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YouTube-Video: Was sind Semantische Netzwerke? -
Psychologie mit Prof. Erb (8:26)
Eine hierarchische
organisierte Netzwerkarchitektur, die in ihrem Aufbau mit einer
Pyramide verglichen werden kann, stellt das funktionsorientierte semantische Netzwerk
dar, das von »Allan
M. Collins und »Ross
Quillian (*1931) im Jahre
1969
vorgestellt und mit verschiedenen Experimenten geprüft worden ist.
Dabei werden, pointiert ausgedrückt, Informationen in einer "Hierarchie kategorialer Tatsachen skizziert,
beispielsweise dass ein Kanarienvogel ein Vogel ist und ein Vogel
ein Tier". (Anderson
72013, S.105) Es soll erklären, wie ▪ konzeptuelles
(kategoriales) Wissen in unserem ▪
Langzeitgedächtnis (LZG)
gespeichert, organisiert und bei Bedarf wieder zugänglich gemacht
werden kann.
Hierarchisch
organisierte semantische Netzwerke gehen davon aus, dass
die Bedeutungen von Erfahrungen, die wir als Wissen speichern, im
Rahmen einer logischen
Begriffshierarchie in logischen Über- und
Unterordnungsbeziehungen organisiert werden. Einem Fischernetz
vergleichbar stellt dabei jede Kategorie (Konzept,
Proposition), die
wir im ▪
Gedächtnis repräsentieren, einen ▪
Knoten (nod) dar, der mit
anderen Knoten zu diesem Netz verknüpft ist.
Um bestimmte
kategorisierte Informationen aus dem Gedächtnis abrufen zu können,
müssen bestimmte Knoten "abgearbeitet" werden, d. h.,
vergröbernd formuliert, das Netzwerk muss in einer bestimmten Art
und Weise durchlaufen werden, um Informationen auf unterschiedlichen
Hierarchieebenen abzurufen.
In diesem Prozess werden die in der Netzwerkhierarchie auf
unterschiedlichen Ebenen verorteten und in Konzepten mit ihren
Attributen (Merkmalen) repräsentierten Informationen
zusammengeführt, um bestimmte Objekte identifizieren oder
wiederzuerkennen.
Jedem Knoten (Konzept, Kategorie) sind auf der jeweiligen
Hierarchieebene bestimmte Attribute (Merkmale) zugeordnet. Man
könnte annehmen, dass die Konzepte unterer Hierarchieebenen, in
denen ja die vielfältigen und auch spezifischen Merkmale eines
Objekte repräsentiert werden, deutlich mehr sein müssten, als die
Merkmale (Attribute), die ranghöheren Allgemeinbegriffen (Konzepten)
gespeichert sind. Doch dem ist nicht so. Die Zahl der mit den
Konzepten gespeicherten Merkmalen auf der höheren Hierarchieebene,
deren Kategorien
(Konzepte)
ja allgemeiner ausfallen, ist nicht grundsätzlich geringer, sondern
weist nur eine andere Zusammensetzung der assoziierten Merkmale auf.
Ein zunehmender Allgemeinheitsgrad von Konzepten führt also nicht zu
weniger Merkmalen.
Natürlich weist "Wuddiwuddler", der ganz konkrete Hund (s. Abb.),
den wir in Erinnerung haben oder vor uns sehen, ganz besondere
Merkmale auf, die zu denen, die das Konzept "WUDDIWUDDLER" von
übergeordneten Kategorien quasi vererbt bekommen hat (Transitivität),
dazu kommen: besonders freundlich zu Freunden und Bekannten,
verspielt, geduldig und eigensinnig etc. Wenn wir ihn in der
übergeordneten Klasse der
TibetterRier (HUNDERASSE) einordnen, dann sind mit diesem
Konzept nur noch jene Merkmale gespeichert, die TIBETTERRIER von
anderen HUNDERASSEN unterscheiden. Und steigt man in der
Begriffshierarchie ganz weit nach oben, steht da das Konzept TIER,
das mit allgemeinen Merkmalen von PFLANZEN und UNBELEBTEN DINGEN
abgegrenzt wird.
