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Zeittafel
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Kindheit und Jugend
von Caroline Michaelis in Göttingen 1763-1784
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Caroline Böhmer als
Ehefrau und Mutter in Clausthal 1784-1788
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Quo vadis: Caroline
Böhmer zwischen den Männern, zwischen Marburg, Gotha und
Göttingen 1788-1792
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Caroline unterm Freiheitsbaum der Mainzer Republik April
1792 bis Ende März 1793
▪
Caroline als
gefangene Klubistin und als sozial Geächtete 1793-1795
▪
Heirat von Caroline Böhmer
mit August
Wilhelm Schlegel und die Jenaer
Lebensgemeinschaft der Frühromantiker 1796-1799
▪
Getrennte Wege:
Carolines Liebe zu Schelling und die Scheidung von
Schlegel
Am 2. September 1763 wurde Dorothea Caroline Albertine Michaelis als
Tochter des Orientalistik-Professors und Theologen Johann David
Michaelis (1717–1791) in Göttingen geboren.250
Die Mutter, Louise Philippine Antoinette Schröder, war die Tochter des
Oberpostmeisters in Göttingen und Michaelis zweite Frau. Die erste Frau
war verstorben und hinterließ einen Sohn: Christian Friedrich, genannt
Fritz (1754–1814). Fritz, Carolines bewunderter Lieblingsbruder,
studierte Medizin und musste später als Militärarzt mit den hessischen
Truppen nach Amerika ziehen. Insgesamt gebar Carolines Mutter neun
Kinder, von denen jedoch nur vier das Erwachsenenalter erreichten. Außer
Caroline waren das Charlotte, genannt Lotte (1766–1793), bis zu ihrem
frühen Tod das leichtsinnige Sorgenkind der Familie, Philipp
(1768–1811), der wie Fritz Mediziner wurde und Luise (1770–1846), in
späteren Jahren eine bevorzugte Briefpartnerin Carolines.
Weder humor- noch geistvoll und von geringer Herzlichkeit soll Carolines
Mutter gewesen sein; anders der Vater: Er war sehr angesehen, empfing in
seinem Haus Berühmtheiten wie Johann Wolfgang Goethe, Gotthold Ephraim
Lessing, Benjamin Franklin und Alexander von Humboldt. In unmittelbarer
Nähe des prächtigen Wohnhauses der Michaelis wohnten auch andere
Professorenfamilien, zum Beispiel die Familien der anderen
Universitätsmamsellen Heyne, Gatterer und Schlözer.
Über Carolines Kindheit ist wenig bekannt. Die Jahre 1774–76 verbrachte
sie in einem Internat in Gotha. Zur wichtigen Bezugsperson wurde dort
für sie die Pensionsmutter Sarah Elisabeth Schläger, der sie noch Jahre
später in ihren Briefen Grüße ausrichten ließ. Auch Luise Stieler, die
Tochter des amtierenden Bürgermeisters von Gotha, lernte Caroline in
dieser Zeit kennen. Sie wurde ihre lebenslange Freundin. Luise heiratete
später Friedrich Wilhelm Gotter (1746–1797), der Schriftsteller und
Dramatiker am Gothaer Hoftheater war.
[114] Johann David Michaelis förderte die geistige Entwicklung seiner
Tochter, indem er sie Texte lesen, schreiben und übersetzen ließ. Sie
las außerordentlich viel, insbesondere deutsche Literatur der Gegenwart,
beherrschte die französische und englische, später auch die italienische
Sprache. Sehr gern besuchte sie Theateraufführungen.
Ihren Freundinnen schrieb sie in jener Zeit Briefe, in denen sie sich
gelegentlich recht spitzzüngig über die anderen Universitätsmamsellen
äußerte, zum Beispiel über Philippine, die "göttingsche Muse Mlle.
