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Arbeitsauftrag "Sich mit einem Text (kritisch) auseinandersetzen
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Arbeitsauftrag "Zu einem
Text (kritisch) Stellung nehmen"
Die einfachste Variante: Signalisieren, wo man steht
Wer Stellung nimmt, kann das,
zumindest wenn es sich um eine mündliche Kommunikation handelt, einfach dadurch
tun, dass er ein
persönliches Statement abgibt. Im engeren, alltagssprachlichen
Gebrauch besteht dies im knappsten Fall einfach aus einer Behauptung
(These), die oft ohne weitere Begründungen und Beweise für ihre
Geltung vorgebracht wird. Das liegt unter anderem daran, dass in der
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mündlichen Kommunikation
gewöhnlich Rückfragen möglich sind oder der
Sprecher bzw. die Sprecherin zur Begründung ihres Standpunktes
aufgefordert werden kann.
Wer so zu einem
strittigen Problem Stellung bezieht, will vor allem zeigen, wo er steht.
So signalisiert man damit z. B. einfach, ob man zu den Befürwortern oder den
Gegnern einer bestimmten Konfliktlösung zählt. Aber: Nicht bei allen
Fragen sieht man sich immer eindeutig auf einer Seite. In einer
Frage unentschieden zu sein,
ist eben auch ein Standpunkt.
Die schulische Stellungnahme ist eine schriftliche Argumentation
Die
▪ Stellungnahme
als schulische Schreibform
ist eine eigenständige ▪ Form schriftlichen
Erörterns.
Das bedeutet, dass zu einem strittigen Problem oder einem Sachverhalt
Standpunkte schriftlich eingenommen werden sollen. Diese Standpunkte müssen
begründet, entfaltet und überzeugend dargelegt werden. (▪ Argumentative
Themenentfaltung) Schließlich soll
ja mit Thesen und Argumenten, um es vereinfacht auszudrücken,
herauszufinden sein, was nach Ansicht des Schreibers stimmt.
Bei einer Stellungnahme muss also schriftlich argumentiert werden.
Und dazu muss man vor allem wissen, was es heißt: "Eine Schreibe ist
keine Rede."
Das macht die Stellungnahme aus: Die zehn wichtigsten Punkte
Die Stellungnahme legt den Schwerpunkt auf die Argumentation.
Sie
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bringt den
subjektiven Standpunkt ihres Verfassers oder ihrer Verfasserin
zum Ausdruck und muss daher Gegenargumente zur eigenen Position
nicht aufführen und abwägen
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begründet diesen
Standpunkt
rational, lässt aber auch zu, wenn dabei Gefühle artikuliert
werden
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stellt dazu eine
oder mehrere geeignete Behauptungen (Thesen) zum Problem auf,
die mit
▪ Basisargumenten
begründet werden
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entfaltet, je
nach Bedarf, diese Argumentation von These und Argument weiter
durch ▪ Stützungen des Arguments mit Beweis und Beispiel
( z. B. als ▪
erweiterte Argumentation). (▪
Die Binnenstruktur der
Stellungnahme: Der Aufbau der Argumentation)
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unterscheidet
sich von mündlichen
Alltagsargumentationen vor allem dadurch, dass sie ihre
Aussagen in einen strukturierten und ohne Mühe nachvollziehbaren
argumentativen Zusammenhang bringt
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legt dabei
besonderes Gewicht darauf, dass die eigene Argumentation durch
entsprechende Formulierungen oder
Verknüpfungswörter (z. B.
Konjunktionen)
strukturiert und damit
verständlich gestaltet ist
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stellt damit den
argumentativen Zusammenhang der Aussagen heraus und schafft vor
allem darüber auch den inhaltlichen Zusammenhang der Aussagen
(inhaltliche
Kohärenz)
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besteht aus drei Teilen, die
man als Einleitung, Hauptteil und Schluss bezeichnen kann (▪
Der dreigliedrige äußere Aufbau
)
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berücksichtigt,
wenn eine bestimmte Kommunikationssituation in der
Schreibaufgabe vorgegeben ist, diese bei der inhaltlichen und
sprachlich-stilistischen Gestaltung unter den Bedingungen eines
bestimmten Adressatenbezugs
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gestaltet, wenn
die Stellungnahme auf der Grundlage eines bestimmten
Textmusters
(z. B. Brief,
privater
Geschäftsbrief,
Leserbrief
etc.) erfolgen soll, ihren Gegenstand entsprechend dieser
Vorgaben
Wie bei allem Schreiben kommt es immer in besonderem Maße auf die
Art der Schreibaufgabe an. Mit welcher
▪
Schreibstrategie
man den
Schreibprozess bei der schriftlichen Stellungnahme durchführt,
hängt neben den persönlichen Vorlieben und Schreiberfahrungen des
jeweiligen Schreibers (Schreibentwicklung)
auch von der ▪ Schreibaufgabe ab.
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So ist die Abfassung eines
eigenständigen Aufsatzes, der den Namen
Stellungnahme trägt, anders anzugehen als eine Stellungnahme,
die im Kontext anderer
schulischer Schreibformen, z. B. als
▪ Arbeitsauftrag
im Rahmen einer
erweiterten Inhaltsangabe oder als Teil eines ▪
privaten
Geschäftsbriefs, geschrieben werden soll. Im ersten
Fall stellt die Stellungnahme eine eigenständige schulische
Schreibform dar.
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Außerdem kommt es auf die
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Art der kommunikativen Einbettung
der Schreibaufgabe an. So macht es einen Unterschied, ob eine
bestimmte Kommunikationssituation nur äußerst knapp als
Schreibanlass fungiert oder ob eine ausführlichere Darstellung
eines Problems oder Sachverhalts in Form eines längeren Textes
zu der Kommunikationssituation hinzukommt. In beiden Fällen muss
man die richtigen Schlussfolgerungen aus der Analyse der
Kommunikationssituation ziehen und im zweiten Fall dazu noch,
den vorgegebenen Text erfassen und analysieren.
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Arbeitsauftrag "Sich mit einem Text (kritisch) auseinandersetzen
▪ Arbeitsauftrag "Zu einem
Text (kritisch) Stellung nehmen"
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023
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