So werden also, völlig unabhängig davon, auf welcher Hierarchieebene
man das Netz betrachtet, zu jedem Konzept nur die Merkmale
gespeichert, "in denen sich das Konzept von benachbarten Konzepten
gleicher Allgemeinheit unterscheidet." (Hoffmann/Engelkamp
22017, 5.3.5 Die Repräsentation von Konzepten
unterschiedlicher Allgemeinheit,
»https://amzn.eu/bORhYQ)
Hierarchisch
organisierte semantische Netzwerke stellen relationale
Beziehungen von Kategorien für Klassen (Oberbegriffe,
Konzepte) in
einer
transitiv strukturierten
Begriffshierarchie mit zugeordneten
Unterbegriffen sowie anderen semantischen Eigenschaften dar.
Ihre Prinzipien und ihre Funktionsweise können hier nur in einem
kurzen Überblick dargestellt werden.
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Jeder dieser
eine Klasse bildenden Oberbegriffe (Hyperonyme)
(übergeordnete Kategorie) steht dabei in einer
Begriffshierarchie
in einem relationalen,
transitiven und asymmetrischen Verhältnis zu
den Unterbegriffen (Hyponym)
(untergeordnete Kategorien), die bestimmte Eigenschaften
repräsentieren. Dabei gelten die Kategorien, die auf einer
übergeordneten Hierarchiestufe gelten, auch für die untergeordneten.
Mit anderen Worten: Die Eigenschaften (Attribute) des Oberbegriffs
werden auf den Unterbegriff vererbt. Allerdings kann es auch zu
einer Art multiplen "Vererbung" kommen. So kann man die
Begriffshierarchie für die Kategorie BANANE als Unterbegriff sowohl
mit SÜDFRUCHT oder auch mit PLANTAGENPFLANZE als Oberbegriff
verbinden.
Neben der
Obergriffs-Unterbegriffs-Relation spielen in semantischen Netzwerken
aber noch weitere ▪
lexikalisch-semantische Relationen eine Rolle, auf deren
Darstellung hier bei diesem Überblick verzichtet wird.
An unsere
Alltagvorstellung kommt am ehesten wohl die Vorstellung heran, dass
das, was wir wissen, irgendwie miteinander verknüpft ist und einem
mal schnell zur Verfügung steht, sich ein andermal erst nach und
nach wieder einstellt oder einfach ganz vergessen ist oder nur
vergessen zu sein scheint. Wir kommen zudem manchmal ▪
vom Hölzchen aufs
Stöckchen ohne uns erklären zu können, wie das eigentlich passiert.
Aber auf der anderen Seite sind solche Alltagsvorstellungen über
unser Denken auch dafür verantwortlich, dass uns Vorstellungen, dass
Denken auf assoziativ vernetzten Strukturen besteht, meistens
unmittelbar einleuchtet.
Das
Beispiel veranschaulicht, wie wir "vom Hölzchen aufs Stöckchen
kommen", wie man redensartlich sagt und damit ausdrücken will, dass
man mehr und mehr vom eigentlichen Thema abkommen kann, wenn man
seinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lässt. Auch wenn die
"Erzählung" den tatsächlichen Ablauf der ▪
mnemonischen Prozesse,
die sich dabei im
▪
Gedächtnis abspielen, nicht wiedergeben kann, zeigt es
doch, dass wir in diesem Fall auf verschiedene Speichersysteme in
unserem ▪
Langzeitgedächtnis
zurückgreifen. In dessen untergeordneten System, dem ▪
deklarativen Gedächtnis, wird dabei auf das ▪
semantische und das ▪
episodische Gedächtnissystem zurückgegriffen.
Semantische Netzwerke
im semantischen Gedächtnis
Die Wissenschaft
nimmt solche Vorgänge, wie sie in der obigen "Erzählung" dargestellt
werden, natürlich anders, analytisch und vor allem systematisch,
unter die Lupe. Sie will z. B. erklären, wie wir Wissen in unserem
Gedächtnis erwerben, dieses organisieren und strukturieren, auf
welche Weise wir es letztlich repräsentieren.
