Der ▪ Essay besitzt auch als ▪ schulische Schreibform
eine große Vielfalt, die eine eng umgrenzte und genaue Festlegung von
Textsortenmerkmalen erschweren.
Als eines der grundlegenden Merkmale gilt
neben der Art der ▪ thematischen Entfaltung beim
essayistischen Schreiben allerdings die Art und Weise, wie ein Essay
seinen Gegenstand sprachlich-stilistisch gestaltet.
Dabei ist die sprachlich-stilistische Gestaltung des Essays vor allem
geprägt von seinem dialogischen Charakter, der Vorstellung also, dass
man mit seinen Ausführungen eine bestimmte Wirkung auf einen
vorgestellten Adressaten erzielen will. Zugleich ist sie orientiert an
dem für Essays typischen ▪
linear-dialogischen Textordnungsmuster, bei dem Gefühle, Gedanken
und ihre schriftsprachliche Artikulation im Essay unter dem
kommunikativen Aspekt eines spezifischen Adressatenbezugs in einem
funktionalen Zusammenhang stehen.
Bei einem Essay kommen demzufolge alle jene
sprachlich-stilistischen und ▪
rhetorischen Mittel
in Betracht, mit denen sich eine bestimmte Wirkung auf den Leser
oder die Leserin erzielen lässt, aber auch solche, die der
Besonderheit der subjektiv gefärbten Gedankenführung des jeweiligen
Schreibers entsprechen.
Am
besten unterscheidet man dabei nach vier verschiedenen
Wirkungsbereichen, wobei das eine oder andere rhetorische Mittel
auch zwei oder mehreren Wirkungsbereichen zugeordnet werden kann,
nämlich nach
▪
Klangfiguren,
▪
Wortfiguren,
▪
Satzfiguren
und ▪
Sinnfiguren.
Die ▪
TOP 25-Liste, die wir auf teachSam zusammengestellt haben, stellt die
wichtigsten rhetorischen Mittel zusammen
Beim Essay sind die folgenden rhetorischen Mittel besonders
häufig im Einsatz:
Pointen,
Metaphern,
Klimax,
Wortspiele,
Vergleiche,
Sentenzen
und Ironie, aber
selbstverständlich sind auch viele andere möglich.
Vorsicht ist allenfalls beim Einsatz von Ironie geboten. Sie ist
zwar sehr beliebt, den ganzen Essay jedoch ironisch zu gestalten
empfiehlt sich freilich nicht, zumal viele Gegenstände und der
Wechsel der verschiedenen Formen der Themenentfaltung, also das
Zusammenspiel von berichtenden, argumentativ-erörternden,
beschreibenden sowie schildernden und erzählenden Elemente in einem
Essay sich nicht so einfach diesem uneigentlichen Sprechen
unterordnen lassen.