Ein ▪
doppelter Vergleich liegt in einer ▪
Bildstatistik bzw. einem
Diagramm dann vor, wenn sich die in einem Diagramm dargestellten
Daten auf zwei verschiedene ▪ Vergleichsebenen
beziehen.
In einem solchen Fall gehören die jeweiligen Datenpunkte/Werte zu zwei
verschiedenen Größenklassen, die oft in zwei unterschiedlichen
y-Achsen, die eine wie üblich links, die andere rechts, skaliert
sind. So entsteht ein Koordinatensystem mit zwei y-Achsen.
Ein
derartiges Diagramm macht natürlich erst dann Sinn, wenn zwischen den
dargestellten Datenreihen eine Beziehung hergestellt werden kann. Zudem
müssen die Bezugsgrößen der beiden Daten so unterschiedlich sind, dass
es so zu keiner Verwechslung der unterschiedlichen y-Achsen kommen kann.
Kombination einfacher Vergleiche mit gleichen Größenklassen
Von doppelten Vergleichen zu unterscheiden sind Kombinationen von
zwei Diagrammen mit den gleichen Größenklassen, die aus
Gestaltungsgründen zum Vergleich nebeneinander gestellt werden. Man
findet solche Darstellungen von Diagrammen häufig in Infografiken, wie
auch das nachfolgende Beispiel einer Kombination zweier
▪ Kreisdiagramme im
▪ Strukturvergleich zeigt.

© obs/HappyDigits
Doppelte Vergleiche haben zwei unterschiedliche y-Achsen
In den nachfolgenden Beispielen spart das jeweilige Diagramm mit
seinem doppelten Vergleich eine Darstellung mit zwei verschiedenen
Diagrammen im einfachen Vergleich, deren Daten dann erst aufeinander
bezogen werden könnten.
Beispiel 1:
Zinstrend-Oktober 2004
In dem Diagramm wird die Entwicklung des Zinsniveaus
10-jähriger Bundesanleihen in Prozent (Größenklasse 1, linke
y-Achse) mit der absoluten Entwicklung des Rohölpreises pro Barell
in US-Dollar (Größenklasse 2, rechte y-Achse) in vom Januar 20004 bis
zum Oktober 2005 miteinander verglichen.
Die Veränderungen der Datenmengen im Zeitvergleich
werden dabei mit ▪ Linien- bzw.
Kurvendiagrammen zur Verdeutlichung des
Verlaufs oder der ▪ Tendenz ausgewiesen. Zugleich soll mit der Gegenüberstellung beider
Kurven eine Korrelation ausgedrückt werden, eine Beziehung der
Daten, die aber nicht ursächlich sein muss. (Korrelationsvergleich)
 © ots/Postbank
Beispiel 2:
Zinstrend Mai 2005
In dem von der Postbank veröffentlichten Diagramm "Zinstrend
- Mai 2005" gibt es die Ebene der prozentualen Entwicklung des
US-Leitzinses und des EZB-Refisatzes, deren Maßstab (Prozent) auf der linken
y-Achse dargestellt ist. Die zweite Ebene stellt der Wechselkurs von
Euro/Dollar statt, der mit einem Liniendiagramm und dem Maßstab an der
rechten y-Achse zur Anschauung gebracht wird. Gemeinsam ist beiden Ebenen
der Zeitreihenvergleich auf der x-Achse von Dezember 2004 bis Dezember 2005
(Prognose).
 © ots/Postbank
Kennziffernvergleich ist besonders geeignet
Gerade beim doppelten Vergleich oder
▪ Mehrfachvergleich zeigen sich die Vorzüge
eines ▪
Kennziffervergleichs. Mit einer Indexskala z. B. kann man im
Unterschied zu einer Skala mit absoluten Werten Datenreihen darstellen, die
auf ganz unterschiedlichen Einheiten beruhen oder in einem unterschiedlichen
Maßstab erfasst sind. (vgl. Zelazny 5. Aufl. 2003, S.49)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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