Gatterer".251 In einem anderen
Brief an Luise Gotter bemerkte sie über Schlözer: "Du hast Schlözer und
seine Tochter kennen gelernt. Was sagst Du zu dieser Reise und zu der
sonderbaren Erziehung?"252. Später
berichtete sie jedoch begeistert von dem Erlebnis, gemeinsam mit Frau
Schlözer Dorothea und ihren Vater in Kassel abzuholen.
Die den Frauen zugedachte Beschränkung auf Heirat und Kindererziehung
lehnte Caroline als junges Mädchen kategorisch ab. So schrieb sie am 1.
November 1781 an Luise Gotter: "Ich würde, wenn ich ganz mein eigner
Herr wäre, und außerdem in einer anständigen und angenehmen Lage leben
könte, weit lieber gar nicht heyrathen, und auf andre Art der Welt zu
nuzen suchen."253
Ihr Vater und auch ihr Lieblingsbruder Fritz waren aber anderer Meinung
und verheirateten sie am 15. Juni 1784 mit einem jungen Mann aus der
Nachbarschaft, Fritz bestem Freund Johann Franz Wilhelm Böhmer (1753 –
1788), der Medizin studiert hatte und in diesem Jahr als Berg- und
Stadt-Medicus nach Clausthal berufen wurde. Innerlich widerstrebend ging
Caroline mit ihm. Nicht bereit, sich der Clausthaler
Gesellschaftsordnung anzupassen, litt sie dort alsbald an Langeweile und
Heimweh.
1785 brachte sie ihr erstes Kind, Auguste, zur Welt, 1787 ein zweites
Mädchen, Therese. Mit einem dritten Kind schwanger traf sie im Frühjahr
1788 das Schicksal hart. Ihr Ehemann starb am 4. Februar an einer
Wundinfektion, die er sich bei der Betreuung seiner Patienten zugezogen
hatte. Wohl aus finanziellen Erwägungen ging Caroline daraufhin nach
Göttingen ins Elternhaus zurück. Dort gebar sie im Juli einen Sohn, der
aber nach nur zwei Monaten starb.
Eine Verbindung zu dem Erzieher der englischen Prinzen, Georg Ernst
Tatter, brachte ihr ebenso wenig Erfüllung wie die Kontakte zu Gottfried
August Bürger und Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer.254
Auch eine vorübergehende Liaison [115] mit dem jungen August
Wilhelm Schlegel255 ist belegt, der
aber erst später ihr zweiter Ehemann werden sollte.
Carolines Mutter war mit dem Lebenswandel ihrer Tochter in Göttingen
nicht besonders einverstanden, doch diese wollte ihre neue Freiheit
nicht so schnell wieder aufgeben. Sie zog daher 1789 zu Bruder Fritz
nach Marburg, der inzwischenProfessor der Medizin geworden war. Dort in
Marburg starb am 17. Dezemberdesselben Jahres, kaum dreijährig, die
Tochter Therese an einer Lungenentzündung. Als im Frühsommer 1791
Carolines Vater im Sterben lag, kehrte sienach Göttingen zurück, um der
Mutter zur Seite zu stehen. Nach dem Tod desVaters und dem Verkauf des
elterlichen Hauses, von dem wenig Erbe übrig geblieben war, kehrte sie
Göttingen endgültig den Rücken.
Im Sommer 1790 war sie für vier Wochen in Mainz Gast im Haus der
"Universitätsmamsell" Therese Heyne-Forster gewesen, einer teils
geliebten, teils misstrauisch betrachteten Freundin. Um den Forsters zu
folgen, siedelte Caroline nun 1792 mit ihrer Tochter Auguste nach Mainz
über in eine kleine, bezahlbare Wohnung, die nur fünf Minuten vom Haus
der Freunde entfernt lag.
