teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


 

 

Metakognition

Überblick


PSYCHOLOGIE
Glossar Entwicklungspsychologie Persönlichkeitspsychologie Kognitionspsychologie  
Überblick Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation Gedächtnis LernpsychologieÜberblick Klassifikationen des Wissens [ Metakognition Überblick ◄ ▪ Grundelemente und -frage  ] Lerntypen ▪ Funktion der beiden Gehirnhälften   Emotionspsychologie Motivationspsychologie Kommunikationspsychologie Wahrnehmungspsychologie
 

Seit den siebziger Jahren hat man sich auch in verstärktem Maße der Untersuchung des eigenen Wissens über das eigene Wissen zugewandt und dabei auch den Kontroll- und Steuerungsmechanismen kognitiver Aktivitäten größere Beachtung geschenkt. Für diesen Bereich der ▪ Wissenspsychologie verwendet man den auf »John H. Flavell  (geb. 1928) (Flavell/Wellmann 1970) zurückgehenden Begriff der Metakognitionmetacognition).

Die Zusammensetzung des Begriffs mit dem Präfix "Meta" (= gr. metá inmitten, zwischen, hinter, nach) gibt dem nachfolgenden Nomen "Kognition" (= Denken) die besondere Bedeutung als Denken auf einer quasi höheren Ebene als das "normale Denken", nämlich das "Denken über das Denken" selbst. Üblicherweise nämlich denken wir nämlich stets über andere Inhalte unseres Denkens nach als darüber, wie wir eigentlich denken bzw. wie der Prozess des Denkens eigentlich funktioniert.

Das deklarative Metawissen (declarative knowledge) beinhaltet, was jemand
  • über sein eigenes Denken und sein eigenes Gedächtnis weiß

  • über eine bestimmte Aufgabe weiß und darüber, welche Anforderungen sie stellt

  • über Strategien besitzt, mit denen er nötiges Wissen erwerben und/oder im Gedächtnis speichern kann

  • im Zusammenwirken der drei Variablen bei der Beurteilung von potentiellen Lösungsmöglichkeiten für eine bestimmte Aufgabe heranziehen kann.

Das exekutive bzw. prozedurale Metawissen (procedural knowledge) beinhaltet Prozesse, die
  • die Voraussagen über den Lernerfolg zulassen, wenn die Anforderungen bekannt sind

  • die Planung geeigneter Lernstrategien umfasst

  • für die Kontrolle bei der Ausführung sorgen (self-monitoring)

  • die Evaluation der Ergebnisse und der verwendeten Strategien vornehmen.

Conditional knowledge

Unter dem Begriff des "Conditional knowledge" wird dabei mitunter noch eine weitere Kategorie des metakognitiven Wissens aufgeführt. Es besteht darin zu wissen, wann und unter welchen Bedingungen (conditions) auf das deklarative oder prozedurale Metawissen zurückzugreifen ist. Solches Wissen trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass das vorhandene metakognitive Wissen auch in bestimmten Handlungszusammenhängen zur Verfügung steht bzw. abgerufen wird. Zugleich erhöht es auch die Effizienz der verwendeten metakognitiven Strategien.

Erwerb und Bedeutung metakognitiver Kompetenzen in der Schule

In der Schule spielen heutzutage im Zusammenhang mit dem eigenverantwortlichen Lernen der Schülerinnen und Schüler metakognitive Fähigkeiten eine weitaus größere Rolle als früher. Darauf haben auch die verschiedenen PISA-Studien verwiesen, die metakognitive Kompetenzen bei der Auswahl, Kombination und Koordinierung von Lernstrategien im Rahmen von Planungs-, Überwachungs- und Steuerungshandlungen als Basiskompetenzen eingefordert haben. (vgl. Deutsches »PISA-Konsortium (Hrsg.): PISA 2000 - Basiskompetenz von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich, leske+budrich 2001 S.272)

Im Rahmen des kompetenzorientierten Unterrichts ist die Fähigkeit von Lernenden, sich über die Art und Weise ihres Lernens und den Stand ihrer Lernfortschritte Gewissheit zu verschaffen, eine Basis-/Kernkompetenz, ohne die Lernende nicht wirklich zum Subjekt ihrer Lernprozesse werden können. Im  "Denken über das Denken" entwickelt sich ein Metawissen, das sowohl deklarative als auch exekutive/prozedurale Bestandteile besitzt. Beides ist für die Selbststeuerung von Lernprozessen unverzichtbar.

Metakognitive Prozesse spielen  z. B. bei den ▪ Lese- und Rezeptionsstrategien eine Rolle, wo sie im Bereich der Stützstrategien zur Selbststeuerung des Leseprozesses beitragen. Aber auch beim ▪ Verfassen von Texten sind metakognitive Kompetenzen wichtig für die individuelle Schreibentwicklung.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

                
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren Präsentation Arbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz