Die Zweiteilung der verschiedenen Formen
▪ politischer Beteiligung bzw.
politischer Partizipation nach ▪
verfassten
und ▪
nicht-verfassten Beteiligungshandlungen
orientiert sich an den verschiedenen Partizipationspfaden, die dabei
normativ vorgegeben sind oder nicht.

Statt von nicht-verfassten Formen politischer Partizipation kann auch von unkonventionellen
(vgl.
Westle 1994,
S.141-143, Kaase 1995a,
S.552, Kaase 1995b,
S.462f., Kneuer
2013, S.7) bzw. von informellen Formen gesprochen werden. Letztere
Kategorisierung ist in der wissenschaftlichen Partizipationsforschung
aber eher ungebräuchlich.
Nicht-verfasst sind alle anderen politischen
Partizipationshandlungen, die sich jenseits des von Verfassung,
Gesetz und sonstigen rechtlichen Vorgaben abspielen. Bei ihnen sind
"der Zugang, der Rahmen und die Durchführungsbedingungen nicht in
Verfassung oder Gesetz festgelegt." (Kneuer
2013, S.7)
Bei diesen Formen
politischer Beteiligung können Bürgerinnen und Bürger z. B. Unterschriftenaktionen, Demonstrationen und andere Protestaktionen,
Boykotts, Streiks oder Hausbesetzungen natürlich freier gestalten,
zugleich aber sind der Aufwand, die Kosten, Folgen und
Verantwortlichkeiten solcher unverfasster Formen jedoch auch weniger
kalkulierbar. (vgl.
Westle 1994,
S.141-143, vgl.
Kneuer 2013,
S.7)