Eine sehr
prominente Form zur Erklärung dieser Vorgänge sind
funktionsorientierte Theorien mittlerer Reichweite (vgl. (Wentura/Frings
2013, S.33), die die Wissensrepräsentation in Form von
Netzwerken modellieren. Dabei sind solche Modelle natürlich
hypothetische Konstrukte, so dass in diesem Zusammenhang sogar von
einer Netzwerkmetapher
gesprochen wird. (vgl.
ebd.,
S.32)
Netzwerkmodelle
nehmen an, dass unser Wissen im Gedächtnis wie in einem Fischernetz,
das aus einzelnen Knoten und ihren Verbindungen geknüpft ist,
miteinander verknüpft ist. Jeder dieser Knoten (nods) steht
dann für eine Kategorie (Konzept, Proposition), die in Verbindung
mit anderen Kategorien steht. Wie die Kategorien gebildet werden,
spielt dabei keine Rolle.
Netzwerkmodelle
modellieren dabei vor allem Vorgänge, die sich in unserem ▪
semantischen Gedächtnis abspielen, dem Bereich des ▪
(deklarativen) Gedächtnisses also, der allgemein als Speicher
für das
deklarative Wissen (z. B.
Weltwissen,
Faktenwissen,
Allgemeinwissen,
enzyklopädisches Wissen, explizites Wissen,
Fachwissen) steht, welches wir im Laufe unseres Lebens erworben
haben (generisches
Wissen).
Was wir im semantischen Gedächtnis gespeichert haben, z. B.
Informationen wie Kanarienvögel sind gelb und können singen
sind dabei vom konkreten Exemplar abstrahierte Kategorien, die wir
als mentales Konzept KANARIENVOGEL im Gedächtnis gespeichert haben.
Da das konzeptuelle Wissen, das im semantischen Gedächtnis in der Regel sprachlicher Natur
ist,
können wir meistens auch in dieser oder jener Form verbalisieren, was wir wissen.
Es gibt
unterschiedliche Vorstellungen über semantische Netzwerke
Man kann sich die
Netzwerkarchitektur unseres gespeicherten Wissens auf
unterschiedliche Art und Weise vorstellen und deshalb auch
unterschiedliche Netzwerke konstruieren. Je nachdem, was sie leisten
sollen, eine theoretisch fundierte Erklärung oder ein Modell, das
sich empirisch an bestimmten Erinnerungs- und
Wiedererinnerungseffekten nachweisen lässt, gelten für die
Netzwerkkonstrukte natürlich auch andere Bedingungen.
Grundsätzlich kann
man unter dem Aspekt, wie sie die Organisation des Wissens jeweils
modellieren, zwischen zwei Netzwerkmodellen unterscheiden.
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Hierarchisch
organisierte semantische Netzwerke gehen davon aus, dass
die Bedeutungen von Erfahrungen die wir als Wissen speichern, im
Rahmen einer logischen
Begriffshierarchie in logischen Über- und
Unterordnungsbeziehungen organisiert werden, über die zugleich
die Verbindung der Knoten des Netzwerks laufen. Um bestimmte
kategorisierte Informationen aus dem Gedächtnis abrufen zu
können, müssen bestimmte Knoten (Kategorien) abgearbeitet
werden. Semantische Netzwerke dieser Art sind z. B. die von
Collins und Quillian (1969) modellierten Netzwerke oder auch
propositionale Netzwerke.
