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Kafka als Erzähler

Poetik der Reduktion von Sprache, Erzählhaltung und erzähltechnischen Mitteln

Franz Kafka (1883-1924)

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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Franz Kafka folgt in seinen Werken einer "Poetik der Reduktion", die sich auf die sprachliche Gestaltung, die seine Art zu Erzählen und den Einsatz erzähltechnischer Mittel i. w. S. auswirkt. Sein Ringen um "Präzision und Klarheit in Wortwahl und Darstellung" (Oschmann 2010, S.440) kann daher nur vordergründig den Eindruck einer "Armut der Sprache" hinterlassen.

Wenn er sich schon in seiner frühen Prosa gegen schwülstige Bildlichkeit, pathetische Sujets und bloß allegorische Darstellungsformen wandte, so rang er selbst dennoch immer wieder darum, Metaphern, "weil diese stets ein Moment der Unbestimmtheit mit sich führen" (ebd., S.441) zu finden, die er wie kaum ein anderer wörtlich genommen hat und sie, ebenso wie andere Sprachbilder, so narrativ ausgebaut hat, dass sie zu ganz wesentlichen Bestandteilen seiner Handlungs- und Erzähllogik wurden. (vgl. Engel 2006, S.257)

1. Lexikalische Kargheit

Kafka verwendet eine bewusst einfache und präzise Sprache, die frei von überflüssigen Schnörkeln und Ausschmückungen ist. Diese Kargheit hat mehrere Gründe:

  • Einfluss des Prager Deutsch: Die sprachliche Umgebung in Prag um 1900 war geprägt von einer reduzierten Form des Deutschen.

  • Kafkas Sprachverständnis: Kafka strebte nach sprachlicher Präzision und Klarheit und lehnte die expressive und hyperbolische Sprache des »Expressionismus mit seiner Tendenz ab. Er sah Sprache als ein Werkzeug, das in erster Linie dazu dient, die sinnlich erfahrbare Welt zu beschreiben.

2. Beschränkung auf äußere Vorgänge:

Kafka konzentriert sich in seinen Erzählungen auf die Darstellung äußerer Ereignisse und Wahrnehmungen. Die Innenwelt der Figuren wird nur indirekt durch ihre Handlungen und Reaktionen auf die äußere Welt sichtbar.

  • Reflektorfigur: Der Protagonist fungiert als "Reflektorfigur", der die Welt aus seiner subjektiven Perspektive wahrnimmt und dem Leser vermittelt.

  • Sinnlich konkrete Sprache: Die Sprache ist eng an die sinnliche Wahrnehmung der Figuren gebunden und dient der Beschreibung konkreter Gegenstände und Handlungen.

  • Abgrenzung vom psychologischen Erzählen: Kafka verzichtet auf explizite Einblicke in die Psyche seiner Figuren und distanziert sich damit von der damals populären psychologischen Literatur. Er misstraut der Psychologie und bevorzugt eine objektive Darstellung der äußeren Welt.

 (vgl. Oschmann 2010, S.439

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 21.01.2025

 
 

 
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