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Formen von Abwehrmechanismen

« Sekundäre Abwehrmechanismen

Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud


 PSYCHOLOGIE
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Sekundäre Abwehrmechanismen

Die nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten sekundären Abwehrmechanismen.

Sie setzen ein starkes Ich voraus, das zur Abwehr "in das psychische Repräsentationssystem ( Affekt - Objektbeziehungsvorstellung - Objektbeziehungssprache)" eingreift.

Sekundäre Abwehrmechanismen "nehmen dadurch in erster Linie 'innere'  Veränderungen vor".

Empirisch nachweisen lassen sich diese Abwehrmechanismen allerdings kaum. (vgl. Myers 2005, S.610)

Intellektualisierung Eine Person, die diesen Abwehrmechanismus in Gang setzt,
  • versucht, sich von allen Gefühlen zu distanzieren

  • kann nur abstrakt über sich selbst und andere sprechen

  • verfügt über eine ausgesprochen gute Sprachfähigkeit

  • kann nur unter Schwierigkeiten schweigen, da während des Schweigens Gefühle unkontrolliert aufkommen können

  • kann durchaus eloquent über Gefühle reden, um diese nicht zeigen zu müssen

  •  ist häufig so verliebt in das eigene Reden, dass er Schwierigkeiten hat, wirklich zu wissen, was er fühlt.

Rationalisierung Wer rationalisiert,
  • versucht, "Gefühlen, Gedanken und Handlungen, deren wirkliche psychische Bedingungen nicht erkannt sind, einen logisch stimmigen und/oder moralisch legitimierten Zusammenhang zu geben" (Haubl u. a. 1986, S.194)

  • erkennt Argumente nur an, wenn sie Widersprüche ausschließen

  • will nicht wie beim Intellektualisieren alle Gefühle vermeiden, sondern erkennt ihre Bedeutung für das Erleben und Handeln in gewissem Maße an, will sie aber zugleich rational oder ideell rechtfertigen

Reaktionsbildung Bei der Reaktionsbildung
  • kehrt sich die Ausdrucksform eines Wunsches, der Angst auslöst, in sein Gegenteil um (z. B.: aus Wut wird freundliche Hilfsbereitschaft)

  • hält man auf jeden Fall an dieser verkehrten Ausdrucksform fest

  • besitzt man keine Wahrnehmung dafür, dass die gezeigten Gefühle nicht zu der Situation passen

  • tendiert man zu einer Alles-oder-Nichts-Logik, z. B. Freundlichkeit für alles und Wut auf nichts

  • besteht die Gefahr einer unheilvollen Dynamik, "wenn die von ihr betroffene Person unter dem Zwang steht, sich nach jeder zufälligen Abweichung von ihren 'verkehrten' Ausdrucksformen noch unerbittlicher auf korrekten Ausdruck hin zu kontrollieren." (Haubl u. a. 1986, S.194)

Isolierung Bei der Isolierung
  • werden die assoziativen Verknüpfung von Gedanken oder Handlungen aus ihren Wenn-dann-Beziehungen gelöst

  • wird die Organisation von Erfahrungen in Wenn-dann-Beziehungen verhindert

  • werden Wünsche trotz wiederholter Versagung nicht modifiziert

  • lenkt man, um Angst zu vermeiden, "selbst von einer Wunscherfüllung ab", indem man "beim ersten Anzeichen sofort mit Gedanken und/oder Handlungen reagiert, die in keiner bewussten assoziativen Verbindung mit dem Wunsch stehen" (Haubl u. a. 1986, S.194)

  • erfüllen solche Zwischengedanken und -handlungen eine Stopp-Funktion (Gedankenstopp).

  • werden diese schnell unwirksam werdenden Gedankenstopps allmählich formalisiert, was "in einem Ritual aus zwanghaft befolgten Gedanken und/oder Handlungssequenzen endet" (Haubl u. a. 1986, S.194)

Affektverschiebung Bei der Affektverschiebung
  • wird die Beziehung zwischen dem Affekt und dem Objekt des Affektes (Objektbeziehungsvorstellung) gelöst

  • verbindet sich der freigesetzte Affekt mit einer anderen Objektbeziehungsvorstellung, nur noch wenig oder indirekt auf die ursprüngliche Koppelung verweist: "Das Objekt, dem ein bestimmter Wunsch gilt, büßt seine Wirkung ein - es affiziert nichts mehr"

  • zeigt die betroffene Person aufgrund dieser Verschiebung plötzlich einen starken Affekt gegenüber einem bis dahin neutralen Objekt, den sie sich selbst nicht erklären kann

Affektualisierung Bei der Affektualisierung
  • wird die Befriedigung eines nicht akzeptierten Wunschs dadurch verhindert, dass der Affekt, der sich darauf richtet, durch die Erzeugung eines anderen in seiner Wirkung gedämpft wird

  • dramatisiert man Ereignisse, die vom ursprünglichen Wunsch ablenken, und löst die Affekte dieser "eigentlich" nebensächlichen Ereignisse aus

  • erscheint dem Beobachter das Ganze als "künstliche Erregung"

  • besitzt man meist keine Selbstwahrnehmung davon

(vgl. Haubl u. a. 1986, S.190-196)

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

 
 

 
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