▪
Plausible Muster der
Alltagsargumentation
Die
▪
Form dieses
▪ Fünfsatzes
entspricht nach
Geißner (1968, S.271f.) einem gängigen Muster aus der Rede- und
Aufsatzgliederung.
Er lässt sich in drei Denkschritte einteilen, die
sich mit Einleitung, Hauptteil und Schluss in einem Aufsatz vergleichen
lassen. Die drei
Argumente sind im Mittelteil mehr oder weniger parallel
nebeneinander angeordnet. Das bedeutet freilich nicht, dass sie auch gleiches Gewicht haben
müssen. Denn, ebenso wie auch bei der Aufsatzgestaltung häufig gefordert,
können die Argumente im Mittelteil auch steigernd angelegt sein, so
dass das wichtigste bzw. schlagkräftigste Argument am Ende steht (Position
3).
|
- Es ist so ... (einleitende Bemerkung)
Aus den Argumenten
- erstens ...
- zweitens ...
- drittens ...
folgt zwingend.
- Daher ... (Ziel- bzw. Zwecksatz)
|
Beispiel:
-
Das in unserer Gesellschaft sehr beliebt gewordene Verfahren,
Sozialhilfeempfänger pauschal als Drückeberger und Trittbrettfahrer
unseres sozialen Systems zu diffamieren, ist unerträglich.
-
Zum einen werden die tatsächlichen Gründe, die die meisten von ihnen
zu Empfängern der "Stütze" werden lässt, gar nicht mehr zur Kenntnis
genommen.
-
Zum andern sind die Unterstützungsleistungen für die meisten von ihnen
nicht so bemessen, dass man sich damit "ein schönes Leben" machen kann.
-
Und drittens: Hinter den Anfeindungen gegen sozial Schwache zeigt sich
das unerbittliche Gesicht einer nur noch am konsumorientierten Eigennutz
orientierten Denkweise, die sich sich bei uns breit gemacht hat.
-
Es ist daher dringend nötig, dass wir etwas dafür tun, dass diese
Pauschalverurteilungen ein Ende nehmen, ehe es dafür zu spät ist.
Der ▪
Stichwortzettel, z. B. bei Anwendung der
▪
Kärtchentechnik in einem
▪
Kurzvortrag, könnte für das vorstehende Beispiel wie folgt aussehen:
Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer
Formen des Fünfsatzes.
▪
Plausible Muster der
Alltagsargumentation
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023