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KMK-Abiturstandards (2012): Sich mit pragmatischen Texten
auseinandersetzen
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Liste der Bildungsstandards
mit Textmarken zur Verlinkung
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Aufgabenart: Analyse pragmatischer Texte »
Die
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i.d.F. vom 24.05.2002), die mittlerweile von den ▪
KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das
Fach Deutsch (2012) – »BISTA-AHR-D 2012)
vollständig abgelöst worden sind, haben mit dem sogenannten
untersuchenden Erschließens ein Rahmenkonzept für die Analyse von
literarischen als auch pragmatischen Texten entworfen, das die wesentlichen
Operationen und Leistungserwartungen bei der Bewältigung entsprechender
Schreibaufgaben zusammenstellt. Neben dem
erörternden und
gestaltenden Erschließen wird das untersuchende Erschließen als eine der
drei grundlegenden Erschließungsverfahren für Texte definiert.
Unter der differenzierten kompetenzorientierten Perspektive gilt das
rahmende Konzept der Erschließungsverfahren zwar als konzeptionell überholt,
soll aber hier dennoch präsentiert bleiben, weil es in der Übersicht eine
Orientierung über die einzelnen Operationen geben kann, die bei der Analyse
von pragmatischen Texten und der Interpretation literarischer Texte zu
bewältigen sind. Beim untersuchenden Erschließen in der Konzeption aus
dem Jahr 2002 sind die folgenden Operationen bzw. Leistungen der Analyse verlangt:
-
Erfassen des Textes in seinen
wesentlichen Elementen und Strukturen
-
Formulierung der
Interpretations- bzw. Analysehypothesen
-
Skizzierung des Lösungsweges,
begründende Auswahl von Untersuchungsaspekten
-
aspektorientierte
Organisation der Textdeutung unter Berücksichtigung des Wechselbezuges
-
von Textstrukturen,
Funktionen und Intentionen (durch Erfassen zentraler strukturbildender,
genretypischer, syntaktischer, semantischer, stilistisch-rhetorischer
Elemente und ihrer Funktion für das Textganze)
-
Kontextualisierung: z.B.
Entwicklung von literaturgeschichtlichen,
gattungsgeschichtlichen, geistesgeschichtlichen, biografischen,
politisch-sozialen Bezügen
-
Erkennen und ggf. Beurteilen
des Zusammenhangs von Struktur, Intention und Wirkung im Rahmen des
historischen und aktuellen Verstehenshorizontes
-
Diskussion von
Wertvorstellungen, die in den Texten enthalten sind
-
literarische Wertung
-
Entwicklung geeigneter
Argumentationsverfahren
Im Mittelpunkt des untersuchenden Erschließens von
pragmatischen Texten (Sachtexten,
nicht-literarischen und literarischen
Gebrauchstexten,
literarische Zweckformen) stehen Kompetenzen und Fähigkeiten, mit denen
"Intention, Argumentationsstrategie und -struktur, die Funktion der sprachlichen Mittel und die
Wirkung der Texte
mittels geeigneter Verfahren" (EPA,
S.6, Hervorh. d. Verf.) analysiert und unter bestimmten Aspekten beurteilt
werden können.
Dabei wird ein bestimmtes
Textmuster-
oder Textsortenwissen einer ausgewählten Anzahl von
Textsorten
ausdrücklich als Beispiele vorausgesetzt. Diese Textsorten sind:
Zu den für alle Aufgabenarten des untersuchenden Erschließens
dargestellten Operationen und Leistungserwartungen kommen im Hinblick auf
die Analyse pragmatischer Texte hinzu:
Besondere Operationen/Leistungen für die
Analyse pragmatischer Texte |
Besonders wichtig sind:
-
Argumentation auf
Stichhaltigkeit und Schlüssigkeit prüfen
-
Positionen des
Verfassers und Intentionen des Textes aufzeigen
-
Adressaten- und
Situationsbezug darlegen
-
sprachliche und
strukturelle Textphänomene im Hinblick auf Aussage- und
Wirkungsabsicht funktional erläutern
-
Wirkung des
Textes, auch in Bezug zu seiner Wirkungsabsicht, beurteilen,
-
Text in
übergreifende Zusammenhänge (z.B. Sachgebiet, historische
Situation, politische oder soziale Verhältnisse, Bedingungen
der medialen Vermittlung) einordnen.
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Erweiterter Textbegriff
(Überblick)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
27.12.2022
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