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Stellungnahme als schulische Schreibform
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Merkmale
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Schreibaufgabe
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Beispiele
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Arbeitsauftrag:
Stellung nehmen
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Musterbeispiel: C-3-2:
Jugendtrainer-Amt im Verein
Mit einem Geschäftsbrief zu einer Sache Stellung nehmen
Wenn ein bestimmtes Problem vorliegt, weil z. B. eine Maßnahme von einer
Behörde, einer Institution oder einer Geschäftsleitung getroffen wird oder
Politiker bestimmte Maßnahmen zu vertreten haben, können solche Vorkommnisse
Gegenstand eines ▪ privaten Geschäftsbriefs
werden. Der Verfasser/Absender will damit seine Meinung zu dem
Problem in schriftlicher Form ausdrücken und damit auf den
Adressaten seines Briefes Einfluss nehmen.
Die ▪ Reklamation (Mängelanzeige)
hat ähnliche Funktionen, wird aber wegen einiger Besonderheiten als eigener Gegenstand für einen
privaten Geschäftsbrief aufgefasst werden
Wenn jemand in einem privaten Geschäftsbrief eine Stellungnahme
abgibt, nimmt er/sie zu der entsprechenden Sache oder dem Sachverhalt
Stellung
und will mit seinen Argumenten gewöhnlich eine bestimmte Wirkung erzielen
(argumentative
Themenentfaltung).
Daneben enthalten solche Geschäftsbriefe aber auch
häufig Appelle (Wünsche, Bitten, Forderungen, Aufforderungen) an den
Adressaten, um diesen zu einer bestimmten Handlung zu
veranlassen.
Die Stellungnahme hat gewöhnlich einen Anlass, immer aber einen
Grund
In der Regel gehen einer Stellungnahme, die in einem privaten
Geschäftsbrief abgegeben wird, Ereignisse,
Dinge und/oder Sachverhalte voraus, die den Verfasser des Schreibens dazu
motivieren, seine Meinung zu den damit verbundenen Problemen zu äußern und
unter Umständen auch eigene Vorschläge zur Problemlösung zu unterbreiten.
Die Stellungnahme kann dabei unaufgefordert oder aufgefordert
abgegeben werden. Für die Schreibaufgabe ist der Unterschied sehr
wichtig.
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Wird die
Schreibaufgabe so konzipiert, dass es sich um eine
aufgeforderte
Stellungnahme handelt, muss man die besondere
Kommunikationssituation berücksichtigen.
Dies ist z. B der Fall, wenn einem Schreiben, das als ▪
Vorgabe für die konkrete Schreibaufgabe fungiert, der "Fall"
dargestellt und unter einem bestimmten Blickwinkel beurteilt
wird und der Adressat dieses Schreibens aufgefordert wird, dazu
aus seiner Sicht Stellung zu beziehen. In solchen Fällen können
auch Gesichtspunkte wie Fristen, innerhalb derer eine
Stellungnahme abzugeben ist, oder andere Aspekte eine wichtige
Rolle spielen.
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Unaufgefordert sind dagegen
Stellungnahmen in einem privaten Geschäftsbrief, denen zwar ein
Problem, aber keine spezielle Aufforderung zugrunde liegt, die
in einem Kontextmaterial dargestellt wird.
Eine Form der unaufgeforderten
Stellungnahme, die in Form eines privaten Geschäftsbriefs formuliert werden
kann, ist z. B. ein
Leserbrief. Als
schulische
Schreibform (▪ kommentierender
Leserbrief) kommt er aber meistens unabhängig von der äußeren Briefform
vor. (s. Beispiel)
Zu etwas Stellung zu nehmen bedeutet nicht, unbedingt etwas
kritisieren. Allzu oft wird die Stellungnahme verwechselt mit einer
negativen Kritik eines Sachverhaltes. Dies muss aber keineswegs Inhalt
und Ziel einer Stellungnahme sein. Denn Stellung nehmen kann man auf
drei verschiedene Art und Weise, nämlich durch Zustimmen,
Einschränken oder Ablehnen.
Kritisch Stellung nehmen - eine Standardanweisung für zahlreiche
Schreibaufgaben
Die Aufforderung, zu etwas
(kritisch) Stellung zu nehmen, gehört zu den Standardarbeitsanweisungen
bei zahlreichen Aufgaben im Deutschunterricht.
Alle diese Formen haben mit dem Stellungnehmen in einem privaten
Geschäftsbrief die vorwiegend
argumentative
Themenentfaltung gemeinsam.
Mit Argumenten, z. T. als Pro und Contra, setzt man sich mit einer Sache
auseinander. In Umfang und Form sind diese schulischen Schreibformen
jedoch anders konzipiert.
