Ein ▪ philosophischer Ansatz zur
▪ Klassifikation von Wissen stammt von
Ryle
aus dem Jahr 1969. Ryle unterscheidet
Faktenwissen
und
Anwendungswissen.
Das Vorstellungen von Ryle wurden von
Baumgartner (1993) u. a. erweitert zu einem Modell, das drei verschiedene
Wissensbereiche unterscheidet.
Das ▪
Faktenwissen gehört in der
Modellvorstellung
von Ryle, Baumgartner u. a. neben dem
▪ Anwendungswissen
zum Wissen im engeren Sinne, dem
theoretischen
Wissen.
Faktenwissen ist für
Ryle
(1969) "knowing that", d. h. man weiß, dass etwas so
ist oder nicht.
Dieses Wissen - so die übereinstimmende Meinung
moderner Kognitionspsychologen - existiert freilich nicht als einzelnes
isoliertes Faktum, sondern ist eingebunden in eine sich gegenseitig
bedingende, netzartige Struktur sich stützender Fakten. (vgl.
Jarz
1997, S.73) Typisches Faktenwissen ist z.B. die Kenntnis bestimmter
Jahreszahlen in Geschichte, eines Molekülaufbaus in Chemie etc.
Das ▪
Anwendungswissen
gehört wie das ▪
Faktenwissen
zum Wissen im engeren Sinne, dem
theoretischen
Wissen.
Anwendungswissen ist für
Ryle
(1969) "knowing how", d. h. damit weiß man, wie ein
Problem zu lösen ist. Anwendungswissen benötigt ▪
Faktenwissen,
ist aber durch die Darstellung von Ursache-Wirkungszusammenhängen etwas
anderes als das ▪ deklarative Faktenwissen.
Das ▪
Handlungswissen
gehört im Gegensatz zum theoretischen
Wissen zum praktischen Wissen. Es stellt das eigentliche Können dar.
Im Gegensatz zum theoretischen
Wissen (Faktenwissen,
Anwendungswissen)
umfasst Handlungswissen Erkennens- und Handlungsprozesse auf der
Ebene von Fertigkeiten. Es ist nur schwer explizierbar und besitzt einen großen
Anteil von
implizitem
Wissen. (vgl. a. a. O., S.89) Man kann es verstehen als "eine Art
Alltagswissen, wie beispielsweise Schwimmen. Rad- und Autofahren,
Schachspielen, Klavier spielen oder ärztliche Diagnostik."
(Jarz
1997, S.77)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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