docx-Download -
pdf-Download
-
pdf-Formular
▪
teachSam-Systemplaner
Eine gute Idee: Über das eigene Schreiben nachdenken
Es gibt verschiedene Gründe, die einen veranlassen können, einmal
über die Art und Weise, wie man schreibt, gründlich nachzudenken.
Manchmal liegt ein ganz konkreter Anlass vor:
-
Man hat
festgestellt, dass man immer wieder Probleme mit dem Schreiben
hat. Oft kennt man so etwa überhaupt nicht, wenn man sich
mündlich äußert.
-
Man ist
unzufrieden damit, wie andere das, was man geschrieben hat,
beurteilen oder bewerten.
-
Manchmal ist man
aber auch einfach gespannt darauf, über seine Art zu schreiben
etwas Neues über sich selbst zu erfahren.
Die Frage: Was für ein Schreibtyp bin ich eigentlich?
Wenn man sich genauer mit seinem Schreiben befasst, kann man
manchmal gut erkennen, was das eigene Schreiben kennzeichnet und
welchen Schreibtyp dies auszeichnet. Dabei darf man aber nicht
erwarten, dass am Ende ein Schreibtyp steht, der sein Schreiben
immer und nur auf eine bestimmte Art und Weise durchführt. Oft
vermischen sich die
▪ Schreibstrategien
miteinander und am Ende steht eben ein Mischtyp, der manches
so und manches so macht.
Wichtig ist also nicht unbedingt, für welchen Schreibtyp man sich
hält, sondern die Erkenntnis, wie man sich wirklich beim Schreiben
verhält. Schließlich sind Schreibstrategien und Schreibtypen selbst
nur Anhaltspunkte für ein Bündel von Verhaltensweisen beim
Schreiben. Es sind reine gedankliche Konstrukte, die Annahmen über
das Schreiben auf den Punkt bringen wollen und haben also
▪
hypothetischen Charakter.
Trotzdem: Wer sich dessen bewusst sind, kann das Konzept der
Schreibstrategien dennoch nutzen, um sein Schreiben zu analysieren
und selbst zu beurteilen. Zur
▪ Schreibkompetenz gesellt
sich so die
metakognitive Kompetenz. Letzte unterstützt einen z. B. dabei,
sich bewusst zu machen, wie man denkt und handelt, und hilft dabei,
das Schreiben und die eigene
▪ Schreibentwicklung
selbst zu steuern.
Der Fragebogen zur Selbsterkundung: 20 Aussagen über das eigene
Schreiben
Den nachfolgenden Fragebogen kann zur Hilfe nehmen, wenn man sein
eigenes Schreibverhalten besser kennenlernen will. Er dient mit
seinen 20 Aussagen über den Schreibprozess zur Selbsterkundung.
Aber: Seine Ergebnisse sind
nicht so zu verstehen, dass daraus der bestimmte Schreibtyp ermitteln lässt,
der für den Nutzer zutrifft. Die Reflexion über
Verfahrensweisen beim Verfassen von Texten soll - wie schon oben
ausgeführt - vielmehr für Fragen und Probleme sensibilisieren,
die damit in Zusammenhang stehen.
Hintergrund dafür sind Erfahrungen, wonach etliche Schülerinnen und Schüler bei
ihren Schreibaufgaben einfach schematisch einer,
vielleicht auch zwei, irgendwann einmal verinnerlichten Schreibstrategie
folgen, weil sie einfach in ihrer Schulzeit keine anderen Strategien kennen
gelernt haben.
Als Beispiel dafür steht die Äußerung eines Studenten, den
Mrotzek/Böttcher
(2011, S. 38) wie folgt zu Wort kommen lassen:
"Man hatte mir im Laufe der Schulzeit beigebracht, Texte zu
interpretieren, sie zu gliedern und man hatte darauf geachtet, dass
sozusagen eine Basis für das Schreiben gelegt wurde. Man hatte mich mit
der Rechtschreibung und der Grammatik vertraut gemacht und diese immer
weiter ausgebaut. Vernachlässigt wurde jedoch, eine Grundlage zur
eigentlichen flexiblen Schreibkompetenz zu legen. Diese Schreibkompetenz
musste ich mir in gewisser Weise selbst aneignen und dies führte
schließlich dazu, dass ich Texte, seien sie in einem zeitlichen Rahmen
oder nicht, seien es Kurzgeschichten oder längere Erörterungen, immer
auf die gleiche Weise anging und vollendete. Ich verwendete diese
Strategie, obwohl ich wusste, dass sie in vielen Fällen nur zu
mittelmäßigen Ergebnissen führte. Dies geschah aus einer gewissen
Verlegenheit heraus: 'Ich kannte einfach nichts Besseres.""
