Die
▪
Sprechakttheorie
ist der Äußerungsakt einer der drei
bzw.
vier ▪
Teilakte eines Sprechakts, zu denen
auch der ▪
propositionale Akt,
▪ der
Illokutionsakt
und der ▪
perlokutive Akt zählen. Er wird mit den anderen Teilakten
bei jeder Äußerung eines Satzes zugleich vollzogen.
Den
Äußerungsakt hat
»John R. Searle
(geb. 1932) aus der weiteren Differenzierung des von
»John Austin (1911-1960)
lokutiv genannten
Teilakts entwickelt. Daraus hat er in seinem Sprechaktkonzept die beiden
Akte Äußerungsakt und ▪ propositionaler Akt
konzipiert. Zugleich hat er sich aber vor allem um das Ziel von
Sprechakten (= ▪ illokutiver Akt)
gekümmert. In seinem Konzept hat der Äußerungsakt abgesehen von der Tatsache, dass
man ohne ihn überhaupt nicht sprachlich handeln kann, sprechakttheoretisch kaum Bedeutung.
Das gilt vor
allem, wenn das, was geäußert wird,
grammatisch so geformt ist, dass die mit den anderen Teilakten realisierte
kommunikative Funktion erfüllt werden kann.
Das, was die Person in der nebenstehenden Abbildung sagt,
ist zunächst
einmal eine die Äußerung von Lauten, Wortformen und/oder Sätzen. Ob sie in
der Kommunikation zum Gelingen des Sprechakts beitragen können,
hängt davon ab, ob sie überhaupt verstanden werden können. Dazu
können sie vor allem beitragen, wenn sie grammatisch wohlgeformt
sind.
Dabei bezieht
sich die Kategorie der Wohlgeformheit sowohl darauf, wie die
Äußerung lautlich realisiert wird (phonologischer Aspekt), ob
die Wörter überhaupt bekannt sind (lexikalischer Aspekt) und ob
sie syntaktisch korrekt verwendet werden (syntaktischer Aspekt) (vgl.
Linke/Nussbaumer/Portmann, 2. Aufl., 1994, S.187).
Das "Autsch"
als Ausruf ist, wenn man einen Schmerz empfindet,
natürlich nicht sonderlich
"wohlfgeformt",
insbesondere wenn die Äußerung von einem
prosodischen "Gegrummel" begleitet wird.
Der Ausruf rutscht einem mit
hoher Wahrscheinlichkeit als eine Art sprachliche Reflexhandlung heraus,
auch wenn ihn niemand hören kann.
In einem solchen Fall hat man nicht die
Absicht zu kommunizieren, das "Autsch" ist somit ein Äußerungsakt auf der
einfachsten Stufe, vergleichbar etwa den SingSang-Reimen beim Seilspringen
oder den Auszählreimen oder dem Singen von Tonleitern zur Stimmschulung.
(vgl. www.mediamanual.at, 3.6.2012)
Linke/Nussbaumer/Portmann (2. Aufl., 1994, S.187) haben die vier
Teilakte eines Sprechaktes (nach J. R. Searle) mit einer Matrixdarstellung
am Beispiel der Äußerung <Der Hund ist bissig> verdeutlicht und dabei die Bedeutung
des Äußerungsaktes in den Kontext der übrigen drei Teilakte gestellt.

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