Die turbulenten Monate der Mainzer Republik nahmen ihren Lauf. Georg
Böhmer, Carolines Schwager, der sich auf die Seite der Revolutionäre
gestellt hatte, kam als Sekretär des französischen Generals Custine in
die Stadt. Trotz anhaltender Geldnot ging sie ihm nach Möglichkeit aus
dem Weg. Um die Miete zu teilen nahm sie als Konsequenz eine weitere
"Universitätsmamsell" aus Göttingen, nämlich Meta Wedekind-Forkel, bei
sich auf, die ihren Ehemann verlassen und erfahren hatte, dass Forster
Übersetzer gebrauchen konnte. Meta bot sich für diese Arbeit an, zumal
sie auf die Unterstützung ihres Bruders zählen konnte, der in Mainz als
Leibarzt des Fürstbischofs lebte. So bildete sich eine Art "Göttinger
Kolonie" in der Stadt. Häufig traf man sich im Haus der Forsters zum
gemeinsamen Arbeiten.
Die Ehe von Therese und Georg Forster war seit längerem zerrüttet,
Therese hatte sich sehr bald in Mainz in Ludwig Ferdinand Huber
verliebt, einen Freund der Familie. Als Therese mit ihren Kindern unter
Vorwand Mainz verlassen hatte und in die Schweiz gezogen war, wo sie
sich mit Huber traf, kümmerte sich Caroline um den Haushalt und um
Geor6g Forster. Es scheint aber keine Liebesbeziehung [116] gewesen zu
sein, wie später – besonders von Therese und ihrer Familie – häufig
behauptet wurde. Vielmehr ging sie in dieser Zeit eine kurze,
leidenschaftliche Beziehung zu einem mit Forster befreundeten
19-jährigen Leutnant der Revolutionsarmee, Jean-Baptiste Dubois de
Crancé, ein.
Als Forster am 25. März 1793 im Auftrag der Revolution nach Paris
aufbrach, um den Anschluss des rheinisch-deutschen Freistaates an die
Republik zu fordern, verließ auch Caroline mit ihrer Tochter die Stadt,
gemeinsam mit Meta Forkel und deren Mutter, denn sie mussten befürchten,
dass die preußischen Armeen das Gebiet zurückerobern und die
Sympathisanten der Revolution verfolgen würden. Sie kamen jedoch nicht
weit, wurden von preußischen Vorposten bei Oppenheim festgenommen und
auf die Festung Königstein (Taunus) gebracht. In der Haft musste
Caroline feststellen, dass ihre Affaire mit Dubois de Crancé nicht ohne
Folgen geblieben war, sie war schwanger.256
Für eine Frau ihrer Zeit eine unmögliche Situation. In verzweifelten
Briefen an Gotter257, Meyer, Tatter
und andere bat sie um Hilfe. Sie befürchtete die Entdeckung ihrer
Schwangerschaft und war entschlossen, sich in diesem Fall das Leben zu
nehmen.258
August Wilhelm Schlegel, den sie schon seit seiner Studienzeit in
Göttingen kannte, reiste mit dem erforderlichen Notfallgift zu ihr und
setzte sich für ihre Freilassung ein. Nach Bittbriefen einiger Göttinger
Professoren war es schließlich gelungen, Caroline von der Festung
Königstein in Hausarrest nach Kronberg zu verbringen. Aber erst eine
Bittschrift ihres Bruders an den König von Preußen bewirkte am 5. Juli
1793 ihre Freilassung. August Wilhelm Schlegel brachte sie zunächst nach
Leipzig und wenig später in den kleinen Ort Lucka, wo sich sein Bruder
Friedrich um Caroline kümmerte. Unter falschem Namen brachte sie dort
einen Sohn zur Welt. Die Geburt des Kindes teilte sie dem Vater,
Jean-Baptiste Dubois de Crancé, mit, der ihr anbot sie zu heiraten oder
das Kind zu adoptieren. Beides lehnte sie jedoch ab und brachte das Kind
stattdessen bei Pflegeeltern unter, wo es aber schon 1795 starb, ohne
