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Textwiedergabe: Didaktische und
methodische Aspekte
▪
Überblick
▪
Begriffe und Konzepte
▪
Rekapitulation von Texten
▪
Wesentliches und Unwesentliches
unterscheiden (Relevanzkriterien)
▪
Sprachliche Ökonomie
▪
Kürzungspotential von
Texten
▪
Schreibaufgabe
▪
Sachtexte zusammenfassen
Eine analysierende Form der Textwiedergabe
Die ▪
strukturierte Textwiedergabe
ist in der Schule eine der wichtigsten
▪
Formen der
Textwiedergabe.
Sie gehört in ihrer schriftlichen Form zu den grundlegenden
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schulischen Schreibformen
(Aufsatzformen), die
vornehmlich in der Sekundarstufe II vermittelt werden. Weil sie einen Text
nicht nur wiedergibt, sondern auch seinen Aufbau und z. B.
argumentative Strukturen beschreibt, den Text also analysiert,
steht sie auch in besonderer Beziehung zur
▪ Textanalyse,
bei der allerdings weitere Aspekte hinzukommen. Und: Für die
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kritische
Auseinandersetzung mit einem Text, wie sie die ▪
Texterörterung
erfordert, ist sie ziemlich unerlässlich.
Es kommt vor allem auf eine gute Textauswahl an
In der Schule
sollten, insbesondere bei
Leistungsaufgaben (Klassenarbeiten, Klausuren), sorgfältig ausgewählte Texte ausgewählt werden, welche
Schülerinnen und Schüler nicht überfordern.
Dabei muss man
beachten, dass es sich bei den ausgewählten Texten, selbst wenn
sie diskursiv angelegt sind, im Allgemeinen um Alltagsargumentationen
handelt, wie sie oft ganz "normalen" ▪
Zeitungstexten ( z. B.
Kommentare,
Leserbriefe,
Glossen usw.)
oder entsprechende Texte aus dem Internet zugrunde liegt. Solche
Texte lassen sich quasi per se ▪
nicht so
einfach analysieren.
Am ehesten
vorausgesetzt werden darf, dass Schülerinnen und Schüler
den Gedankengang eines Textes beschreiben
können. Dabei geht es eher um die oberflächliche Beschreibung,
die den jeweiligen Sprechakt kennzeichnen oder auf die äußere
Gliederung des Textes oder eine Einteilung in Sinnabschnitte
referieren. Aber auch in einem solchen Fall hängt es vor allem
von der Strukturiertheit des vorgelegten Textes selbst ab, ob
Schülerinnen und Schüler die Aufgabe bewältigen können oder
nicht. Und selbst im besten Fall darf man nicht davon ausgehen,
dass ein Gedankengang, selbst auf das Wesentliche gekürzt
lückenlos und widerspruchsfrei wiedergegeben werden kann. Dazu
sind Alltagsargumentationen einfach oft zu wenig sachlich, nur
bedingt zielorientiert oder auf einen Konsens ausgerichtet
vorgebracht, dazu vielleicht noch sehr lückenhaft,
unstrukturiert und ungeordnet. vgl.
Kolmer / Rob-Santer 2002, S.148).
Dennoch ist es
wichtig, einzelne oder bestimmte Strukturen zu erkennen und zu
beschreiben
Und dennoch: Auch wenn Argumente in der Alltagssprache weder besonders
hervorgehoben oder gekennzeichnet sind,
Argumente als Argumente meist gar
nicht zu erkennen sind (vgl.
Bayer 1999, S.248), kann man mit "einiger Übung und Mühe" (ebd.)
weiterkommen.
Dass sich diese Mühen lohnen, liegt in der Natur der Sache
selbst: "Wer reflektiert argumentieren und fremde Argumente durchschauen
will, muss zunächst lernen, Argumente und ihre Bestandteile zu erkennen." (Bayer
1999, S.94)
Dennoch: Gerade
aus methodisch-didaktischen Gesichtspunkten betrachtet
dürfen die Erwartungen an die Analyse von Alltagsargumentationen in der
Schule nicht zu hoch sein. Wichtiger als möglichst viele Teilergebnisse der Analyse
erscheint hier ein vertieftes Verständnis der besonderen Kennzeichen der
Alltagsargumentationen und ihrer Unterschiede gegenüber einer rationalen
Argumentation.
Alltagsargumentationen verstehen lernen
Aber selbst wenn Argumente "häufig mehr intuitiv als reflektiert
gebraucht (werden)" existieren aber wohl doch "gesellschaftliche
Vorstellungen" darüber, "was in einer Alltagsargumentation geeignet
ist - oder ungeeignet. plausibel - oder unplausibel, zulässig - oder
unzulässig. " (ebd.,
S.150)
Und: In der Alltagsargumentation wird dann auf dieses
"stillschweigende Wissen" (ebd.)
zurückgegriffen, das auf "- gewöhnlich unreflektierten -
Konventionen eines kollektiven Wissens- und Wertesystems
(gesellschaftliche, soziale, historische, ideologische - d. h.
weltanschauliche, religiöse Hintergründe, Annahmen)" beruht. (ebd.)
Dieser Gedanke schließt natürlich auch ein, dass das, was
bestimmten gesellschaftlichen Gruppen plausibel erscheint, längst
nicht für alle gesellschaftlichen Gruppen gilt. Anders ließe sich
schließlich auch kaum erklären, weshalb z. B.
▪
Stammtischparolen, populistische Sprüche und
Parolen u. ä. nur bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppen
verfangen, die eben genau das für plausibel erachten, was anderen
als vollkommen unmöglich, widersinnig und schlichtweg dumm vorkommt.
Aber: Es ist eben in ihren Augen plausibel und das ist das Problem.
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Textwiedergabe: Didaktische und
methodische Aspekte
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Überblick
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Begriffe und Konzepte
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Rekapitulation von Texten
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Wesentliches und Unwesentliches
unterscheiden (Relevanzkriterien)
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Sprachliche Ökonomie
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Kürzungspotential von
Texten
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Schreibaufgabe
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Sachtexte zusammenfassen
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
26.12.2023
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