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Didaktische und methodische Aspekte
▪
Textwiedergabe: Wiedergabe von literarischen Texten
▪ Inhaltsangabe
Die ▪ Zusammenfassung
des Inhalts im Zusammenhang mit erzählenden Texten kann eine
eigenständige ▪
schulische Schreibform sein oder im ▪
Schreibprozess komplexer angelegter Schreibaufgaben eine
Teilaufgabe zur Erschließung und/oder ▪
Interpretation erzählender Texte.
Sie ist auch Teil von
▪
Leistungsaufgaben
zur ▪
Textinterpretation umfangreicherer erzählender Texte, wenn es
z. B. darum geht, eine bestimmte Szene oder Textstelle als
Grundlage der weiteren Analyse und Interpretation in den
jeweiligen Text einzuordnen.
Funktion
Die
• Inhaltsangabe fiktionaler
erzählender Texte in der Schule hat wie ihre
textsortenübergreifende ▪
allgemeine Form zwei
Funktionen:
-
Sie hat die
Aufgabe, über den wesentlichen Inhalt eines Textes
in
verkürzter Form zu informieren.
-
Zugleich soll der Schreiber/die Schreiberin sein/ihr eigenes
Textverständnis demonstrieren.
Im Unterschied zu
einem Sachtext wird der Begriff des Inhalts bei fiktionalen
Texten in besonderer Weise akzentuiert. Bei literarischen Texten
kommt es nämlich darauf an, die Handlung wiederzugeben.
Darunter versteht
man nicht nur die Abfolge des äußeren Geschehens wie es sich z.
B. im äußeren Verhalten und Tun dargestellter Figuren zeigt,
sondern auch die Wiedergabe der dargestellten inneren Zustände,
der Gedanken und Gefühle einer Figur. Hier muss man also – je
nach Text – die äußere und die innere Handlung wiedergeben.
Aufbau
Die Inhaltsangabe von
erzählenden
Texten besteht wie bei allen Varianten dieser •
schulischen Schreibform zur
• Textwiedergabe im Ganzen aus zwei verschiedenen Teilen, die den Text auf unterschiedliche Art und
Weise zusammenfassen.
-
Im
▪
Aussagekern
erhält der Leser eine Kurzinformation über den Text.
-
Bei der Inhaltswiedergabe i. e.
S. wird der Inhalt des Textes (Handlungsverlauf, Vorgang,
Geschehen, innere und äußere Handlung o. ä.), auf das
Wesentliche verkürzt und zusammengefasst, wiedergegeben
Ob ▪
Aussagen zum Thema Teil des
•
Aussagekerns
der schulischen Schreibform zur •
Inhaltsangabe literarischer Texte mit ihrer
prinzipiellen Vieldeutigkeitsein sollen, ist zumindest
problematisch.
-
Zum einen
liegt das, was man für das •
Haupt-
bzw. die Nebenthemen
eines
Textes hält, vor allem im Auge des Betrachters und kann
lediglich •
intersubjektive Plausibilität beanspruchen.
-
Zum anderen
ist mit der Themenzuschreibung stets auch ein Akt der
subjektiven Bedeutungszuschreibung und •
Sinnkonstruktion verbunden, der dem Anspruch der
Inhaltsangabe quasi "objektiv" über den Inhalt eines Textes
zu informieren, entgegensteht.
Da die
Zuordnung zu einem Hauptthema aber wichtig für das
Textverständnis (z. B. beim Herstellen von
Textkohärenz) und für die •
Sinnkonstruktion durch den Rezipienten ist sowie in der
Anschlusskommunikation meistens eine Rolle spielt, ist die
Formulierung eines Hauptthemas bzw. verschiedener Themen hier
auch bei literarischen Texten bzw. erzählenden Texten
Bestandteil des Aussagekerns.
Entscheidend
ist in diesem Zusammenhang, wie die
einzelne Lehrkraft mit dieser grundsätzlichen Frage in seinem
Unterrichtssetting umgehen will und dass die Schülerinnen und
Schüler genau wissen, was von ihnen bei den Schreibaufgaben
erwartet wird.
Sprachliche Form
Bei der sprachlichen Gestaltung sind drei Aspekte
besonders wichtig:
-
Der Text - ganz egal in welcher Zeitstufe
(Tempus) er selbst verfasst ist - wird immer im
▪
Präsens
(= Gegenwartsform) wiedergegeben.
-
Über den Inhalt des Textes wird
sachlich, also ohne
Ausschmückungen, informiert.
-
Bei der Inhaltsangabe wird
keine •
wörtliche Rede (direkte
Rede) verwendet. Wenn der Erzähler also bei seiner •
Darstellung von
Rede und mentalen Vorgängen wörtliche Rede verwendet, z. B.
als •
zitierte Figurenrede i.e. S. (szenische
Darstellung) oder •
zitierte Gedankenrede muss dies in eine geeignete Form
der ▪
indirekten Text- bzw. Redewiedergabe, gewöhnlich in die
grammatische Form der •
indirekten
Rede transformiert werden.
-
Der Text der Inhaltsangabe
löst sich von den sprachlichen Formulierungen der Vorlage
(Primärtext) und stellt das Wesentliche des Textinhalts mit eigenen
Worten dar. (vgl.
Fix 2008,
S. 101)
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Didaktische und methodische Aspekte
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Textwiedergabe: Wiedergabe von literarischen Texten
▪ Inhaltsangabe
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Allgemeine
Merkmale
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
24.06.2024
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