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Erzählerbericht
i. w. S. (Ältere
Erzähltheorie)
▪
Überblick
▪
Formen des Erzählerberichts
(= Erzählweisen, Lämmert, 1955)
▪
Überblick
▪
Bericht
▪
Szenische Darstellung
▪
Beschreibungen
▪
Betrachtungen und Erörterungen
▪
Sentenzen
Bei der ▪ Darstellung/Erzählung von gesprochenen Worten der Figuren wird bei der
Erzähltextanalyse von einem
Drei-Stufen-Modell der
Redewiedergabe ausgegangen (vgl.
Martínez/Scheffel, 10. Aufl. 2016, S. 54ff.;
Lahn/Meister 2013, S.199).
Dieses wird im nachfolgenden Mind Map noch um Angaben von Wolf
Schmid (2005,
S.198ff.) zur indirekten Figurenrede (narratorial indirekte, figural
indirekte und freie indirekte Figurenrede) ergänzt wird.
Dabei kann das, was
eine Figur im Rahmen eines erzählenden Textes sagt oder denkt (beides
wird oft unter dem Begriff der "Erzählung von gesprochenen Worten"
zusammengefasst (z. B.
Martínez/Scheffel, 11. Aufl. 2019, S.54) in einem
unterschiedlichen Modus dargeboten werden. Diese beiden Modi sind der
narrative und der dramatische Modus.
Unter der Kategorie des
Modus werden dabei Momente des Erzählens erfasst, die etwas über den
Grad der Mittelbarkeit und die Perspektivierung des Erzählten aussagen.
(vgl.
ebd., S.50) In der
älteren
Erzähltheorie werden diese erzählerischen Phänomene u. a. durch die
Strukturbegriffe der berichtenden Erzählung (Erzählerbericht
i. w. S., Bericht (i. e .S.)
und der szenische Darstellung analysiert
und beschrieben.
So wird das, was
erzählt wird, oft so präsentiert, dass der Erzähler (man kann auch
abstrakter sagen: "das erzählende bzw. narrative Medium" (Becker/Hummel/Sander
2. Aufl. 2018, S.114), sich persönlich vorstellt, von sich in der
Ich-Form spricht und offen darlegt, was ihn zum Erzählen der Geschichte
motiviert. In anderen Fällen kann man den Erzähler als Aussagesubjekt
der Erzählrede so gut wir gar nicht greifen, bleibt er vollkommenen
anonym und "verbirgt sich hinter den Figuren". (ebd.,
S.115) In diesem Fall ist der Grad der Mittelbarkeit des Erzählten, also
die Struktur, die dem Leser verdeutlicht, wer etwas erzählt, also
geringer als in den vorgenannten Fällen.
Man kann den Grad der
Mittelbarkeit auch anders ausdrücken: Es handelt sich dabei um nichts
anderes als den Grad der "mimetische(n) Illusion im Rahmen der
Erzählung" (Martínez/Scheffel, 11. Aufl. 2019,
S.52), den Grad also, wie sehr wir der Vorstellung verfallen können, das
Erzählte begegne uns genauso wie Elemente der außersprachlichen
Wirklichkeit.
Mit der Kategorie der
Distanz hat »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
zwei verschiedene Grade der Unmittelbarkeit im Rahmen seiner
strukturalistischen Binäroppositionen unterschieden, die sich durch ihre
unterschiedliche Distanz zum Erzählten auszeichnen: eine mit Distanz
(narrativer Modus) und eine ohne Distanz (dramatischer Modus).
In der Praxis des
Erzählens kommt es immer wieder zu fließenden Übergängen zwischen dem
dramatischen und narrativen Modus.
Die
ältere Erzähltheorie
(auch ähnlich:
traditionelle Erzähltheorie)
orientiert sich bei den
Darbietungsformen des Erzählens
an der auf »Eberhard
Lämmert (1924-2015) in seinen
"Bauformen des
Erzählens" (1953/1955) zurückgehenden Unterscheidung in
Figuren-/Personenrede einerseits und Erzählerbericht andererseits.
Diese Unterscheidung wird auch so in den Arbeiten von »Hans-Werner
Ludwig (geb. 1934) (z. B.
Arbeitsbuch
Romananalysen 1982) und »Jochen
Vogt (geb. 1943) (z. B.
Aspekte erzählender Prosa, 7. neubearb. Auf., 1990)
vorgenommen und ist bis heute im schulischen Literaturunterricht aus
verschiedenen Gründen weit verbreitet
Diese
Unterscheidung mit den untergeordneten Darbietungsformen sind in nachfolgenden Mind-Map-Übersicht
dargestellt.

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Wenn man das Kriterium der
Redewiedergabe
zur systematischen Ordnung der Darbietungsformen heranzieht, gehören
direkte
Rede,
indirekte
Rede,
erlebte
Rede,
innerer
Monolog,
Bewusstseinstrom
und der
Redebericht,
mit dem der Erzähler meist in geraffter Form und mit kommentierenden
Einmischungen versehen die Rede einer Figur losgelöst von deren Wortlaut
wiedergibt, in eine Gruppe. (vgl.
Fricke/Zymner
1993).
Verwendet man dagegen die herkömmliche Unterscheidung
Figuren-/Personenrede
auf der einen und
Erzählerbericht
i. w. S. auf der anderen Seite, dann gehört der
Redebericht-
und analog dazu auch der
Gedankenbericht
- zum Erzählerbericht (vgl.
Vogt
1990, S.157).
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.02.2023