|
In einer dunklen Nächte |
|
Als Liebesangst beflammend mich
durchwerkt, |
|
O Fall vom Glücksgeschlechte! |
|
Entkam ich, allen unbemerkt, |
5 |
Da schon mein Haus die Still und Ruh
verstärkt. |
|
|
|
Im Dunkeln, doch satt sicher, |
|
Die Treppen war’n geheim und ich
verkleidt, |
|
O Fall vor Glückesbücher! |
|
Das Finstre gab Verhohlenheit, |
10 |
Da schon mein Haus gestillt zu dieser
Zeit. |
|
|
|
In jener Nacht voll Segen, |
|
In dem geheim, da keiner mich erblickt, |
|
Noch ich sah was bewegen, |
|
Da alles Licht und Alls entrückt, |
15 |
Ohn das im Herz auslodernd mich
beglückt: |
|
|
|
O lebend Liebesflamme, |
|
Du lieblichst triffst den tiefsten
Seelengrund! |
|
Nun bäumst du sanft im Stamme! |
|
Ei, Lieber, mach das Ende kund! |
20 |
Reiß das Geweb im süßen Anlaufsrund! |
|
|
|
O lieblichzartes Brennen! |
|
O sanfte Hand! O überzarter Griff! |
|
Er schmeckt ein ewig Kennen, |
|
Löst alle Schuld, die mir nachlief! |
25 |
Du tötst den Tod, durchlebst ihn
ewigtief. |
|
|
|
O feur’ge Lampenfeuer! |
|
In deren Glanz die tiefsten Sinngrüft
licht! |
|
Vor dunkle Nachtgeheuer, |
|
Nun voll gewohnter Prachtgesicht! |
30 |
Ihr Hitzlicht strahlt dem Liebsten
gleicher Pflicht. |
|
|
|
Wie sanftmutvoller Liebe |
|
Erwachst du mir, Geheimster, auf dem
Schoß? |
|
Welch süß’ste Atemtriebe? |
|
Voll Guts und Ehr, die sinnenlos! |
35 |
Entzündst du so? Ich sink auf dich, mir
bloß. |