dass Carolines Bekanntenkreis von seiner Existenz erfahren hatte. Crancé
fiel während der Kriegswirren beim Rheinübergang am 28. April 1800.259
Lucka verlassend, kam Caroline zunächst bei ihren Freunden in Gotha
unter. Sie dachte dort über ihren weiteren Lebensweg nach und erwog
sogar ernsthaft eine Auswanderung nach Amerika.260
Im Lauf dieser Zeit hatte sich zwischen Friedrich Schlegel und Caroline
eine verlässliche Freundschaft gebildet. Ihm gefielen Carolines
politische Anschauungen, ihre Auffassungen von Liebe und Freundschaft,
ihr Verhältnis zum Kind und zum Recht auf Selbstbestimmung. In Friedrich
Schlegels Roman "Lucinde", der in [117] diesen Jahren entstand, lassen
sich Gedanken und Korrekturen der Freundin wiederfinden. Schlegel
versuchte darin, eine neue Moral auf der Grundlage
der´Gleichberechtigung zu gründen, was dazu führte, dass nach dem
Erscheinen des Romans 1799 die Zensurbehörde der Universität Hannover an
den Prorektor der Universität Göttingen verfügte, dass Friedrich wegen
"sittenverderblicher Schriften" und Caroline wegen ihrer politischen
Vergangenheit die Stadt Göttingen nicht mehr betreten durften.261
So sehr Friedrich Caroline in dieser Zeit auch bewunderte – so sehr
kühlte sich das Verhältnis in späteren Jahren ab.
Caroline heiratete 1796 August Wilhelm Schlegel und zog mit ihm nach
Jena. Diese Jahre des Zusammenlebens mit Caroline waren für August
Wilhelm wohl die fruchtbarsten und produktivsten seines Lebens.262
Das Jenaer Heim des Ehepaars wurde Mittelpunkt sowohl des
gesellschaftlichen wie auch des literarischen Lebens, ein Sammelpunkt
der Frühromantiker. Dort wurden lebhafte Debatten über Politik und
Literatur geführt. Goethe, Fichte und Novalis waren diesem Kreis
verbunden, zu dem nicht nur Dichter, sondern auch Maler, Bildhauer und
Naturwissenschaftler gehörten.263
Man philosophierte und kritisierte gemeinsam und spottete heftig über
Schillers "Glocke",264 was zum
Bruch der Freundschaft mit dem Dichter führte. Im Hause Schiller nannte
man Caroline nur noch "Dame Luzifer" oder "Das Übel".
August Wilhelm Schlegel fertigte seine bis heute hochgeschätzten
Shakespeare-Übersetzungen an, Caroline unterstützte ihn bei dieser
Arbeit. Die beiden Brüder Schlegel befassten sich zudem mit der
Herausgabe der Zeitschrift „Athenäum“, die von Caroline redigiert wurde.265
Nachdem 1798 August Wilhelm Schlegel als Professor an die Jenaer
Universität berufen wurde, fiel der Kreis der Frühromantiker nach und
nach wohl wegen alltäglicher Sorgen und Streitigkeiten auseinander.
[118] Einem langgehegten Wunsch folgend, reiste Caroline im Mai 1798 mit
ihrer Tochter Auguste nach Dresden, wo sie den zwölf Jahre jüngeren,
hochbegabten Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling266
kennen lernte, der alsbald in Jena ein Universitätslehramt
übernehmen sollte. Caroline lud ihn in ihr Haus ein, wo er bald ihr
ständiger Gast bei Tisch werden sollte und sie verliebten sich
ineinander. Die daraus folgenden Zerwürfnisse innerhalb der Familie –
auch August Wilhelm hatte verschiedene Liebschaften – und der zahlreiche
Besuch von Familie und Freunden im Hause Schlegel zermürbten Carolines
Gesundheit. Eine Badekur im fränkischen Bocklet im Sommer 1800 sollte
ihr und Tochter Auguste gut tun und ihre Gesundheit wieder herstellen.
