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Bausteine zu Eduard Mörike: Zwei dichterischen Schwestern von ihrem Oheim

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FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren
Eduard Mörike (1804-1875) Lyrische Texte [ Zwei dichterischen Schwestern von ihrem OheimText Bausteine ] ...   Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Friedrich Wilhelm Riemer (1774-1845)
Prosa-Sonett

Vorläufig hab ich hier mit dem Sonette, das Sie verlangten, den Versuch gemacht. Freilich ist's nur der rohe Guss und hätte ich irgend nur mehr Muse noch, so macht' ich dafür gern ein andres. Doch ich wette, der Scherz wird nicht sogleich herausgebracht. Damit man gar kein Arges darin hätte, so hab ich's in Trochäen bloß gemacht. Hat's Ihren Beifall nicht, je nun so dächt' ich, wir ließen es beim Einfall bloß bewenden: es findet sich wohl sonst Gelegenheit. Ich geh indessen noch mit einem trächtig, und bin ich glücklich, es bald zu vollenden, so bing ich's Ihnen noch zu rechter Zeit.

(zit. n.: Waldmann 1998, S.254)

Arbeitsanregungen zur produktiven Textarbeit:

  1. Formen Sie den Text von Friedrich Wilhelm Riemer so um, dass ein Sonett in klassischer Vers- und Strophenanordnung entsteht.
  2. Begründen Sie, warum der Text den Titel Prosa-Sonett trägt.
  3. Welche Wirkung geht von der Strophenanordnung im Vergleich zur Prosatextfassung aus?
  4. Die Strophenanordnung ist eher Gegenstand einer "»Augenmetrik« als einer »Ohrenmetrik«" (vgl. Burdorf 1995, S.97). Was bedeutet diese Feststellung im Zusammenhang mit dem obigen Text?

 

Die Textarbeit mit ▪ August Wilhelm Schlegels (1767-1845) Gedicht ▪ "Das Sonett“, in dem er Aufbau und Wirkung dieser lyrischen Form in einem Sonett gestaltet hat, kann unter dem Blickwinkel der Erarbeitung der äußeren Form eines ▪ Sonetts als lyrische Form geschehen.

Dazu können sich die Schülerinnen und Schüler über die ▪ Grundtypen eines Sonetts informieren.

Grundtypen eines Sonetts: docx-Download - pdf-Download

Produktive Textarbeit

Besonders zu empfehlen ist dabei ein kreativer Umgang mit dem Text in Form der ▪ produktiven Textarbeit.

Das textproduktive Verfahren zur Wiederherstellung eines bewusst in einem Durcheinander der Verse und Strophen angebotenen "Arbeitstextes" ist hierbei besonders gut geeignet.

Mit entsprechenden ▪ Arbeitsblättern lässt sich dieses Verfahren direkt umsetzen.

Das Gedicht ▪ "Zwei dichterischen Schwestern von ihrem Oheim“ von ▪ Eduard Mörike (1804-1875) ist ein ▪ antipetrarkistisches Scherzgedicht, mit dem der Autor die Formensprache der ▪ Sonette, die Form und Gestalt der ▪ petrarkistischen Liebeslyrik aufs Korn nimmt. Es versteht sich auch als eine unausgesprochene Aufforderung, die von ihm am Ende jedes Verses unvollständigen Wörter zu ergänzen und sie dabei in der durch die Symbole ausgedrückten Reimform zu gestalten.

Um die Reimstruktur zu betonen hatte er in der Originalfassung eine Randzeichnung rechts neben die Verse angebracht, auf welcher an der Stelle der Endsilben ein Band herunterlief, durch dessen abwechselnde Farben das Reimschema angedeutet war. Um das gleiche Prinzip der Kennzeichnung für eine Schwarz-Weiß-Kopie zu nutzen, werden die Verse mit gleichen Symbolen gekennzeichnet, die den gleichen Reim am Ende benutzen. Die Kästchen dahinter wurden hinzugefügt, um die Wörter zu ergänzen.

Dazu können sich die Schülerinnen und Schüler über die ▪ Grundtypen eines Sonetts informieren.

Produktive Textarbeit

Besonders zu empfehlen ist dabei ein kreativer Umgang mit dem Text in Form der ▪ produktiven Textarbeit.

Das textproduktive Verfahren zur Wiederherstellung eines bewusst in einem Durcheinander der Verse und Strophen angebotenen "Arbeitstextes" ist hierbei besonders gut geeignet.

Mit entsprechenden ▪ Arbeitsblättern lässt sich dieses Verfahren direkt umsetzen.

 


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Heut lehr' ich euch die Regel der Son--
Versucht gleich eins! Gewiss, es wird ge--,
Vier Reime hübsch mit vieren zu versch--,
Dann noch drei Paare, dass man vierzehn h--,

Lasst demnach an der vielgeteilten K--                                5
Als Glied in Glied so einen Schlussring sp--:
Das muss alsdann wie pures Gold erk--;
Gewisse Herrn zwar hängen Klett' an K--.

Ein solcher findet meine schönen N--
Bei diesem Muster. "Ah, Fräulein, Si st--!" -                     10
"Oh nein, Herr Graf, hier gilt es Silben z--." -

"Wirklich! Doch wenn die Lauren selber d--,
Was soll Petrarka?" - "Der mag Strümpfe str--.
Eins wie das andre ist für schöne S--."
 

(zit. n.: Waldmann, 1998, S.254f.)
 

Heut lehr ich euch die Regel der Sonette.

Versucht gleich eins! Gewiss, es wird gelingen,

Vier Reime hübsch mit vieren zu verschlingen,

Dann noch drei Paare, dass man vierzehn hätte.

Lasst demnach an der vielgeteilten Kette

Als Glied in Glied so einen Schlussring springen:

Das muss alsdann wie pures Gold erklingen;

Gewisse Herrn zwar hängen Klett an Klette.

Ein solcher findet meine schöne Nichten

Bei diesem Muster. «Ah, Fräulein, Sie sticken!»

«O nein, Herr Graf, hier gilt es Silben zählen.»

«Wirklich! Doch wenn die Lauren selber dichten,

Was soll Petrarca?» – «Der mag Strümpfe stricken.»

Eins wie das andre ist für schöne Seelen.

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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am: 28.11.2021

 
 

 
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