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Problem: »das« oder »dass«

Häufig gefragt: Warum fällt mir die Schreibung von »das« und »dass« eigentlich so schwer?

Einzelne Probleme der deutschen Rechtschreibung

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
Literatur Linguistik (Sprachwissenschaft) Rechtschreibung 113 Regeln Laut-Buchstaben-Zuordnung Einzelprobleme [ das oder dass Häufig gefragtÜberblick Ersatzprobe als LösungBausteine ]  ▪ wieder oder wider Rechtschreibreform seit 2005Zeichensetzung ] Grammatik / Syntax Semantik Pragmatik Soziolinguistik Textlinguistik Gesprächsanalyse   Schreibformen Rhetorik Filmanalyse Operatoren im Fach Deutsch
 

fragez.gif (1859 Byte)Ein Das-Dass-Problem ein Leben lang?

Die richtige Schreibung von »das« oder »dass« gehört zu einem weit verbreiteten ▪ Einzelproblem der deutschen Rechtschreibung und ▪ Zeichensetzung.

Ja, da stöhnen Schülerinnen und Schüler, genau wie ihre Lehrerinnen und Lehrer, immer wieder auf. Diese ewigen "Das-dass-Fehler!

Ganze Seitenränder von Arbeitsheften werden da vollgeschrieben, meistens die Kombination eines Zeichensetzungsfehlers und eines Rechtschreibfehlers (R, Z)!

Der Fairness halber sollte eine Lehrperson indessen am Seitenrand auf die andauernde Wiederholung dieser Fehlerkombination verzichten, da es sich immer um den gleichen Fehler, also einen Wiederholungsfehler handelt.

  • Ein einfaches »Wh« als Korrekturzeichen, das die Wiederholung eines einmal festgestellten Fehlers signalisiert, sollte in jedem Falle reichen.

  • Besser noch: Von Prüfungsarbeiten abgesehen, kann man nach Kennzeichnung des Fehlers im Text auch auf das Korrekturzeichen am Rande völlig verzichten!

Die Leidensgeschichte derer, die Probleme mit »das« und »dass« haben ist jedenfalls groß, und so mancher, der in der Schule damit noch durchgekommen ist, erleidet im Berufsleben Schiffbruch. Kein Wunder füllen Forumsbeiträge im Internet schon ganze Server!

Immerhin: Mit dem Problem steht man jedenfalls nicht allein und die Meinungen über die Ursachen des ganzen Schlamassels gehen weit auseinander.

So äußert sich "Kreszenz" in einem Forumsbeitrag auf der Website von www.wer-weiss-was.de am 29.1.2005:

"nach jahrzehntelangen Verklickerungsversuchen glaub ich, dass die richtige Verwendung von "das" und "dass" weniger mit Begreifen als mit Intuition zu tun hat. Die meisten verstehen den Unterschied sehr wohl, wenn er ihnen erklärt und demonstriert wird; unmittelbar danach könnten sie wohl auch einen einschlägigen Lückentext fehlerfrei ausfüllen. Aber wenn dann einer beim Verfassen eines Textes jedes Mal überlegen muss, ob er nun "s" oder "ss" schreiben soll, wird's wieder kritisch, trotz aller Eselsbrücken und Beispielsätze (falls die einem in der Situation überhaupt noch erinnerlich sind).
Und diese Unsicherheit bleibt - nach meinen Beobachtungen - in den meisten Fällen bestehen, auch wenn sich der Betreffende stets bemüht. [...] Mit Schaudern erinnere ich mich an die zerebralen Verrenkungen (und deren Resultate), zu denen z. B. der Merksatz führte: "Schreibe 'das', wenn man 'dieses', 'jenes' oder 'welches' dafür einsetzen könnte!"... Es ist wohl so geblieben, dass die einen es "intus" haben und die anderen - mit wechselnder Trefferquote - im Nebel stochern ..."