Nach kurzem Aufenthalt mit Schelling in Bamberg verbrachten sie Wochen
der Erholung in dem kleinen Badeort. Dort erkrankte Auguste dann
unheilbar an der Ruhr und verstarb 15-jährig am 12. Juli als letztes von
Carolines Kindern. Dieser erneute Schicksalsschlag stürzte Caroline in
eine schwere Krise.
[119] Im Jahr 1802 beschlossen Caroline und August Wilhelm Schlegel,
sich scheiden zu lassen.267
Unmittelbar danach erfolgte Carolines Eheschließung mit Schelling. Sie
zogen nach Würzburg, wo Schelling an die Universität berufen wurde und
Philosophie lehrte. Aber auch dort fühlte sie sich nicht wohl. Caroline
kam mit der Würzburger Gesellschaft – wie einst in Clausthal – nicht gut
zurecht und Schellings Lehre wurde alsbald an Höheren Schulen sogar
verboten. Daraufhin verließ das Ehepaar Würzburg und ging nach München,
wo Schelling Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde. Nach
mehreren Wohnungswechseln innerhalb der Stadt entschlossen sie sich im
August 1809 zu einem Erholungsurlaub in Maulbronn, während dessen
Caroline am 7. September wie ihre Tochter an der Ruhr verstarb.
Die Faszination der
Persönlichkeit Carolines beruht im Wesentlichen auf der ungeheuren
Willenskraft, mit der sie die dramatischen Wendungen ihres Schicksals
bewältigt. Ihre Briefe – in dieser Literaturform drückt sie sich
meisterhaft aus – zeugen von sprühender Intelligenz, Sprachgewandtheit
und Witz. Diese Eigenschaften münden mitunter in recht scharfzüngigen
Spott über ihre Zeitgenossen. Schiller und andere Geistesgrößen werden
ebenso wenig verschont wie die übrigen Mitglieder des
Universitätsmamsellen-Zirkels.
Nach Carolines Auffassung sollten Frauen und auch Kinder ein
selbstbestimmtes Leben führen dürfen. Das versuchte sie auch in der
Beziehung zu ihrer Tochter in die Tat umzusetzen. Oft wurde ihr
nahegelegt, sich selbst literarisch zu betätigen, doch lehnte sie dieses
Ansinnen ab. Sie half Schlegel entscheidend bei der Übersetzung von
Shakespeare-Dramen, wirkte beim "Athenäum" mit und verfasste auch einige
Rezensionen.
Da die Originale der Briefe verschollen und die erhaltenen Texte in
verschiedenen
modernen Ausgaben leicht zugänglich sind, haben wir uns im Fall von
Carolines Werk zu einer etwas knapperen Auswahl entschieden als bei den
übrigen Mamsellen. Dafür versuchen wir, durch eine ausführliche
Kommentierung, die gewählten Texte in ihrem sozialen und kulturellen
Zusammenhang verständlich zu machen.
250 Zur Biographie vgl. vor allem
Sigrid Damm: Caroline Schlegel-Schelling. Ein Lebensbild in Briefen,
Frankfurt am Main und Leipzig 2009, Brigitte
Roßbeck:
Zum Trotz glücklich. Caroline
Schelling und die romantische Lebenskunst, München 2008 und Eckart
Kleßmann: Caroline.
Das Leben der Caroline Michaelis-Böhmer-Schlegel-Schelling 1763–1809.
München 1979, Volker
Ebersbach: „Schelling, Dorothea Albertina von, geborene Michaelis
1784–96 Böhmer,
1796–1803 Schlegel, seit 1803 Schelling“ in: Neue Deutsche Biographie 22
(2005), S. 655–656
(Online Fassung ).
251 Brief Nr. 18 an Luise Gotter vom
8. September 1780.
252 Brief Nr. 27 an Luise Gotter von
Ende Oktober 1781. Nach Auskunft von Luise Michaelis, die
mit Dorothea Schlözer eng befreundet war, hatte Schlözer ursprünglich
vorgeschlagen, Caroline
mit auf die Reise nach Italien zu nehmen. Vgl.