Was der Student beschreibt, ist schulische Realität. Wer z. B. einmal
als Lehrperson beobachtet hat, wie Schülerinnen und Schüler nahezu jedes
Thema bei der
▪
freien Problem- und Sacherörterung in Pro und Contra "durcherörtern", ohne sich um die Klärung der
Schreibaufgabe zu kümmern, kann das auch gut nachvollziehen.
So weiß man dann auch, dass Schülerinnen und Schüler, wenn sie, wie beim
▪
schulischen Essay, schreibstrategisch zumindest teilweise auf eine
andere Karte setzen müssten, in Blogs und ähnlichem zu hören bekommen:
"Mach' dir keinen Kopf! Schreibe einfach so weiter, wie
du das beim Erörtern auch gemacht hast. Bei mir jedenfalls hat's
geklappt." (
▪
FAQs
Essay)
Besser wäre es, den
▪
Schreibschwierigkeiten auf
den Grund zu gehen und sich einmal damit zu befassen,
▪
was man tun kann, wenn man sich eben einen Kopf macht.
Ich kann dann am besten
schreiben |
Häufigkeit
(So gehe ich meistens vor) |
Einstellung
(So macht es mir am meisten Spaß |
Erfolg
(Dabei habe ich den größten Erfolg) |
1 |
wenn ich mir vor dem Schreiben Notizen mache
|
|
|
|
2 |
wenn einfach
ich drauflos schreibe |
|
|
|
3 |
wenn ich
genau plane, was ich schreiben will. |
|
|
|
4 |
wenn ich
vorgegebene Arbeitsschritte nacheinander Schritt für Schritt
abarbeite |
|
|
|
5 |
wenn ich an
x-beliebigen Textteilen schreibe, zu denen mir gerade das
meiste einfällt |
|
|
|
6 |
wenn ich ein
vollständig ausgearbeitetes Konzept verfasse |
|
|
|
7 |
wenn ich
mich mit dem Thema gut auskenne |
|
|
|
8 |
wenn ich mir
im Kopf ausdenke, was ich jeweils schreiben will, und das
dann niederschreibe |
|
|
|
9 |
wenn ich mir
einen genauen Zeitplan mache |
|
|
|
10 |
wenn ich
erst mal etwas niederschreibe und dann beim weiteren
Schreiben so lange – auch im Rückgriff – korrigiere, bis ich
damit zufrieden bin |
|
|
|
11 |
wenn ich mit
dem Schluss anfange |
|
|
|
12 |
wenn ich den
zuerst geschriebenen Text noch einmal ganz neu schreiben
kann |
|
|
|
13 |
wenn ich das
Thema in kleine Portionen aufteile und dann einen kleineren
Text verfasse, von dem ich annehme, dass er irgendwie
dazugehört |
|
|
|
14 |
wenn ich mal
nach Plan, mal gerade drauflos schreibe |
|
|
|
15 |
wenn ich
Zeit habe, den Text richtig zu überarbeiten |
|
|
|
16 |
wenn ich
intuitiv einfach dem folge, was mir zum Thema einfällt
|
|
|
|
17 |
wenn ich
eine Idee für das Ganze habe, dann ergibt sich der Rest fast
von alleine |
|
|
|
18 |
wenn ich
besonders schwierige und wichtige Gedanken in einem Konzept
ausformuliere |
|
|
|
19 |
wenn ich das
Thema möglichst genau erschlossen habe |
|
|
|
20 |
wenn ich
weiß, wo ich beim Schreiben eigentlich hinwill |
|
|
|
docx-Download -
pdf-Download
-
pdf-Formular
▪
teachSam-Systemplaner
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
|