Inhaltsangaben
kontinuierlicher Sachtexte funktionieren wie andere Formen
der ▪ Textwiedergaben auch
eigentlich immer nach dem Prinzip: Aus einem vorgegebenen Text,
auch Primärtext
genannt, wird durch verschiedene Texttransformationen ein
Zweittext erarbeitet, der auch als
Sekundärtext
bezeichnet wird. Der Sekundärtext darf dabei mit dem Primärtext
nicht identisch sein.
Die erforderlichen Transformationen, die während des
Schreibprozesses vorgenommen werden müssen, lassen sich für
Sachtexte in verschiedenen ▪
Teiloperationen
abbilden (vgl.
ISB
(Hg.) 2010, Bd.2, S.261ff.), die hier in leicht
modifizierter Form dargestellt werden
Dabei ist das Ganze nicht als allgemeines
Arbeitsschrittemodell zu verstehen, dessen einzelne Schritte
nacheinander abgearbeitet werden sollen, sondern bezeichnet
letzten Endes eine Reihe von Operationen, die im Rahmen eines
selbstorganisierten Schreibprozesses mit einer frei gewählten
Schreibstrategie bei diesem und ähnlichen Texten
je nach Bedarf durchgeführt werden sollten.
1 |
Wichtige Textinhalte
mit eigenen Relevanzkriterien herausfiltern |
2 |
ggf. Textinhalte, die thematisch bzw. inhaltlich
zusammengehören, im Text aber an verschiedenen
Stellen aufzufinden sind, zusammen gruppieren |
3 |
Einzelheiten mit Oberbegriffen zusammenfassen |
4 |
Thematische Bezüge erkennen und hierarchisieren |
5 |
Einzelschicksale und Stellungnahmen von Personen
oder Gruppen wiedergeben oder verallgemeinern |
6 |
Fakten von Wertungen und Lesersteuerung
unterscheiden |
7 |
Uneigentliche Rede und Ironiesignale wahrnehmen
und deuten |
8 |
Intention des Primärtextes erkennen |
9 |
ggf.
Gliederung des Primärtextes ändern |
10 |
Struktur des Primärtextes wiedergeben |
11 |
Sprachstil des Primärtextes verändern |
12 |
Zeitstufen des Primärtextes ändern |
13 |
Intendierte Leser sowie Publikationsort und -zweck
bedenken |
14 |
Angemessene Textlänge und Ausführlichkeit der
Darstellung finden |
15 |
Einen kohärenten
Text formulieren |