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Themabereich: Lesen
Lesen und Textverstehen (CI-Modell)
Verstehen von Texten

Lesen und Behalten: Die Bedeutung der Textoberflächenstruktur
Hermeneutischer Zirkel

So verstehen wir, was wir lesen

Von allem etwas: Das Bedeutungsspektrum des Erfassens von Texten

In Schule und Unterricht spricht man immer wieder davon, dass Texte erfasst werden sollen. Damit kann eine Menge gemeint sein. Das Wort selbst hat schon eine Reihe verschiedener Bedeutungen. Mit Erfassen kann etwas mit den Händen ergreifen und festhalten gemeint sein, im übertragenen Sinn spricht man sogar davon, dass Scheinwerfer etwas erfassen. Es kann aber auch heißen, dass jemand oder etwas mit Gewalt mitgerissen wird, wenn z.B. jemand von einer Flutwelle oder einer Lawine erfasst wird. Auch wenn einen Gefühle überwältigen, kann man z. B. von Angst oder Mitleid erfasst werden. Erfassen nennen wir auch Vorgänge, bei denen Personen oder bestimmte Dinge für einen bestimmten Zweck registriert werden. Und schließlich sprechen wir von Erfassen, wenn es darum geht, das Wesentliche einer Sache zu verstehen oder wenn wir intuitiv etwas begreifen.

Irgendwie scheint das, was wir in Schule und Unterricht unter dem Erfassen von Texten verstehen, einige Bedeutungsaspekte aus diesem Bedeutungsspektrum zu beziehen, auch wenn dies zum Teil nur in einem übertragenen Sinne gelingt. Einen Text zu erfassen, heißt insofern Etwas-mit-den-Händen festhalten, als es oftmals mit Schreibhandlungen unterschiedlicher Art verbunden ist. Bei der Texterfassung werden bestimmte Elemente eines Textes registriert, wahrgenommen und kognitiv verarbeitet und am Ende geht es dabei darum, das Wesentliche eines Textes zu begreifen.

Auf den einfachsten Nenner gebracht, geht es beim Erfassen von Texten Im Allgemeinen darum, im Rahmen der Arbeit an und mit einem Text, dessen Thema, Inhalt, Aufbau und ggf. die sprachlich-stilistische Gestaltung genau zu untersuchen und auf unterschiedliche Art und Weise zu verarbeiten. Das kann einfach im Kopf passieren, was von außen kaum zu beobachten ist. Wer sich dafür interessiert, kann sich fragen, ▪ wie unsere visuelle Wahrnehmung beim Lesen funktioniert, oder, ▪ wie wir verstehen, was wir lesen, und sich z.B. mit dem ▪ Construction-Integration Model (CI-Modell) zum Textverstehen vertraut machen.

Je mehr man über das Thema eines Textes weiß, desto besser gelingt die Texterfassung

Im Arbeitsbereich Texte erfassen spielen diese Aspekte nur eine untergeordnete Rolle. Hier geht es um die verschiedenen Handlungen, die als Arbeitstechniken genutzt werden können, um zu einem vertieften Textverständnis auf der, wie man sagt, lokalen Textebene, zu gelangen. Das ist die Ebene des in einem Text ausdrücklich Gesagten. Um alles Gesagte in einen Bedeutungszusammenhang zu bringen, muss je nachdem, wie klar die innertextlichen Bezüge z. B. durch Einsatz unterschiedlicher Kohäsionsmittel wie z. B. unterschiedliche Verknüpfungswörter im Text selbst signalisiert und markiert sind, der Leser selbst aktiv werden, um den nötigen Textzusammenhang (Kohärenz) herzustellen, der für das Textverstehen unerlässlich ist. Dazu muss er einen Text von Anfang an ▪ aktiv lesen und gegebenenfalls dafür geeignete ▪ Leseweisen, Lesetechniken oder Lesestrategien flexibel nutzen können.

