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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
▪ Textauswahl:
Gustav Hauber (1907) Die finanzielle und
privatrechtliche Stellung der Eleven der Karlsschule
Auch wenn die Aufnahme
von ▪ Schülern bzw.
Zöglingen oder Eleven, wie sie in dieser Zeit genannten werden, in die
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Karlsschule ohne jede ständische Bevorzugung
erfolgt, sind die ständischen Schranken darin doch nicht aufgehoben.
Allerdings fallen die Privilegien, die Eleven mit adeliger Herkunft genießen
können, nicht allzu sehr ins Gewicht.
Von den vier Abteilungen, in die die Karlsschule und ihre Eleven eingeteilt
ist, ist ein Corps unter Leitung eines Majors allein den Adeligen
vorbehalten, während den anderen Corps ein Offizier in dem geringeren
Hauptmannsrange vorsteht.
In ihrer Abteilung
erhalten die adeligen Eleven ▪
nach einem eigenen Reglement Unterricht in Latein, ▪
Französisch,
Zeichnen, ▪
Arithmetik und Geometrie,
▪ Geschichte,
▪ Geographie, Sittenlehre,
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Tanzen, Exerzieren,
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Reiten,
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Fechten und Musik. Später kommen noch
▪ Philosophie
und Militärwissenschaft dazu. Am Unterricht der "Kavaliers- und
Offizierssöhne" dürfen aber auch ein Teil der anderen Zöglinge teilnehmen.
(vgl.
Hauber 1907/1909, S. 4) In dieser Abteilung ähnelt das Curriculum also
durchaus noch denen der »Ritterakademie alten Typs, der exklusiv dem
Adel vorbehaltenen Eliteuniversität (Alt Bd. I, 2004,
S.82)
Auch äußerlich
heben sich die adeligen von den sonstigen Eleven ab, eigentlich
nichts Außergewöhnliches angesichts der noch allerorten gültigen »ständischen
Kleiderordnungen.
So tragen die
adeligen Karlsschüler silberne Achselschnüre. Sie dürfen in eigenen,
kostbar dekorierten Speisesälen essen, in gesonderten Räumen
schlafen und auch besondere Bäder zur Körperpflege benutzen (vgl. ▪
Hauber 1907/1909, S.10-25, vgl.
Alt Bd. I, 2004, S.85).
Auch
bei öffentlichen Feiern signalisiert die besondere Behandlung der adeligen
Eleven ihren vom bürgerlichen streng zu scheidenden gesellschaftlichen
Status.
Bei der ▪
alljährlichen Preisverleihung an besonders gute Eleven, die
auf der »Solitude in Anwesenheit des Hofes im Lorbeersaal stattfindet, dürfen
sie bei der Preisentgegennahme den Ring an der Hand des Herzogs küssen,
während die bürgerlichen Preisträger, viel tiefer gebeugt, beim Küssen mit
den Schuhen des Herzogs Vorlieb nehmen müssen.
Die
Preise
für herausragende Leistungen werden jährlich, und zwar am 14. Dezember, dem
feierlich begangenen Stiftungstag der Akademie, vom Herzog in Anwesenheit
des Hofes verliehen. Dabei werden Reden gehalten und die Preisträger werden
mit einer Preisurkunde und silbernen Gedenkmünzen ausgezeichnet. Zwei
adligen Eleven gelingt es bis 1783, acht Preise zu erlangen, was mit dem
Großen Orden, der um den Hals getragen wird, und mit einem auf die Uniform
gestickten Stern ausgezeichnet wird. (vgl. ▪
Hauber 1907/1909,
S.10-25, S.10-25, vgl.
Sting 2005, S. 237)
Natürlich hat Carl Eugen an der prinzipiellen ständischen Ungleichheit nicht
gerüttelt, aber sein Bestreben, sich eine nur ihm selbst verpflichtete
Beamtenschaft zu schaffen, die nicht dem Adel vorbehalten bleibt, hat dem
von ihm vertretenen Leistungsprinzip den Boden bereitet. (v.
Wiese 1959/1963, S. 23)
Sämtliche Staatsdiener, so ist es von ihm
beabsichtigt, "sollen ihren Ruhm und ihre Würde nur dem Staat verdanken." (ebd.)
So nimmt es also nicht wirklich Wunder, wenn von den insgesamt 1495 Eleven,
die die Karlsschule in der Zeit ihres Bestehens durchlaufen, nur ca. ein
Drittel, nämlich 471 Schüler, aus aristokratischen Familien stammen. (vgl.
Alt Bd. I, 2004, S.83)
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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
▪ Textauswahl:
Gustav Hauber (1907) Die finanzielle und
privatrechtliche Stellung der Eleven der Karlsschule
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.09.2023