Die Entwicklung einer Staatlichkeit, wie wir sie heute kennen, ist ein
langwieriger politischer, gesellschaftlicher und kultureller
Transformationsprozess, der sich über mehrere hundert Jahre hingezogen hat
und in sich dabei auch in verschiedenen Räumen und zu verschiedenen Zeiten
unterschiedlich vollzogen hat.
Aus didaktischen Gründen ist es ratsam, den Blick auf eine der verschiedenen Entwicklungslinien moderner
Staatlichkeit zu richten die in Frankreich mit der Herrschaft »Ludwigs
XIV. (1638-1715) ihren Ausgang genommen und in den Großterritorien
Deutschlands wie z. B. z. B.
Brandenburg-Preußen, Österreich, Sachsen, Bayern, Hannover und Württemberg
zu ähnlichen absolutistischen Formen von Königs- bzw. Fürstengewalt führten.
Hier führte die sukzessive Monopolisierung der politischen Gewalt zu einer über
das Gottesgnadentum legitimierten Staatsgewalt.
Andere
Formen, die die Entwicklung frühneuzeitlicher Staatlichkeit befördert haben,
wie z. B. der Republikanismus der nördlichen Staaten der Niederlande oder
auch andere lokal und regional unterschiedliche Entwicklungen sind wohl eher
auf der Mikroebene von Bedeutung und sollten daher nur am Rande
zur Sprache kommen, um die Hauptlinien der Entwicklung in den
Großterritorien ins Zentrum zu rücken.Hinweise darauf sollen aber wenigstens
verdeutlichen, dass es nicht nur den "Königsweg" zur Entwicklung moderner
Staatlichkeit über den absolutistischen Territorialstaat gegeben hat.