Feedback ist ein Angebot an einen anderen, mehr über sich zu
erfahren
Feedback besteht aus zwei
Komponenten: dem
▪
Feedback-Geben
und dem
▪
Feedback-Nehmen.
Feedback ist dabei stets ein Angebot an einen anderen, mehr über
sich zu erfahren. (vgl.
▪
Johari-Fenster) Daher
bleibt es auch demjenigen überlassen, der das Feedback empfängt, ob er das
Angebot annimmt oder nicht.
Wer Feedback gibt, will nicht in
erster Linie kritisieren,
▪
argumentieren
oder gar
Sachverhalte
▪
diskutieren. Insofern
unterscheidet sich das Feedback-Geben auch von
▪
Modellen der partnerorientierten
Argumentation (z. B.▪
Regeln
vernunftorientierter Argumentation,
▪
kritische
Argumentation), die am Herstellen von
▪
Einverständnis und Kompromissen
am Ende eines
▪
Überzeugungsprozesses
orientiert sind.
Das Feedback soll den Feedback-Nehmer nicht von den
Ansichten des Feedback-Gebers überzeugen, sondern soll ihm Gelegenheit
geben, sich und sein Verhalten im Lichte dessen zu betrachten, wie es von
einem anderen wahrgenommen und gesehen wird.
So richtet sich das Geben von
Feedback auch primär an den Bedürfnissen des Feedback-Nehmers aus und
stellt
keine
Plattform zur Selbstdarstellung des Feedback-Gebers nach dem
Motto: "Schaut her, welch kritischer Kopf ich bin!"
Feedback kann man auf unterschiedliche Art und Weise geben
Man kann dem anderen auf unterschiedliche Art und Weise
Feedback geben. Dabei kommen alle Codes und Kanäle in Betracht, die bei
der
Kommunikation im Allgemeinen verwendet werden.
Im Grunde kann jede
Information, die von jemandem wahrgenommen wird, ein Feedback darstellen,
also etwas darüber aussagen, welches Bild ich mir von anderen oder andere
sich von mir gemacht haben. (vgl.
Sbandi 1973, S.165) Man
kann dem anderen Feedback geben,
-
indem man direkt mit ihm
spricht.
-
indem man ihm eine
schriftliche Rückmeldung gibt
-
indem man ihm eine
symbolische Rückmeldung gibt mit bestimmten Zeichen (z. B. Klebepunkte,
u. ä.)
-
indem man besondere
Feedback-Fragebögen ausfüllt
-
indem man spontane oder auch
formelle Äußerungen, denen u. U. Feedbackcharakter zukommen kann,
formuliert (z. B. bedanken)
-
indem man bewusst oder eben
meist unbewusst
körpersprachliches Feedback
gibt (z. B. durch
Mimik,
Gestik,
Körperhaltung,
verschiedene Aspekte der äußeren
Erscheinung etc.)
-
indem man sich aus der
Kommunikation ganz verabschiedet (z. B. während eines Vortrags
einschläft)
Wie man das Feedback als Sender (= Feedback-Geber) im einzelnen
gestaltet, hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Dazu gehören insbesondere
-
persönliche Merkmale des
Feedback-Gebers (Alter, u. U. auch Geschlecht)
-
die individuellen
Dispositionen des Feedback-Gebers (z. B. seine Erfahrungen, sein
Einfühlungsvermögen (Empathie), sein Geschick)
-
die Art der Beziehung zum
Feedback-Nehmer (hierarchisch, partnerschaftlich, befreundet, ...)
-
die situativen
Rahmenbedingungen (in der Klein- oder der Großgruppe, öffentlich oder
privat)
In jedem Fall sollte es jedoch
authentisch und echt sein, dazu
▪
kongruent, um das Bild
zum Ausdruck zu bringen, das man sich von jemandem anderen gemacht hat. Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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