▪
Wahrnehmungspsychologie
▪
Modelle der Wahrnehmung
▪
Empfindung und
Wahrnehmung
▪
Aufmerksamkeit
▪
Überblick
▪
Neurologische
Aktivierungstheorie (ARAS)
▪
Reize und Aktivierung
▪
Formen von Aufmerksamkeit
▪
Begrenzte
Aufmerksamkeitskapazität
▪
Flaschenhals- bzw. Filtertheorie der Aufmerksamkeit
▪
Visuelle Aufmerksamkeit
▪
Identifikations- und
Wiedererkennungsprozesse
▪
Überblick
▪
Bottom-up- und
Top-down-Verarbeitung
▪
Objektwahrnehmung »
▪
Kognitionspsychologie
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Wissensrepräsentation
▪
Gedächtnis
▪
Lesen
und Verstehen von Texten
▪
Überblick
▪
Einzelne Modelle und Theorien
zum Lesen und Verstehen von Texten »
▪
Warenästhetik
und Werbung
▪
Überblick
▪
Falsche Bedürfnisse
▪
Diskursive und nichtdiskursive Werbung
Eine Werbebotschaft, die die mit ihr verfolgten Ziele erreichen soll, muss
zunächst einmal die Aufmerksamkeit eines Rezipienten erregen, um überhaupt
wahrgenommen zu werden. Und dabei darf sie nicht missverstanden werden, um
nicht unerwünschte oder gar gegenteilige Wirkungen auszulösen.
Die Kommunikationswirkungen von Werbung
Da Werbung dazu natürlich auch beeinflussen will, muss sie, um ihre Ziele
zu erreichen, nicht nur wahrgenommen und richtig verstanden, sondern auch
behalten werden.
Die ▪
Wirkung von Werbung ist insgesamt gesehen
ein sehr komplexer Vorgang, der nicht einfach als ein linearer Vorgang
dargerstellt werden kann. Dies gilt umso mehr, wenn ein langwieriger
Werbeprozess geplant bzw. durchgeführt wurde und die Rezipienten dazu eine lang anhaltende Werbeerfahrung
besitzen.
Nur wenn man aus heuristischen Gründen vereinfacht,
kann man den Werbewirkungsprozess als einen direkten kurzfristigen
Wirkungsablauf darstellen (s. Abb.).
(vgl. ▪
AIDA-Modell,
▪
Stufenmodell)
Was im Innern eines Menschen vorgeht, sind
komplexe psychische Prozesse, die sich grob vereinfacht in aktivierende
und kognitive Prozesse unterteilen lassen. Auch wenn psychische
Vorgänge stets aktivierende und kognitive Komponenten aufweisen,
dominieren doch mal diese, mal jene.
-
Wenn in psychischen Vorgängen Spannung und Erregung vorherrschen und
das Verhalten antreiben, spricht man von
aktivierenden Prozessen.
-
Wenn dagegen das Erkennen, ob von sich selbst oder der Umwelt, und
die gedankliche Verarbeitung von Information dominieren, ist von
kognitiven Prozessen die Rede.
Bei der Aktivierung handelt es sich um eine primär physiologische
Reaktion, die sich mit neurophysiologischen Methoden der Hirnforschung
untersuchen lässt.
Stark vereinfacht lässt sich diese Reaktion wie folgt
darstellen:
"Im Stammhirn befindet sich die
Funktionseinheit des retikulären Aktivierungssystems (RAS), die im
wesentlichen aus der Formatio Reticularis besteht. Sie steht wie
praktisch alle Subsysteme des zentralen Nervensystems mit vielen anderen
Funktionseinheiten in Verbindung. Die Formatio Reticularis wird in erster
Linie durch externe und aus dem Kortex stammende Reize in Erregung
versetzt. Das retikuläre System sendet wiederum über aufsteigende
afferente Bahnen (das
aszendierende
retikuläre Aktivierungssystem ARAS) Impulsströme in diverse Regionen
der Hirnrinde, wodurch diese in Aktionsbereitschaft versetzt werden. Dies
führt in der Folge dazu, dass die Informationsaufnahme,
Informationsspeicherung und Informationsverarbeitung erleichtert werden.
»Der Organismus ist reaktionsbereit und leistungsfähig«
(Rosenstiel/Neumann 1982: 149). "(Schierl
2001, S.81) (▪ Neurologische
Aktivierungstheorie (ARAS))
Das retikuläre Aktivierungssystem (ARAS) steuert kurzfristige und
langfristige Aktivierungsschwankungen, die sich aus dem Zusammenwirken des
allgemeinen, längerfristigen Aktivierungsniveaus einer Person (=
tonische Aktivierung) und der
kurzfristig, durch interne und externe Reize ausgelösten
Aktivierungsschwankungen (= phasische
Aktivierung) ergeben. Dabei erfüllt die phasische Aktivierung die
Aufgabe, das vorhandene Aktivierungsniveau (z. B. Schläfrigkeit,
Wachheit, Erregungszustand) der Reizsituation des Individuums und seiner
Fähigkeit zur Reizaufnahme und Reizverarbeitung anzupassen.
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Das vorhandene Aktivierungsniveau wirkt sich auf die Wahrnehmung und ihre
Effizienz aus, aber auch die Wahrnehmung von Reizen löst ihrerseits wieder
Aktivierungen aus. Daher kann man von einem
reziproken Beeinflussungsverhältnis von Wahrnehmung und Aktivierung
sprechen.
Mit der sog.
kurvilinearen Aktivierungshypothese (auch
Lambda-Hypothese) lässt sich der
direkte Einfluss der Aktivierung auf die Wahrnehmung und die
Informationsverarbeitung im Allgemeinen darstellen.
Dabei geht man davon
aus, dass die kognitive Leistungsbereitschaft und -möglichkeit einer
Person im Zuge der Steigerung der Aktivierung zunimmt.
Allerdings gilt
dies nur bis zur Erreichung eines bestimmten Optimalwerts der Aktivierung,
denn nach dessen Überschreiten sinken die zuvor möglichen Leistungen
rapide unter das Leistungsmaximum ab.
Für die
Werbung, bei der Überaktivierung selbst mit starken Reizen in Werbebotschaften wohl
kaum ausgelöst werden kann, führt die Aktivierungshypothese zu dem
Schluss, "dass je stärker die durch Werbung ausgelöste Aktivierung ist, um
so effizienter die dargebotenen Informationen aufgenommen und verarbeitet
werden." (Schierl
2001, S.84)
Allerdings beeinflusst die Aktivierung dabei nur
die Effizienz und nicht die Richtung und/oder den Inhalt des
Verarbeitungsvorgangs. Denn es kann durchaus vorkommen, dass ein besonders
stark aktivierender Appell als Beeinflussung vom Rezipienten
zurückgewiesen wird. So kann man zwar damit rechnen, dass eine
Werbebotschaft besonders effizient verarbeitet wird, wenn sie mit einem
hohen Aktivierungspotential daherkommt, eine Garantie für einen besseren
Werbeerfolg ist dies indessen nicht.
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Diskursive und nichtdiskursive Werbung
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.11.2021
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