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Wer auf der
Grundlage des unten dargestellten semantischen Netzwerkes sich
also z. B. in Erinnerung rufen will, ob ein KANARIENVOGEL eine
Haut besitzt, muss über das Konzept TIER gehen, das dieses
Merkmal repräsentiert. Wer indessen wissen will, ob ein STRAUSS
ein Vogel ist, kann dies nicht von der übergeordneten Kategorie
VOGEL ableiten, ihm hilft also das Abarbeiten dieses Knoten
nicht, um Klarheit bei seinen Klassifizierungsanstrengungen zu
gewinnen. Das liegt einfach daran, dass VOGEL und STRAUS in
keiner transitiven Beziehung zu einander stehen, STRAUSS eben
nicht alle Merkmale (Atribute) "erbt", die mit dem Konzept VOGEL
(hat Federn, hat Flügel, kann fliegen) verbunden sind. Ein
STRAUSS kann eben nicht fliegen. An diesem Beispiel zeigen sich
also auch Grenzen, die der Vorstellung von sozialen Netzwerken
gezogen werden. Sie können nur durch Heranziehung anderer
Konzepte wie z. B. der Typikalität,
die davon ausgeht, dass "Kategorien als Bündel von Merkmalen
repräsentiert werden, die typisch oder charakteristisch für die
Kategorie sind, aber nicht unbedingt notwendig oder
hinreichend." (Waldmann
2017, S.361) Die Alltagskategorie (natürliche Kategorie)
VOGEL, mit der die meisten Menschen operieren, kann also
durchaus das Attribut kann fliegen haben, ohne uns daran
zu hindern, auch ein STRAUSS als Vogel zu betrachten, der, wie
jeder weiß, sich nicht in die Lüfte schwingen kann. Das
semantische Netzwerk kann also nicht erklären, warum
Kategoriengrenzen also auch unscharf bleiben können, ohne unsere
Behaltens- und (Wieder-)Erinnerungsleistungen grundsätzlich zu
beeinträchtigen.
Wenn wir die
Verknüpfung der Knoten(punkte) des Netzwerkes, nicht in Form
einzelner, in einer
Begriffshierarchie zueinander stehender Begriffe (Kategorien,
Konzepte etc.) darstellen, sondern in Form logischer Aussagen, die
wahr oder falsch sein können, also in Form von
Propositionen,
dann ist das semantische Netzwerk ein ▪
propositionales Netzwerk, bei dem die Verknüpfung seiner Knoten
mit logischen Aussagen in Verbindung stehen (vg.
Gruber 2018,
S.47) und in einer besonderen Form visualisiert werden kann.
Wie diese
Repräsentation von assoziativem und begrifflichem (propositionalem, kategorialem,
konzeptuellem) Wissen mit bestimmten Prozessen aussehen könnte,
kann man mit der Vorstellung eines Netzwerkes verbinden, "bei dem
die Begriffe intern über sprachähnliche Symbole repräsentiert, die
miteinander vernetzt sind" (Wentura/Frings
2013, S.31). Da es dabei immer um die Repräsentation von
Bedeutungen gemachter Erfahrungen handelt, wird ein solches Netzwerk
auch als semantisches Netzwerk bezeichnet.
Dabei darf man sich
diese Netzwerke allerdings nicht als statische Gebilde vorstellen.
Sie haben nämlich - ähnlich wie ▪
Schemata - ihre eigene Dynamik: Das Netz, das wie ein
Fischernetz aus zahlreichen Knoten (Begriffen, Konzepten,
Kategorien) besteht, kann sich nämlich verändern, indem sich die
Beziehungen (Relationen) dieser Knoten zueinander verändern oder
einfach durch Integration neuen Wissen weitere Knoten in dem
bestehenden Netz geknüpft und mit vorhandenen verbunden werden.
Dementsprechend unterscheiden sich unsere semantischen Netzwerke
auch voneinander, auch wenn in ihnen in einer gleichen Welt (z. B.
einer Kultur) die Bedeutung vieler Kategorien konventionell
festgelegt ist.
Wer also z. B.
Weinexpertin* ist, verfügt, was den Knoten bzw. das Konzept WEIN
angeht, natürlich über, zunächst einmal nach unten hin gedacht, ein
weitaus differenzierteres Netz mit untergeordneten Kategorien, kann
z. B. mit der BLUME eines Weines etwas anfangen und weiß neben
anderen Aspekten auch Bescheid darüber, dass ein »Cabernet
Sauvignon eine ursprünglich aus dem französischen »Bordelais
stammende Rotweinsorte ist, die solange der Wein "jung" ist,
"fruchtig, rau und gerbstoffbetont mit kräftiger 'Nase'" daherkommt,
und erst im Laufe seiner Reifung jene feinen Röstaromen, Aromen von
schwarzen Johannisbeeren usw. entwickelt, die diesen Wein auf der
ganzen Welt so beliebt gemacht haben. Einer gewöhnlichen
Weintrinkerin* fällt dazu vielleicht nicht mehr ein, als dass ihr
dieser Wein einfach schmeckt. Dass die individuellen semantischen
Netzwerke auch eine soziale Dimension haben, wird einem schnell
klar, wenn man sich eine Situation vorstellt, in der man als die
einzige "einfache Weintrinkerin" in ein Seminar von Weinsommeliers
geraten würde, und die Aufgabe hätte, einen bestimmten Wein mit den
gemeinhin üblichen Kategorien zu beschreiben. Schaut man über dieses
Beispiel hinaus, dann kann man sich mit Hilfe der semantischen
Netzwerke zumindest vorstellen, wie es bei bestimmten "Querdenkern"
in der für sie wohl typischen Echokammer bzw. »Filterblase
während der »COVID-19-Pandemie
2020/21 geknüpft gewesen sein mag, wenn sich bestimmte populistische
Stereotype und »verschwörungstheoretische
Konzepte als Knoten (Lügenpresse, »QAnon
oder andere »Falschinformationen
zu COVID-19 etc.) verbinden und immer wieder gegenseitig
aktivieren.
