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Themabereich: Lesen
Mit dem Begriff des
Lesemodus (Pl. Lesemodi) werden allgemein die in einer bestimmten ▪
Lesesituation vorhandene
Handlungsdispositionen bezeichnet, die eine spezifische, an
Informationsbedürfnissen des Lesers orientierte ▪
Leseweise ermöglichen, um Texte
individuell und subjektbezogen für den Aufbau von Wissen, zur
Unterhaltung usw. nutzen zu können. (vgl.
Graf 2015, S.196, vgl.
Rautenberg/Schneider 2015, S.97 ).
Lesemodi werden in der Forschung allerdings meistens unter den
Leseweisen eingeordnet (vgl.
Rautenberg/Schneider 2015, S.97). Wenn man die
Kategorie des Lesemodus verwendet, nimmt man also auch die
Abgrenzungsproblematik in Kauf.
Entsprechend der
Vielzahl von Handlungsdispositionen gibt es auch eine Vielfalt von
Lesemodi. Dabei werden im Laufe der
▪ Geschichte des Lesens
immer wieder bestimmte Lesemodi entwickelt und gepflegt, die zu den
jeweiligen gesellschaftlichen und medienbedingten Kontexten passen, in
deren Rahmen Lesen stattfindet.
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So haben sich in der
Geschichte des Lesens z. B. in den Klöstern das meditierende (monastische)
Lesen oder das scholastische Lesen entwickelt, das erbauliche, das
fromme (häusliche), das gelehrte und das aufgeklärte oder politische
Lesen als Lesemodi entwickelt.
Geht man vom
Komplexitätsgrad von Texten aus, dann ergeben sich z. B. für
komplexe Texten z. B. die Modi der Pflichtlektüre, freiwillige
Leseweisen wie Lesen als Partizipation, Konzeptlesen, ästhetischer
Lesemodus, Lesen als Form diskursiver Erkenntnis, instrumenteller
Lesemodus zur Informationsentnahme, intimer Lesemodus.
Kompetente Leserinnen
und Leser sollten über unterschiedliche Lesemodi verfügen und sie auch,
je nach Interessen, Lesezielen und Lesesituationen, flexibel einsetzen
können.
Die wichtigsten
Lesemodi, die im Zusammenhang mit der ▪
Erfassung von Texten in der Lese- und der Schreibdidaktik ebenso wie
in Schule und Unterricht im ▪
Lern-,
Übungs- und
Leistungsraum
ihren Platz haben, sind:
Selbstverständlich
überlagern und vermischen sich diese Lernmodi aber auch immer wieder. So kann man einen
literarischen Text durchaus interpretierend und gleichzeitig kritisch lesen.
Und im Übrigen spricht
nichts dagegen, wenn es den Lese- und Informationsbedürfnissen
entspricht, auch andere Lesemodi zu entwickeln, zumal diese ja nie
festgefügte oder normativ gesetzte Koppelungen unterschiedlicher ▪
Leseweisen darstellen.
So gibt es neben den genannten Lesemodi
ohnehin etliche andere:
didaktisches
Lesen,
emotionales
Lesen,
evasorisches
Lesen, .... Diese Lesehaltungen basieren auf einer bestimmten
Lesertypologie.