Aber alles das setzt auch voraus, dass man motiviert an die Sache herangeht und sich gegebenenfalls mit sogenannten Stützstrategien ( metakognitive Strategien und affektive und volitionale Strategien) zu helfen weiß, welche die Motivation zur Textarbeit auch bei auftretenden Problemen aufrecht erhalten können und auch eine mühevolle Textarbeit erfolgreich zu Ende bringen.

Über alledem darf aber nicht in Vergessenheit geraten, dass das Herstellen notwendiger Bezüge nicht immer auf der lokalen Textebene mit den dort auffindbaren Signalen gelingt, sondern "Textlöcher" oder "Kohärenzlücken", die sich bei der Erfassung eines Textes auftun, in der Regel nicht ohne Heranziehung des Vorwissens (z. B. Weltwissenaktives Wissen, Erfahrungswissen, Fachwissen, Sprachwissen, Textmusterwissen, thematisches Wissen) des jeweiligen "Textarbeiters" geschlossen werden können.

Wenn man also manchmal einen Text einfach nicht so ohne Weiteres versteht, liegt dies nicht nur an der subjektiv als schwierig empfundenen Qualität des Textes, sondern daran, dass das Vorwissen, das man in das Erfassen von Texten einbringen kann, einfach dazu nicht passt oder eben nicht ausreicht. Je mehr man also z. B. über das Thema eines Textes weiß, um so mehr kann man bei der Texterfassung auch aus ihm herausholen. Wer wenig über das Thema weiß, ist damit immer im Nachteil.

Immer ist es jedoch ein Vorgang, indem Text und Leser interagieren und was dabei herauskommt, ist immer an das aktive Zutun des Lesers bzw. des "Textarbeiters" gebunden.

Denn allein schon das Lesen, das ja stets die Grundlage solcher Erfassungstechniken darstellt, ist eine komplexer Vorgang, der vom Leser verlangt, alles, was in einem Text steht, in einen kohärenten Sinnzusammenhang zu bringen. Und das gelingt in der Regel nicht allein dadurch, dass man akribisch alles, was in einem Text (der lokalen Textebene) explizit steht, irgendwie auflistet. Texterfassung ist eben nie "Erbsenzählerei" auf Textebene, wenngleich das ▪ Lesen dabei, vor allem wenn es mit Schreibaufgaben zur ▪ Textwiedergabe oder Textzusammenfassung oder anderen auf einem vertieften Textverständnis beruhenden ▪ schulischen Schreibformen verbunden ist, immer ▪ intensiv gestaltet sein muss.

Der Leseprozess als Basis der Texterfassung

Die Grundlage für die Erfassung von Texten stellt das ▪ Lesen dar (abgesehen von der rein auditiven Vermittlung von Texten). Wer Texte, einfache oder komplexe Texte erfassen will, muss also über entsprechende ▪ Lesekompetenzen verfügen.

Dazu gehört,

Die Texterfassung soll zum Textverstehen führen

Das ▪ Erfassen eines Textes hat also zahlreiche Aspekte und fußt auf unterschiedlichen Voraussetzungen. Am Ende der Textarbeit soll jedenfalls ein ▪ Textverstehen stehen, das selbst noch in unterschiedliche ▪ Formen (▪ unmittelbares, ▪ analysierendes, ▪ erweitertes und selbstreflexives Verstehen) eingeteilt werden kann.

In ▪ textlinguistischer Perspektive geht es um die Erfassung der ▪ Oberflächen- und Tiefenstruktur von Texten, in der Kognitionspsychologie z. B. um den Aufbau eine mentalen Modells (CI-Modell)

Texterfassung ist ein komplexer Vorgang

Unterschiedliche Texte müssen bei der Texterfassung auch unterschiedlich erschlossen werden

Unterschiedliche Textarten müssen auch auf verschiedene Art und Weise erfasst werden.

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Lesen und Textverstehen (CI-Modell)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 10.01.2024

               
 

 
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