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In einem privaten Geschäftsbrief werden
Argumente in der Regel nicht in der gleichen ausführlichen Art und Weise
behandelt und der Aufbau des gesamten Textes folgt anderen
Erfordernissen.
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Und schließlich ist der
Adressatenbezug der Stellungnahme
in einem privaten Geschäftsbrief ein anderer.
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Während das erörternde
Schreiben im Allgemeinen die Selbstauseinandersetzung des Schreibers/der
Schreiberin mit einem Thema beinhaltet, also darstellt, was der/die einzelne
zu einer bestimmten Sache zu sagen hat, richtet sich der private
Geschäftsbrief einen bestimmten Empfänger.
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Das Verhältnis von Absender und
Empfänger und die gesamte Kommunikationssituation bestimmen dabei in hohem
Maße, wie und mit welchem Ziel die Stellungnahme zu einer Sache im privaten
Geschäftsbrief abgegeben wird.
Klarmachen, worum es geht
Inhaltlich muss aus dem ganzen Schreiben klar und verständlich
hervorgehen,
Sprachlich-stilistisch können
explizite
(performative) Formulierungen wie "Ich/wir möchten dazu wie folgt
Stellung nehmen" verwendet
werden, um eine Stellungnahme als solche kenntlich oder verbindlich zu machen,
grundsätzlich bedarf es solcher Formulierungen indessen nicht.
Besser ist es im
▪
Betreff eine Formulierung zu verwenden, welche die Funktion
des Schreibens verdeutlicht, z. B. "Stellungnahme zur geplanten
Schließung des Jugendhauses". - Vorgeschrieben ist dies allerdings nicht.
Der
Haupttext sollte, abhängig von der Kommunikationssituation und
vorangehenden Kommunikationsereignissen, auf die man u. U. Umständen Bezug
nehmen kann oder muss, mit einem geeigneten Briefeinstieg gestaltet werden.
Man muss also nicht sofort zur Sache kommen.
Als mögliche
inhaltliche Gliederung des Haupttextes (Brieftextes) bietet sich z.
B. an:
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Ggf. Bezugnahme auf den
Anlass der Stellungnahme)
-
Knappe Angabe des Grundes für
die Stellungnahme
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Argumente im Zusammenhang mit
dem Gegenstand der Stellungnahme, ggf. steigernde Anordnung
-
Ggf. eigene Lösungsvorschläge
Musterbeispiel für eine Stellungnahme im privaten Geschäftsbrief
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Musterbeispiel: C-3-2:
Jugendtrainer-Amt im Verein
Schreibaufgabe:
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Wie formuliert man im Haupttext? - Party an der Schule
Beispiel aus Prüfungsaufgaben Baden-Württemberg
2006-2015/16
Situation:
In einer Versammlung der
Auszubildenden Ihres Betriebes kommt unter anderem die Sprache auf die
betriebseigene Kantine. Dabei äußern die Auszubildenden ihren Unmut
sowohl über die Qualität des Essens als auch über die Organisation der
Essensausgabe.
Aussagen in der Versammlung:
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"Die Kartoffeln sind
verkocht, die fallen beim bloßen Anschauen auseinander."
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"Wenn die ganzen
Abteilungen gleichzeitig kommen, bildet sich eine lange Schlange vor
der Essensausgabe, da reicht die Zeit gar nicht."
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"Die bei der
Essensausgabe bevorzugen ganz klar die älteren Mitarbeiter, die sie
gut kennen."
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"Die könnten ruhig auch
mal Fastfood anbieten, immer nur Gemüse ist mir zu ungesund."
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"Die Abteilungsleiter
drängen sich immer vor und da traut man sich als kleiner Azubi
natürlich nichts zu sagen."
-
"Der Kaffee ist auch
ungenießbar, da kann man gleich Spülwasser trinken."
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"Immer diese Hetzerei
macht mich ganz fertig. Da liegt mir das Essen wie ein Stein im
Magen."
Schreiben Sie als Auszubildendenvertreter/in im Namen der Auszubildenden
einen Brief an die Geschäftsleitung, in dem Sie auf die Missstände
aufmerksam machen und Lösungsvorschläge zur Beseitigung der Probleme
unterbreiten. Berücksichtigen Sie die formalen Anforderungen an einen
privaten Geschäftsbrief.
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Stellungnahme als schulische Schreibform
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Merkmale
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Schreibaufgabe
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Beispiele
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Arbeitsauftrag:
Stellung nehmen
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Musterbeispiel: C-3-2:
Jugendtrainer-Amt im Verein
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.01.2024
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