Seit der Berliner Parteikonferenz der • Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
vom 31.10. bis 1.11.1925 richtete sich die Partei nach ihren
Misserfolgen in der
ersten Phase der Weimarer Republik
bis zum Hamburger Aufstand 1923 und heftigen parteiinternen
Auseinandersetzungen (gegen die so genannten Ultralinken »Ruth Fischer
(1895-1961) und »Arkadi Maslow
(1891-1941) auf eine längerfristiger ausgerichtete Parteiarbeit ein.
Im
Zuge der so genannten Bolschewisierung der Partei, die neue
•
•
Strukturen in der Parteizentrale
unter Führung
»Ernst Thälmanns
(1886-1944) schuf,
sollte die Partei auf der Basis von Betriebszellen reorganisiert werden.
Vor allem von diesen Betriebszellen, aber auch von Straßenzellen in den
Wohngebieten als unterste Organisationseinheiten versprach sich die
Partei neue Impulse im Kampf um die Mehrheit der Arbeiterklasse.
Bei der Beurteilung der statistischen Angaben ist allerdings auch der
dramatisch absinkende
Betriebsarbeiteranteil in der
KPD-Mitgliedschaft zu berücksichtigen.
Betriebszellen 1923 - 1931
|
1923 |
keine mit wenigen Ausnahmen |
1924 |
(Aug.:) 1.092
30.12. 1.853 |
1925 |
31.5. 2.673
1.364 |
1926 |
2.243 |
1927 |
2.107
2.135 |
1928 |
1.556 |
1929 |
1.411 |
1930 |
1.524 |
1931 |
Febr. 1.808 |
(aus:
Heilmann/Rabehl (1971), S.
32 dort zit. nach unterschiedlichen Quellen)
Quantitative
Stärke der Betriebszellen 1929
(bei insgesamt 1.411 Bz's) |
Stärke der Zellen |
Anzahl der Betriebe |
bis 10 Mitgl. |
761 |
bis 15 |
240 |
bis 20 |
164 |
bis 30 |
123 |
bis 40 |
56 |
bis 50 |
31 |
mehr als 50 |
36 |
(aus:
Heilmann/Rabehl (1971), S.
31 dort zit. nach Pjanitzki, O., Brennende Fragen ... S.27)
Bahne (1976) beruft sich bei seiner Aufstellung auf Angaben von Ossip Pjanizki
(1882-1938) dem Leiter der Abteilung internationale Beziehungen im
Exekutivkomitee der »Kommunistischen
Internationale (EKKI), aus dem Jahr 1930/31/32:
Ende Dez. 1930 |
|
1.4.32 |
- 6.470 OGs
- 6.021 SZs
- 2.210 BZs
|
Ende 1932 |
- 2.210 BZs
- 6.000 SZs
- 6.500 OGs
|
"Zwar war die Zahl der Betriebszellen im Laufe des Jahres 1931 von 1524
auf 1802 (d.h. um 15%) gestiegen, gleichzeitig nahmen jedoch die
Ortsgruppen von 3769 auf 5231 zu, so dass das Verhältnis zwischen
Betriebs- und Straßenzellen sich vom Standpunkt der Bolschewisierung
verschlechterte."
(Bahne
1976, S.16)
In strategisch wichtigen Zentren wie
Oberschlesien und am Niederrhein waren nur 11,95% bzw. 7% der
Parteimitglieder in Betriebszellen organisiert.
(vgl.
Bahne 1976, S.16)
Verhältnis von Betriebszellen zur Gesamtzahl
der Betriebe 1929 |
Anzahl der Betriebe mit Zellen |
Belegschaftsgröße |
Prozentsatz der Betriebe mit
Zellen zur Gesamtzahl der Betriebe |
in 33 von 71 |
über 5.000 |
46,47 % |
in 328 von 1.051 |
von 1.000 bis 5.000 |
31,20 % |
in 245 von 1.780 |
von 500 bis 1.000 |
13,20 % |
in 702 von 40.188 |
von 50 bis 500 |
13,20 % |
in 104 von 148.112 |
von 10 bis 50 |
0,07 % |
(aus:
Heilmann/Rabehl (1971), S.
28 dort zit. nach Pjanitzki, O., Brennende Fragen ... S.29 und W. Klaws,
Das Ringen der KPD... BzG, 1968, H 3)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
06.12.2024