Roßbeck
S. 37.
253 Brief Nr. 28.
254 Zu Friedrich Ludwig Wilhelm
Meyer (1758–1840) vgl. unser Personenverzeichnis. Er war Bibliothekar,
Kritiker und Verfasser von Dramen und Schauspielen. Der gutaussehende
Dandy und weitgereiste Weltmann galt in der Göttinger Gesellschaft als
Herzensbrecher. Fast alle Universitätsmamsellen und auch Carolines
jüngere Schwestern waren von ihm fasziniert. Caroline richtet zahlreiche
Briefe an ihn.
255 August Wilhelm Schlegel
(1767–1845), war ein bedeutender Kritiker, Dichter,
Sprachwissenschaftler, Indologe und Übersetzer und wurde während seiner
Ehe mit Caroline zusammen mit seinem Bruder Friedrich zur
programmatischen Leitfigur des Jenaer Dichterkreises und somit zum
Mitbegründer der Romantik. Schlegel studierte ab 1786 in Göttingen
Theologie und Philologie, wobei er von Gottfried August Bürger gefördert
wurde und der Familie Michaelis begegnete. Obwohl es zunächst nicht zu
einer dauerhaften Beziehung zu Caroline kam, blieb er mit ihr in
Briefkontakt, bis er sie 1796 heiratete und mit ihr nach Jena ging. Nach
der Scheidung
1803 wurde er zunächst Sekretär von Madame de Stael, später Professor
für indische Philosophie in Bonn. Vgl. Johannes John: "Schlegel, August
Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 38–40
(Onlinefassung).
256 Siehe Briefe aus Mainz an Meyer
(118, 119) und Luise Gotter und ihren Ehemann (119, 120)257
Briefe Nr. 122 bis127 von der Festung Königstein.
258 Vgl.
Roßbeck,
S. 102–104.
259 Vgl. Damm, Lebensbild, S. 42.
260 Vgl.
Roßbeck,
S. 121.
261 Vgl. Damm, Lebensbild, S. 46–49.
262 Vgl. Damm, Sigrid: Caroline
Schlegel-Schelling „Lieber Freund, ich komme weit her schon an
diesem frühen Morgen“. Briefe. Darmstadt 1980, S. 43.
263 Vgl. Damm, Lebensbild, S. 56–57.
264 Vgl.
Roßbeck,
S. 153.
265 Vgl. Damm, „Lieber Freund“, S.
48.
266 Friedrich Wilhelm Joseph
Schelling (1775–1812) war ein Zögling des Tübinger Stifts und studierte
Theologie und Philosophie. Dann arbeitete er als Hofmeister, bis er 1798
auf Betreiben Goethes eine Philosophie-Professur in Jena erhielt. 1803
heiratete er Caroline und zog mit ihr nach Würzburg und später nach
München. Seine späteren Jahre verbrachte er als hochgeschätzter und
einflussreicher Philosophieprofessor an verschiedenen bayerischen
Universitäten. Vgl. Jörg Jantzen: "Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph
Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 652–655
(Onlinefassung).
267 Brief von A.W. Schlegel und
Caroline, Gesuch um Scheidung.
(Quelle:
Finckh, Ruth (Hg.) (2015): Das Universitätsmamsellen-Lesebuch. Fünf
gelehrte Frauenzimmer, vorgestellt in eigenen Werken unter Mitarbeit von
Roswitha Benedix, Petra Mielcke, Ortrud Schaffer-Ottermann und Dagmar
von Winterfeld, Göttingen: 2015, online verfügbar unter:
https://library.oapen.org/bitstream/id/193a1081-7219-4be6-af88-839a73b09873/610391.pdf,
lizenziert unter: »CC-BY-SA-4.0
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Göttingen 1788-1792
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Wilhelm Schlegel und die Jenaer
Lebensgemeinschaft der Frühromantiker 1796-1799
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Getrennte Wege:
Carolines Liebe zu Schelling und die Scheidung von
Schlegel
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.12.2021