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Barock (1600-1720)
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Lyrik des Barock
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Vanitas-Lyrik des
Barock
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Lieder
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Liederbücher
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Venus-gärtlein (1656)
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Textauswahl
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Bausteine
▪ Text des Liedes
Es ist ein Lied über den
Wechsel der Jahreszeiten und seinen Einfluss auf Aktivitäten, Lebensgefühl
und Gemütslage der Menschen, das in die Liedersammlung des ▪
Venus-Gärtleins (1656)
ohne eigenständigen Titel, aber mit dem Eingangsvers "FRoelich
ist man im Frueeling" aufgenommen ist.
Die sechs Liedstrophen
sind inhaltlich in zwei Teile gegliedert. Die ersten vier befassen sich
ausgehend vom Frühling mit dem Wechsel der Jahreszeiten, wobei für jede
jeweils eine Strophe vorgesehen ist.
In den beiden letzten
Strophen meldet sich das lyrische Ich direkt zu Wort und spricht den/die
Leser*innen bzw. Zuhörer*innen unmittelbar an, um ihnen vor Augen zu führen,
welche symbolische Bedeutung der Wechsel der Jahreszeiten für Leben und
Lebensgestaltung der Menschen im Allgemeinen besitzt und was es für ihn
selbst bedeutet.
Während die ersten drei
Jahreszeiten auf verschiedene Art und Weise und aus verschiedenen Gründen
die Menschen fröhlich stimmen, was mit dem
anaphorischen
Strophenbeginn im jeweils ersten Vers und dem
grammatischen Parallelismus unterstrichen wird, fällt der Winter aus
dieser Reihe heraus. Die sterbende Natur stimmt das Gemüt der Menschen
traurig.
Besonders die Beschreibung
ersterbenden Natur im Winter gibt dem Ich Anlass darüber nachzudenken, was
dies für ihn selbst und das Leben der Menschen bedeutet. So steht ihm damit
klar vor Augen, dass alles Irdische vergänglich ist und dass kein Mensch
glauben dürfe, sein Leben bis zum Ende ohne Sorgen und Nöte leben zu können.
So komme es gerade auch
dann, wenn jemand große Sorgen habe, darauf an, auch zu sehen, dass
der Lauf der Zeit auch bei der Verarbeitung größerer Schicksalsschläge
hilft. Das lyrische Ich endet mit der Hoffnung, dass ihm das selbst im Fall
der Fälle so gelingen werde.
Das
▪
Motiv der
Vergänglichkeit, das dieses Lied gestaltet, ist in der gesamten
Literatur
▪
frühen
Neuzeit (Renaissance und Humanismus) (1300-1600) und im
▪
Barock (1620-1700)
weitverbreitetes
▪
Motiv in der Literatur und der
Bildenden Kunst. Dass es sich auch in der zeitgenössischen
"volkstümlichen" ▪ Lieddichtung
und damit der ▪
deutschsprachigen Popularliteratur
niederschlug, zeigt im Übrigen auch, dass dieses Motiv nicht der Gestaltung
durch die
Höhenkammliteratur
der Zeit mit ihrer ▪
Vanitas-Lyrik alleinüberlassen blieb. Natürlich steht bei diesem Lied,
das ja kein geistliches Lied darstellt, sondern wohl trotz allem frohgemut
in geselliger Runde gemeinsam gesungen wurde, nicht die
religiös-philosophische Durchdringung des Themas im Vordergrund. Aber, auch
wenn "der Dichter (...) keine keine tiefschürfenden Überlegungen (verfolgt)"
(Classen 2010,
S.310), ist es inicht weniger ein Reflex auf die besonderen ▪
gesellschaftlichen, politischen, religiösen und kulturellen
Rahmenbedingungen der Zeit wie die gelehrte Vanitas-Dichtung.
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