Andere geben, entnervt von der ganzen Debatte, ihre Meinung kund, wie dies Fritz Ruppricht am 31.1.2005 an gleicher Stelle getan hat:

"[...] schon seit langem beobachte ich entnervt, vor allem dort wo viele Leute schreiben, z.B. in Foren wie diesem, dass viele den Unterschied zwischen 'das' und 'dass' offensichtlich gar nicht kennen.
Jedes Mal wenn ich schon wieder lesen muss, dass jemand 'das' statt 'dass' verwendet (oder umgekehrt), stellen sich mir die Nackenhaare. Dieser Fehler kommt leider so häufig vor, dass mich die Angst plagt, dass das falsch verwendete "das" (anstelle von "dass") auf einmal noch in der Zukunft als richtig in den Duden eingeht. [...]
Mich nervt das total. [...]"

Und jetzt? Hilft ja nichts, versuchen wir es dennoch weiter!

Die Antwort auf die Frage: "Warum fällt mir die Schreibung von »das« und »dass« eigentlich so schwer?" ist jedenfalls einigermaßen einfach wie komplex.

Und insofern spiegelt sie auch im Kern die kontroversen Meinungen und "Leidensberichte" der einen wie der anderen wider, die sich zu dem Thema äußern.

  • Zum einen hören wir im Allgemeinen nicht heraus, ob es sich um den Laut das mit einfachem (stimmhaftem) s oder mit dem doppelten (stimmlosem) ss handelt. Das ist regional noch etwas verschieden, aber generell klingt beides einfach gleich.

  • Wer die korrekte Schreibweise beherrschen will, muss auch über grammatische Kenntnisse (ebenso synonym: grammatikalische Kenntnisse) verfügen. Vielen sind diese durch ihren langjährigen korrekten Gebrauch so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie die grammatische Regel, die für die jeweilige Schreibweise verantwortlich ist, sich nicht mehr bewusst machen müssen. Es klappt halt dann einfach.

Was sind das aber für grammatische Kenntnisse und Regeln?

Du musst zunächst einmal die verschiedenen ▪ Wortarten kennen, die sich hinter dem Laut das verbergen können.

Der standardsprachliche Gebrauch der entsprechenden Laute, ist wie oben schon betont, kaum unterscheidbar. In manchen Jargons, Mundarten und  ▪ Dialekten freilich (z. B. alemannisch oder bairisch) kommt es nicht zu solchen Verwechslungen, weil es für die verschiedenen Wortarten auch unterschiedliche Laute gibt.

  • So ist der Artikel oder das ▪ Relativ- oder das  ▪ Demonstrativpronomen gemeint, wenn es mundartlich "des" oder "dös" heißt. ("Du woaßt, dös kå i." - "Du weißt, ich kann das.")
  • Wird dagegen die Konjunktion "dass" verwendet, lautet dies in der Mundart auch entsprechend "das". ("Du woaßt, dass I dös kå." - "Du weißt, dass ich das kann.")

Aber solche Lösungen bietet die Standardsprache nicht. Hier hilft eben nur das richtige Sprachgefühl und die Kenntnis der Grammatik.

  • In einer kurzen ▪ Übersicht haben wir daher die grammatischen Grundlagen, die bei der Schreibung von »das« und »dass« beachtet werden müssen, zusammengestellt.

  • Und wer ganz sicher gehen will, der kann mit der ▪ Ersatzprobe sein Dass-das-Problem sicher auch auf Dauer lösen.

Die Ersatzprobe: Vielleicht manchmal lästig, aber sehr effektiv

Mag sein, dass die Anwendung der Ersatzprobe manchmal lästig ist, dennoch ist sie ein überaus geeignetes Mittel, sich über die korrekte Schreibweise zu vergewissern. Wer sie häufig anwendet, wird es auch lernen!

  • Was von manchem als mangelnde Intuition oder fehlendes Sprachgefühl hingestellt wird, trifft zwar insofern den Sachverhalt, dass nur derjenige, der es gelernt hat, diese Regeln intuitiv korrekt anwenden kann.

  • Auf der anderen Seite ist aber auch diese, manchem so unabänderlich erscheinende fehlende Intuition, Ergebnis eines Lernprozesses.

  • Und wer dies nicht frühzeitig gelernt hat, muss eben umlernen. Das wiederum ist, das zeigen alle Ergebnisse der modernen Hirnforschung und Lernpsychologie zwar mitunter recht mühsam, aber immer möglich. Und ob es nun besonders abgedroschen klingt oder nicht: Übung macht eben auch hier den Meister.

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 19.12.2023

 
 

 
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