Auf das "wohlgestaltete" Schreibprodukt hin orientiert schreiben
Wer eine
Schreibaufgabe als Leistungsaufgabe bewältigen will, tut dies oft
nicht gerade aus freien Stücken. Die Motivation sich einer
Schreibaufgabe zu unterziehen, die am Ende zur Leistungsmessung
(Kompetenzmessung) und Leistungsbewertung herangezogen wird, ist
also im klassischen Sinn zunächst einmal
extrinsisch.
Das heißt aber
nicht, dass es auch, in der Regel versiertere Schreiberinnen gibt,
die auch Lust auf solche Schreibaufgaben haben oder Spaß am
Schreiben (=
appetitives
Motivationssystem) im
Schreibprozess selbst gewinnen können, und damit in eine
motivationale oder
volitionale Steuerungslage
kommen. (dazu auch:
Motivation
Crowding Effect)
Das
Setting, in dem Üben stattfindet, lässt sich als
Leistungsraum bezeichnen. Damit ist kein Ort im konkreten Sinn gemeint, sondern
die Gesamtheit der Bedingungen, unter denen die Akteure beim
Bewältigen dieser Schreibaufgaben
agieren und interagieren. In diesem Sinne kann man auch von einem ▪
Leistungsraumsetting sprechen, das sich von denen des
Lernraums und
Übungsraums unterscheidet.
Leistungsaufgaben zur Kompetenzmessung. In der Aufgabenkultur gibt
es keine so lange Tradition wie bei den Leistungsaufgaben. Diese
dienen der Bewertung von Lernerleistungen und geben Auskunft über
den erreichten Kompetenzstand. Worauf es dabei ankommt, ist das
jeweilige Schreibprodukt.
Merkmale von Leistungsaufgaben
Leistungsaufgaben zeichnen sich durch bestimmte Qualitätsmerkmale aus.
Sie
-
werden in einem
individuellen,
produktorientierten Schreibprozess bewältigt
-
überprüfen die individuelle Lernentwicklung
-
überprüfen, inwieweit
Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem individuellen
Lernprozess erreicht werden
-
gehen aus
unterrichtlichen Lehr-/Lernprozessen hervor
-
verlangen den
Transfer der erworbenen Fähigkeiten und des neu erworbenen Wissens
in einen neuen Kontext
-
folgen in der Regel
einer zuvor erprobten
Schreibstrategie
-
können
vorlagengebundene, kontextgebundene oder freie Schreibaufgaben sein
-
machen ihr jeweiliges
Anspruchsniveau transparent
-
operationalisieren
mit geeigneten Operatoren das Schreibziel
-
geben
hinreichende Informationen über den Handlungszusammenhang (Vorgaben),
in dem das Schreiben seine problemlösende und kommunikative
Funktion hat
-
konzipieren dem Gegenstand, dem
Schreibziel und dem
Textmuster
gemäße Schreib- bzw. Arbeitsaufträge
-
machen im
Allgemeinen Angaben (Vorgaben)
zum Textmuster (=
textmusterorientiertes Schreiben)
-
sind aber nicht
zwingend auf ein
bestimmtes Muster festgelegt, sondern können auch unterschiedliche Formate
haben
-
verlangen u. U. den
Transfer in einen neuen Kontext
-
basieren auf
geeigneten Auswertungsstrategien zu Beurteilung bzw. der
Leistungsmessung
(vgl.
http://www.lehr-lern-modell.de/aufgabenstellungen, vgl.
Jost/Knopp (o.J.),
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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