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Aspekte der Erzähltextanalyse: Bichsel, San Salvador

Erzähltechnische und sprachlich-stilistische Mittel

 
FAChbereich Deutsch
Center-Map Glossar Literatur Literarische Gattungen Kurzgeschichten Autorinnen und Autoren Peter Bichsel Die Tochter [ San Salvador Aspekte der Erzähltextanalyse Texterfassung mit Markierungen und Hervorhebungen  Erzähltechnische und sprachlich-stilistische Mittel Struktur-/Interpretationsskizze Erzählstrukturen: Textgrafik Zeitgestaltung: Zustand und Zustandsveränderung als Paradox Thema Handlungen und Gedanken Pauls: Strukturskizze Sprachliche Mittel: TextgrafikInhaltsangabe Interpretation Bausteine ] Schreibformen
So interpretiert man eine Kurzgeschichte Operatoren im Fach Deutsch

Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
Überblick
Auswahl (Zusammenstellungen wichtiger Strukturbegriffe)
Wer erzählt die Geschichte? (Aspekte zur Gestaltung der Erzählinstanz)
Wie wird erzählt? (Zeit, Modus, Stimme)
Was wird erzählt? (Handlung, erzählte Welt, Figur, Raum)
Analyse erzähltechnischer Mittel in der Schule: Auswahl

Erzähltextanalyse mit den Kategorien der traditionellen Erzähltheorie

Strukturbegriffe der älteren Erzähltheorie

ABC der schulischen Erzähltextanalyse

Darbietungsformen:

  • Showing 
    - fiktionaler Bericht: z. B.  "Er hatte sich eine Füllfeder gekauft."; "Später räumte er die Zeitungen vom Tisch...."

  •  Erzählte Gedankenrede: "dachte an irgend etwas"; "überlegte, wem er einen Brief schreiben könnte"; "dachte an Palmen, dachte an Hildegard"

  • gesprochene Rede nur ein einziges Mal: z.B., »Und um halb zehn kam Hildegard und fragte: "Schlafen die Kinder?"«

Zeitgestaltung:

▪  Leitfragen zur Analyse der Zeitgestaltung in einer Erzählung

  • linear: Kontinuierlicher Handlungsablauf (wohl ein bis zwei Stunden, zuletzt genaue Zeitangabe von 21 Uhr bis 21.30 Uhr. als Hildegard von der Chorprobe zurückkehrt); insgesamt: Erzählte Zeit > Erzählzeit

  • nicht-linear: Rückwendung (externe Analepsen) zu Beginn: "Er hatte sich eine Füllfeder gekauft"; "in der Papeterie garantierte man, dass sie schwarz werde"

  • Zeitraffung: Erzählte Zeit (wohl ein bis zwei Stunden: "Die Probe des Kirchenchores dauert bis neun Uhr", "um halb zehn kam Hildegard"); anfangs u. U. stärker gerafft "Nachdem er mehrmals seine Unterschrift ... dann ... dann saß er da ... Später räumte er ..."

  • Erzähltempus:

    • Plusquamperfekt: "Er hatte sich eine Füllfeder gekauft.!

    • Präteritum: z.B. "Dann saß er da.","Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht."

    • (historisches) Präsens:  "Der 'Löwen' ist mittwochs geschlossen."; "Die Probe des Kirchenchores dauert bis neun Uhr" präsentisch: "leicht nach rechts drehen"

Raumgestaltung

  • Handlungsraum: Tisch mit Zeitungen darauf, einem Aschenbecher und verschiedenen Bogen unbeschriebenes Papier, Füllfederhalter mit Gebrauchsanweisung, Radiogerät; 

Textsorte

  • Kurzgeschichte: unvermittelter Beginn, offener Schluss; Alltäglichkeit der Sprache, des Ortes, der Personen; Kürze; Punktualität der Zeit, des Ortes, der Personen, der Handlung

Erzählperspektive

  • Personaler Er-Erzähler, der in seinem Wissen begrenzt ist; stets mit der Wahrnehmungsperspektive und dem Horizont Pauls verbunden, dessen Gedanken auch explizit erwähnt und wiedergegeben werden.

Dabei wird der Gedankenbericht und die Innensicht nur hin und wieder explizit markiert, wie z. B. "dachte an irgend etwas", "überlegte, wem er einen Brief schreiben könnte", "dachte an Palmen, dachte an Hildegard". Ansonsten gehen Gedankenbericht und Erzählerbericht immer wieder ineinander über: "Dann saß er da, überlegte, wem er einen Brief schreiben könnte, las die Gebrauchsanweisung für den Füller noch einmal - leicht nach rechts drehen - las auch den französischen Text, verglich den englischen mit dem deutschen, sah wieder seinen Zettel, dachte an Palmen, dachte an Hildegard."

Sprache und Stil

Satzbau

  • häufig längere Gesamtsätze, in denen gleichgeordnete Satzteile oder  Sätze asyndetisch oder mit dem Temporaladverb "dann" aneinander, nicht aber mit Konjunktionen (Verknüpfungswörter) aneinander gereiht;
    Funktion: Ausdruck einer unkompliziert ungezwungenen alltäglichen Sprechweise und einer fortlaufenden Folge von Handlungen, die einfach hintereinander ablaufen, ohne dass sie in einem ursächlichen Zusammenhang miteinander stehen, z. B.: "Später räumte er die Zeitungen vom Tisch, überflog die Kinoinserate, dachte an irgendetwas, schob den Aschenbecher beiseite, zerriss den Zettel mit den Wellenlinien, entleerte seine Feder und füllte sie wieder."

  • einzelne Parataxen, die die passive Zuständlichkeit unterstreichen und im Dienst der Zeitraffung stehen  ("Dann saß er da."; "Saß da."

  • Ellipse: "Saß da."

  • Inversion: "vielleicht"

Wortwahl

  • San Salvador: autoriale Rezeptionssteuerung

  • im Allgemeinen einfache und leicht verständliche Wörter, mit einem im Schweizer Sprachgebrauch üblichen Fremdwort "Papetiere" (=Schreibwarengeschäft)

  • wenige Adjektive ("neu", "kalt" (2x), "schwarz", "dunkel", blauschwarz", ..

  • "Er" des unvermittelten Texteingangs und die davon ausgelöste Suchbewegung des Lesers wird kataphorisch wiederaufgenommen als der Name Paul unter die Mitteilung gesetzt wird; 

Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
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Auswahl (Zusammenstellungen wichtiger Strukturbegriffe)
Wer erzählt die Geschichte? (Aspekte zur Gestaltung der Erzählinstanz)
Wie wird erzählt? (Zeit, Modus, Stimme)
Was wird erzählt? (Handlung, erzählte Welt, Figur, Raum)
Analyse erzähltechnischer Mittel in der Schule: Auswahl

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 16.12.2023

   
 

 
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