Sprach - und Schreibkompetenzen sind erforderlich
Die
▪
strukturierte Textwiedergabe
stellt auch sprachlich hohe Anforderungen bei der
Zusammenfassung (Rekapitulation),
bei der Beschreibung der
thematischen Entfaltung und der
Reformulierung der wesentlichen Textaussagen.
Vor allem wenn sie Bestandteil der ▪
Texterörterung ist, bei der die kritische Auseinandersetzung mit den
Aussagen eines Textes verlangt wird, kommt der Beherrschung bestimmter
sprachlich-stilistischer Regeln große Bedeutung zu.
Die wichtigsten sprachlich-stilistischen Merkmale
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Präsens Grundsätzlich ist das
Tempus
der Textwiedergabe das Präsens, denn die Gegenwart (Präsens) ist das
Tempus, mit dem ein Text, so wie er gerade
vor einem liegt (Textgegenwart), beschrieben wird. Auch wenn der
Text schon vor hundert Jahren verfasst worden ist, wird nicht über seinen
Inhalt erzählt (Vergangenheitsform: Imperfekt, Präteritum), sondern über
seine Textgegenwart informiert, d. h. man nimmt ihn gerade so, wie er
daherkommt und gibt das wieder, was in ihm (geschrieben) steht. Der der
indirekten Redewiedergabe übergeordnete Satz steht stets im Präsens, die
indirekte Rede erfolgt stilistisch korrekt im Konjunktiv I.
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Informativer Stil ohne Ausschmückungen Wer über den Inhalt und Gedankengang eines Textes informieren will, sollte
sich um einen Stil bemühen, der klar und verständlich ist und sich jeder
Weitschweifigkeit und stilistischer Ausschmückung enthält. Dies nicht
zuletzt deshalb, weil sich darüber ganz schnell Wert- oder Sachurteile in
die Textwiedergabe einschleichen, die darin nichts zu suchen haben.
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Distanziert, ohne eigene Wertungen Auch wenn es einen bei der Textwiedergabe noch so sehr verlockt, seine
Meinung zu bestimmten Gedanken abzugeben, sollte man sich darin
Zurückhaltung auferlegen, wenn es ohnehin schon durch Auswahl und
Akzentuierung bestimmter Gesichtspunkte nicht ganz ohne "eigene" Meinung
geht.
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Ohne Zitate In einer der strukturierten Textwiedergabe haben Zitate ganz prinzipiell
nichts zu suchen. Denn im Zuge der Textwiedergabe sollen ja bestimmte
Äußerungen nicht belegt werden oder zur Illustration herangezogen werden.
Hier wird ja gerade gesagt, was im Text steht.
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Sprachlich eigenständig Ganz generell ist ein Text so wiederzugeben, dass sich die Textwiedergabe
in Wortwahl und Satzbau, aber auch in stilistischer Hinsicht allgemein,
deutlich vom Ausgangstext abhebt. Dies bedeutet nicht, dass einzelne
Begriffe, insbesondere wenn es sich um Fachtermini handelt, bei der
Textwiedergabe nicht verwendet werden dürften. Das Augenmerk sollte aber
vor allem darauf gerichtet werden, dass in Passagen, bei denen der
Ausgangstext paraphrasiert wird, dies nicht zu der Extremform der bloßen
Textwiedergabe im Konjunktiv führt.
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Indirekte Redewiedergabe Gerade die strikte Trennung zwischen den Aussagen des Textes und eigener
Meinung zwingt bei der strukturierten Textwiedergabe zur Kenntlichmachung
der Textaussagen durch die verschiedenen Formen indirekter
Redewiedergabe. Hier kommen eine Reihe von Möglichkeiten in Betracht:
Gert Egle,uletzt bearbeitet am:
26.12.2023
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