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Typen von Schreibaufgaben

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Eine allgemeine Einteilung

Schreibaufgaben lassen sich in einer vergleichsweise einfachen Art nach drei Kriterien einteilen, die eine erste Orientierung über die Vielfalt von Schreibaufgaben liefern kann.

Haupttypen von Schreibaufgaben

Über die allgemeine Einteilung der Schreibaufgaben in vorlagengebundene, kontextgebundene und freie Schreibaufgaben lassen sich Schreibaufgaben nach etlichen Kriterien klassifizieren. Hier werden die folgenden Möglichkeiten vorgestellt, um Schreibaufgaben zu ordnen.


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Offene, halboffene und geschlossene Aufgabenformate

Aufgaben allgemein, mithin auch Schreibaufgaben, werden häufig auch in die drei Gruppen offene, halboffene und geschlossene Aufgaben eingeteilt.


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Offene Aufgaben

Offene Aufgaben stellen ein Aufgabenformat des produktorientierten Schreibens dar,  bei dem im Allgemeinen mehr oder weniger lange mündliche oder schriftliche Äußerungen zur Bewältigung der Aufgabe erwartet werden. 

Es ist das Format, das im Allgemeinen bei Leistungsaufgabe im Leistungsraum, bei Klassenarbeiten und Klausuren oder als Prüfungsaufgaben verwendet wird, die einer bewertend-prüfenden Beurteilung durch die Lehrkraft unterzogen werden, also zur Notengebung herangezogen werden.

In ihrer ungelenkten Form erfordern offene Aufgaben einen ganz und gar eigenständigen Rückgriff auf deklaratives und prozedurales Wissen, das die Schülerinnen und Schüler erworben haben.

Typische Aufgaben dieser Art sind z. B.

  • Interpretieren/analysieren Sie den Text.

  • Verfassen Sie eine Inhaltsangabe zum Text./ Fassen Sie den Text xy zusammen.

  • Gestalten Sie eine Strukturskizze / ein Mind Map zu dem Text bzw. Thema.

  • Erörtern Sie den Text.

  • Sind Fernreisen von Touristen im Zeitalter der Klimakrise noch vertretbar? (Freie Erörterung)

Als gelenkte Form werden Sie mit "Hilfestellungen" versehen, die als ▪ Relevanzinstruktionen fungieren und Hinweise und Vorgaben zum methodischen Vorgehen machen oder inhaltliche, konzept- oder hypothesengeleitete Vorgaben machen.

Beispiele:

  • Die beiden Figuren folgen unterschiedlichen Weltbildern. Arbeiten Sie ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.

  • Zeigen Sie, mit welchen erzähltechnischen und sprachlichen Mitteln der Autor die Aussage seiner Geschichte gestaltet.
Halboffene Aufgaben

Bei halboffenen Aufgaben bekommt der Bearbeiter/die Bearbeiterin der Aufgabe mehrere Antworten vorgegeben, aus denen er/sie auswählen kann, Zuordnungen oder ggf. Ergänzungen vornehmen kann.

Sie werden meistens als oder im Rahmen von ▪ Lern- bzw. ▪ Übungsaufgaben im Lern- und/oder Übungsraum konzipiert. In der Praxis sind sie oft Teil einer umfangreicheren Gesamtaufgabe.

Typische Aufgabenstellung sind z. B.   halboffene Aufgabe, geschlossene Aufgabe

  • Richtig-Falsch-Aufgaben (mit Textbeleg)

    • Aussagen zu im Text genannten Sachverhalten überprüfen

    • von Adjektiven zur Charakterisierung eine bestimmte Position mit vorgegebenen Adjektiven verifizieren oder falsifizieren

    • die Beziehung zweier Positionen/Aussagen/Theorien durch Verifizierung/Falsifizierung vorgegebener Aussagen charakterisieren

    • die implizierte logische Beziehungen zwischen zwei Sachverhalten (Ursache/Wirkung; Voraussetzung/Folge; etc.) aufgrund von vorgegebenen Alternativen herstellen

