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Wahrnehmungspsychologie
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Modelle der Wahrnehmung
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Empfindung und
Wahrnehmung
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Aufmerksamkeit
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Identifikations- und
Wiedererkennungsprozesse
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Kognitionspsychologie
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Wissensrepräsentation
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Gedächtnis
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Lesen
und Verstehen von Texten
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Überblick
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Einzelne Modelle und Theorien
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Die vergleichsweise kurze Orientierungsreaktion, die der bewussten
Aufmerksamkeitsreaktion als eine Art vorbewusster Reizauswertung
vorausgeht, führt zu einer Reihe von psychologischen und physiologischen
Veränderungen.
Diese können sich auf verschiedene Art und Weise äußern
(erhöhte Sensibilität, allgemeine oder spezifische Veränderungen der
Muskulatur, veränderte elektrische Hirnaktivitäten, Veränderungen in der
Hautleitfähigkeit und der Herzschlagsfrequenz).
Grundsätzlich kann man allerdings vorbewusste und bewusste Reizauswertung
nicht scharf voneinander abgrenzen, "da sich das alles in einem
Verhaltenskontinuum abspielt und die Vorgänge ohne Zäsur ineinander
übergehen (Steffenhagen
1984, S. 81,
Kroeber-Riel/Weinberg 1999,
S. 62)" (Schierl
2001, S.89)
Aus diesem Grund spricht einiges dafür, den Begriff Aufmerksamkeit als
Oberbegriff anzusehen. In diesem Sinne lassen sich die Begriffe
Aufmerksamkeit zur
Bezeichnung der psychischen und
Aktivierung zur Bezeichnung
der physischen Variablen verwenden (vg. ebd.)
Die
Aufgabe der
Orientierungsreaktion besteht dabei darin, den Organismus auf
einen auftauchenden Reiz einzustellen bzw. das
Informationsverarbeitungssystem für diesen Reiz zu sensibilisieren.
Ausgelöst wird die Orientierungsreaktion vor allem durch die so
genannten
unthematischen Eigenschaften eines Reizes. Dazu zählen: Farbe,
Intensität. Größe, Neuartigkeit und Ungewissheit.
Bevor jedoch die Orientierungsreaktion ausgelöst wird, kommt es zu
einer vorbewussten Reizauswertung, "die sämtliche in die Gesichtssinne
fallenden Reize in einem Filtersystem überprüft und nach Auffälligkeiten
untersucht." (Schierl
2001, S.88) Das Ergebnis dieser ersten vorbewussten
Reizauswertung wird als Anmutung bezeichnet.
Sie stellt "eine erste
diffuse, gefühlsmäßige Interpretation des Reizes" dar und verteilt und
bemisst "Sympathie und Antipathie, Interesse und Desinteresse gegenüber
der Botschaft." (ebd.) Die Anmutung "prädisponiert den Empfänger
emotional" ebenso wie sie "seine weitere Wahrnehmung organisiert und
aktiviert" (ebd.) Sie löst die Orientierungsreaktion dann aus, wenn die
Art der Anmutung darauf schließen lässt, dass es sich bei dem Reiz um eine
subjektiv wichtige Nachricht handelt.
Innerhalb von höchsten 0,1 Sekunde werden in der Orientierungsreaktion
die besonders wichtigen Teile der Botschaft aufgenommen. Danach glaubt man
zu wissen, welche Inhalte kommuniziert werden sollen, und tritt je nach
Relevanz der Botschaft und dem jeweils subjektiven Informationsbedarf in
eine weitergehende Betrachtungsphase ein, bei der je nach subjektiven
Voraussetzungen Einzelheiten länger und detaillierter betrachtet werden.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.11.2021