Mit dem Begriff der Kompetenz lässt sich die notwendige Brücke
schlagen zwischen dem
deklarativen
Wissen und seiner dynamischen Anwendung (Handlungswissen,
Anwendungswissen,
prozedurales Wissen).
(vgl.
Wissensklassifikation von Ryle (1969) und Baumgartner (1993))
Als Bindglied zwischen Wissen und Können stellt die Kompetenz
einer Person die Befähigung dar, unterschiedliche Situationen zu
bewältigen. (Klieme
2004). So verstanden bezieht sich der Begriff der Kompetenz auf
zweierlei, nämlich
Beides wird in einem konkreten Handlungskontext konkret, in dem
sich kognitive und motivationale Aspekte miteinander verbinden. (Weinert
1999).
Dass es sich bei Kompetenzen nicht nur um kognitive handelt,
sondern auch motivationale, volitionale (= willentliche Steuerung
von Handlungen und Handlungsabsichten) und soziale Bereitschaften
geht, hat »Franz
E. Weinert (1930-2001)
(2001,
S.28f.) in seiner Definition von Kompetenzen berücksichtigt.
Volition sorgt im
Allgemeine dafür, dass man seine Absichten auch dann umsetzen kann,
wenn man eigentlich keine oder nicht ausreichend Lust dazu hat.
Er definiert Kompetenzen
als "die bei
Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu
lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und
sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in
variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu
können“ (Weinert 2001, S. 28f.)
Volition unterscheidet
sich dabei von der Motivation durch die ihr zugrundeliegende
Selbststeuerung (»Selbstregulation).
Motivation betont dagegen den Aspekt des Strebens nach bestimmten
Zielen oder Zielobjekten und befasst sich mit dem Setzung von
Zielen. Diese können aber nur erreicht werden können, wenn weitere
volitionale Prozesse der Selbststeuerung ablaufen, welche die
Realisierung dieser Ziele anpacken.

Nach Goschke
(2002, S. 325) ist Volition der "Sammelbegriff für
metakognitive oder
selbstregulatorische Funktionen, die die Verwirklichung von
Absichten in Konfliktsituationen unterstützen, in denen starke
Gewohnheiten, emotionale Versuchungen oder konkurrierende
Motivationstendenzen unterdrückt werden müssen oder in denen
perzeptuelle, kognitive und motorische Prozesse auf neue Weise im
Sinne eines übergeordneten Ziels koordiniert werden müssen“.
Um die Volition zu stärken, kann man verschiedene
volitionale
Strategien zur verwenden. Sie sollen dabei helfen, die Motivation,
die Aufmerksamkeit und die Emotionen beim Verfolgen eines Ziels zu
kontrollieren.
-
Die
Motivationskontrolle
sorgt dafür, dass "die mit einem Ziel verbundenen positiven
Anreize gezielt beachtet und aufgewertet, Anreize von
konkurrierenden Zielen [...] abgewertet [werden]; " (Roth/Sokolowski
o. J., S.2)
-
Die
Aufmerksamkeitskontrolle
garantiert, dass nur solche Informationen zugelassen werden, die
den Absichten zuträglich sind und andere, absichtshemmende
Informationen ausgeblendet werden.
-
Die
Emotionskontrolle sorgt mit
Hilfe von Antizipationen dafür, dass Gefühle angeregt werden,
die das Verfolgen der Pläne und Handlungen unterstützen und
fördern (sog. "realisationsfördernde Gefühle" (Kuhl
1983, S. 305)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
26.12.2023