    • Aussagen zur Intention des Autors eines Textes verifizieren oder falsifizieren

  • Zuordnungsaufgaben (ggf. mit Textbeleg)

    • Überschriften zu Textabschnitten zuordnen

    • (Halb-)Sätze zu Lücken im Text zuordnen

    • Texte in eine chronologische/logische Reihenfolge bringen

    • Zuordnung von Adjektiven zur näheren Beschreibung einer Sache

  • Ergänzungsaufgaben (ggf. mit Textbeleg)

    • einen Satz mit einem Wort/wenigen Wörtern beenden

    • Diagrammen/Tabellen vervollständigen

    • Vor-Nachteil-Listen

  • Kurzantworten mit Textbeleg

(vgl. https://lehrerfortbildung-bw.de/u_gewi/ethik/gym/bp2004/fb4/5_aufg/2_aufg/geschlossen_halboffen_aufgaben.pdf )

Geschlossene Aufgaben

Geschlossene Aufgaben zeichnen sich als Aufgabenformat dadurch aus, dass sie Antwortalternativen vorgeben oder so präsentieren, dass sie vom Bearbeiter bzw. der Bearbeiterin eingesehen werden können.

Sie werden meistens als ▪ Leistungsaufgaben (Prüfungsaufgaben, Lernstandkontrolle) konzipiert. 

Beispiele:

  • Mehrfachwahlaufgaben (Multiple-Choice (MC)

  • Richtig-Falsch-Aufgaben

  • Zuordnungsaufgaben

Insbesondere Multiple Choice-Aufgaben sind sehr anspruchsvoll bei der Aufgabenerstellung.

Gelegentlich erscheinen in den Aufgaben zum Kompetenzbereich "Sich mit Texten und Medien auseinandersetzen" geschlossene Aufgabenformate (z. B. Multiple Choice). Sie können aber auch in übergeordnete Lernaufgaben integriert werden.

Wie KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das Fach Deutsch (2012) BISTA-AHR-D 2012, S.121) betonen, können sie – wie am Beispiel beigefügter illustrierender Lernaufgaben demonstriert –   "vielfältige Funktionen erfüllen: Der jeweiligen Aufgabenstellung entsprechend dienen sie zum Beispiel der Hinführung zu besonders anspruchsvollen Textstellen und der Bewusstmachung von Mehrdeutigkeit oder sie regen eine vertiefte Reflexion bzw. kontroverse Diskussion in der Lerngruppe an. Diese Teilaufgaben, bei denen es übrigens nicht immer eindeutig richtige oder falsche Lösungen gibt, stellen keine Test-Items mit dem Ziel der Überprüfung bereits erworbener Kompetenzen dar, sondern sie unterstützen den gezielten Kompetenzaufbau."

Geschlossene und halboffene Aufgaben sind keine bloßen Ankreuzaufgaben

Der Annahme, dass geschlossene und halboffene Aufgaben das eigenständige Formulieren von eigener oder auch Gedanken anderer ersetzt, steht entgegen, dass diese Aufgabenformate oft nur Teilaufgaben einer Gesamtaufgabe darstellen und dann z. B. dazu dienen, eine selbständige Stellungnahme und/oder Auseinandersetzung mit einem Texte oder den Positionen anderer zu entwickeln.

Gut konzipierte geschlossene Aufgaben sind auch keine bloßen Ankreuzaufgaben und lassen sich nicht nur auf inhaltlich einfache und wenig komplex strukturierte Texte anwenden.

Sie können z. B. auch bei komplexen argumentativen Texten die Fähigkeiten des inferierendes Lesen fördern und damit die ▪ Analyse pragmatischer Texte (Sachtexte) und die ▪ Interpretation literarischer Texte im Lern- und Übungsraum wirksam unterstützen; sie können auch die Aufmerksamkeit auf bestimmte Details eines Textes richten, die Sachurteilsfähigkeit, z.B. durch Zuordnung von Oberbegriffen stärken und das logische Denken, z.B. durch Erkennen der jeweiligen Argumentationsform fördern;

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 11.01.2024

  
 

 
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