Zwangs in Form von Befehlen oder physischer Gewalt für Werbung aus.
Allerdings übersehen sie auch nicht, dass Werbung durchaus auf andere
Formen von Zwang zurückgreifen kann, sie also andere Mittel und Wege
findet, um auf den Umworbenen Zwang auszuüben. Hierbei ist zu denken an
sozialen Zwang auf der einen oder psychischen Zwang auf der anderen.
-
Sozialer Zwang
kann dadurch ausgeübt werden, dass der Besitz eines bestimmten Produkts
oder die Inanspruchnahme einer bestimmten Dienstleistung zur
Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
oder eines bestimmten Lifestyle-Milieus gemacht wird.
-
Psychischer Druck kann
dadurch ausgeübt werden, dass der Besitz eines bestimmten Produkts oder
die Inanspruchnahme einer bestimmten Dienstleistung für jemanden zur
Aufrechterhaltung eines positiven Selbstwertgefühls, eines bestimmten
sozialen Status oder zur Erlangung sozialer Anerkennung unerlässlich zu
werden scheint.
Werbung stellt einen Kommunikationsprozess dar, der als
Marktkommunikation bezeichnet werden
kann. Sie ist davon gekennzeichnet, "dass die Absender von Botschaften (Kommunikatoren)
Unternehmen oder Institutionen sind, die ihre Kommunikationsaktivitäten in
den Dienst kommerzieller Absichten stellen." (ebd.,
S.7)
Diese Marktkommunikation vollzieht sich meist als
Massenkommunikation, deren Prozesse seit den
30er Jahren des
vorigen Jahrhunderts in den Blickwinkel verschiedener Wissenschaften
geraten sind die sich mit der Funktion und Gestaltung solcher
Kommunikationsprozesse befassen.
Maletzke (1963, S. 32)
definiert den Begriff wie
folgt:
"Unter Massenkommunikation verstehen wir jene Form der Kommunikation,
bei der Aussagen öffentlich (also ohne begrenzte und personell
definierte Empfängerschaft) durch technische Verbreitungsmittel (Medien)
indirekt (also bei räumlicher oder zeitlicher oder raumzeitlicher
Distanz zwischen den Kommunikationspartnern) und einseitig (also ohne
Rollenwechsel zwischen Aussagendem und Aufnehmendem) an ein disperses
Publikum [...] vermittelt werden."
Mit der berühmten
Lasswell-Formel
wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ein Paradigma der
Kommunikation formuliert, das die an einem Kommunikationsprozess
beteiligten Elemente in einer schematischen Darstellung erfasst. Da
Massenkommunikation und Massenmedien eng miteinander verbunden sind (vgl.
Jäckel 1999/2005, S.47) hat
sich die
Medienwirkungsforschung mit
der Entwicklung von Modellen der Massenkommunikation in besonderem Maße
auseinandergesetzt (vgl. z. B.
Lasswell-Formel der
Massenkommunikation,
Intervenierende Variablen,
Two-Step-Flow of Communication)
Dabei gilt als eines der entscheidenden Merkmale, das die
Massenkommunikation keine
Face-to-face-Kommunikation
von zwei Akteuren darstellt, die die persönliche Anwesenheit ihrer Akteure
voraussetzt, mithin, wie
Niklas Luhmann (1996, S.
11) betont, "keine
Interaktion unter
Anwesenden zwischen Sender und Empfängern stattfinden kann.
Interaktion wird durch Zwischenschaltung von Technik ausgeschlossen
[...]."
Für die Werbung ergebt sich aus den Strukturbedingungen der
Massenkommunikation u. a., dass sie ihre werblichen Informationen bei der
Marktkommunikation "nicht exakt auf die Eigenschaften und Bedürfnisse
jeder Zielperson" abstimmen kann. (vgl.
Schweider/Schrattenecker 2005,
S. 8)
▪
Schulische Analyse von Werbeanzeigen (Schreibform)
▪
Didaktische und methodische Aspekte
»
▪
Quickie für Eilige
▪
Aspekte der
Schreibaufgabe »
▪
Musterbeispiele »
▪
Textauswahl
»
▪
Bausteine
»
▪
Portfolioarbeit
▪
Links ins Internet
▪
Häufig
gestellte Fragen (FAQs)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.11.2021