Induktiv: Von den Eigenschaften vieler Objekte auf andere schließen
Bei der
▪
formal-logischen
Analyse von Argumenten unterscheidet man ▪
induktive Argumente und
▪ deduktive Argumente
voneinander.
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Die Bezeichnungen deduktiv und induktiv im Zusammenhang mit den
Argumenten verweisen auf die den jeweiligen Argumenten zugrunde liegenden Schlussverfahren.
Ohne ständig Schlüsse zu ziehen, wären wir gar nicht
in der Lage Vorstellungen von der Welt zu entwickeln, die uns Orientierung
und Handlungsgrundlage bieten können. (vgl. Textauszug:
Schließen und
Argumentieren)
Bei induktiven Schlüssen schließt man von den Eigenschaften vieler
Objekte auf die Eigenschaften aller anderen Objekte einer bestimmten Klasse.
Dabei folgt man dem folgenden Muster:
Prämissen |
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Als Benjamin den Film angesehen
hatte, bekam er hinterher Angstzustände.
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Als Tina den Film angesehen hatte,
bekam sie hinterher Angstzustände.
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Als Claudia den Film angesehen
hatte, bekam sie hinterher Angstzustände.
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Als Daniel den Film angesehen hatte,
bekam er hinterher Angstzustände.
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Konklusion
(Schluss) |
► Also gilt: Wer den Film ansieht, bekommt hinterher Angstzustände.
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Prämissen dieser Art machen Schlüsse nur wahrscheinlich
Diese und ähnliche induktive Schlüsse zeichnen sich also dadurch aus,
"dass die Prämissen die Wahrheit der Konklusion keineswegs garantieren,
sondern nur mehr oder weniger wahrscheinlich machen und dass ihre Konklusion
etwas besagt, was in den Prämissen nicht enthalten ist." (Bayer
1999, S.43)
Im Klartext: Aus einer begrenzten Anzahl und/oder einer bestimmten
Auswahl von Einzelfällen auf das Ganze zu schließen, kann natürlich auch
sehr riskant sein. Denn wer so verallgemeinert, kann leicht zu
verschiedenartigen Fehlschlüssen, u. a. ▪
statistischen
Fehlschlüssen gelangen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
04.01.2024
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