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Arbeitsschritte
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Allgemeine Leitfragen
Bei der ▪
allgemeinen Expositionsanalyse
eines ▪ Dramas der
geschlossenen Form richtet man seine Aufmerksamkeit auf sämtliche
relevanten Aspekte der Exposition.
Dabei darf man sein Augenmerk
allerdings nicht nur auf den gesprochenen ▪
Haupttext
richten, sondern muss die
Plurimedialität des
dramatischen Textes berücksichtigen, um
allen Schichten und Dimensionen des dramatischen Textes gerecht werden zu
können.
Denn gerade der ▪
Nebentext
in Form von
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Bühnenanweisungen i. e. S. kann eine Vielzahl von expositorischen
Informationen enthalten, die dem Zuschauer im Bühnenbild, in
Requisite und Kostüm codiert, wichtige Informationen über
story und
plot des dramatischen Geschehens vermitteln können.
Bei der allgemeinen Expositionsanalyse empfiehlt es sich, die relevanten expositorischen Informationen nach den verschiedenen
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Gegenstandsbereichen zu erfassen.
Herauszuarbeiten sind daher die Informationen
Dabei sollten Ansätze einer systematischen Gliederung gewählt
werden, mit deren Hilfe sich die Informationen zu den einzelnen
Gegenstandsbereichen ordnen lassen. So kann z. B. das Kriterium der
Verwandtschaftsverhältnisse bei der Exposition der Figuren oder deren
soziale Stellung herangezogen werden.
Die expositorischen
Informationen müssen desweiteren unter dem Blickwinkel ihres ▪
Zeitbezugs
erfasst werden. Dabei werden die Informationen ermittelt, die
Aufschluss über die Vorgeschichte, die Gegenwart und die Zukunft
des dramatischen Geschehens geben. Dabei sind die folgenden
Zeitbezüge zu beachten
Auch dabei müssen
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Haupt- und Nebentext beachtet werden.
Untersucht
werden muss bei der allgemeinen Expositionsanalyse auch die Frage, ob
die ▪
expositorische Informationsvergabe in Form eines Monologs oder eines
Dialogs erfolgt.
Einen weiteren Aspekt der allgemeinen Expositionsanalyse stellt die
Untersuchung des so genannten Eröffnungsdreischritts
von
dramatischem
Auftakt, eigentlicher
Exposition
und "erregendem
Moment" dar.
In einem letzten Schritt ist zu fragen, ob die Exposition gelungen ist.
Hier muss z. B. geklärt werden, ob der Zuschauer alle nötigen
Informationen so rechtzeitig erhält, dass er den Handlungsverlauf
verstehen kann.
Wenig gelungen sind dann natürlich solche Expositionen,
die zu einem vergleichsweise späten Zeitpunkt, sofern nicht vom Autor
beabsichtigt, wichtige Informationen "nachreichen" müssen.
Im ▪ Drama der
geschlossenen Form übernimmt im Allgemeinen der 1. Akt die Rolle der
Exposition.
Dabei ist entscheidend, inwieweit es dem Autor gelingt, die
expositorische Informationsvergabe so in die dramatische Handlung
einzubauen, dass der Zuschauer bei seiner Rezeption der dramatischen
Handlung (plot) diese substantiell wichtigen Informationen quasi en
passant erhält.
6. Beispiele
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
20.01.2024
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