In diesem Netzwerk können Begriffe stärker oder
schwächer aktiviert sein und damit für einen unterschiedlichen Grad
von Zugänglichkeit (accessibility)
der jeweiligen Information sorgen. In den sogenannten
Spreading-Activation-Modellen (spreading
activation) wird sogar davon ausgegangen, dass sich diese
Aktivierung gewissermaßen automatisch von der einen zur benachbarten
bzw. verbundenen Kategorie (Knoten) ausbreitet, ist erst einmal ein
bestimmter Knoten des Netzwerkes (Kategorie) aktiviert.
Die
hierarchisch-kategoriale Architektur semantischer Netzwerke (Collins/Quillian
1969)
Grundsätzlich
gesehen können die Verbindungen und Beziehungen, die zwischen den
Konzepten (Kategorien, Knoten, nodes) bestehen, assoziativ
sein (also so ähnlich wie in der obigen (assoziativ erscheinenden) "Erzählung"
oder bei den angesprochen kreativen
Methoden) und dann ein
assoziatives Netzwerk darstellen.
Wie in der obigen
Darstellung zu sehen, sind die Kategorien (KANARIENVOGEL, VOGEL
etc.) als Obergriffe im Netzwerk auf eine bestimmte Art und Weise
verbunden.
Jeder dieser
eine Klasse bildenden Oberbegriffe (Hyperonyme)
(übergeordnete Kategorie) steht dabei in einer
Begriffshierarchie
in einem relationalen,
transitiven und asymmetrischen Verhältnis zu
den Unterbegriffen (Hyponym)
(untergeordnete Kategorien), die bestimmte Eigenschaften
repräsentieren. Dabei gelten die Kategorien, die auf einer
übergeordneten Hierarchiestufe gelten, auch für die untergeordneten.
Mit anderen Worten: Die Eigenschaften (Attribute) des Oberbegriffs
werden auf den Unterbegriff vererbt. Allerdings kann es auch zu
einer Art multiplen "Vererbung" kommen. So kann man die
Begriffshierarchie für die Kategorie BANANE als Unterbegriff sowohl
mit SÜDFRUCHT oder auch mit PLANTAGENPFLANZE als Oberbegriff
verbinden.
Neben der
Obergriffs-Unterbegriffs-Relation spielen in semantischen Netzwerken
aber noch weitere ▪
lexikalisch-semantische Relationen eine Rolle, auf deren
Darstellung hier bei diesem Überblick verzichtet wird.
Gegen die
Vorstellung von semantischen Netzwerken, die manchen auch
"inzwischen etwas »angestaubt«"((Wentura/Frings
2013, S.30) vorkommt, werden vor allem Einwände vorgebracht, die
sich aus Untersuchungen zum Informationsabruf aus dem Gedächtnis
ergeben haben, die "die aus dem ursprünglichen Experiment von
Collins und Quillian gezogenen Schlussfolgerungen in einigen
Bereichen in Frage gestellt" (Anderson
72013, S.105f.)
Der Anschaulichkeit
und der daraus resultierenden Popularität der Modellierung von
Wissen in Gestalt semantischer Netzwerke tut dies indessen offenbar
kaum Abbruch.
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YouTube-Video: Was sind Semantische Netzwerke? -
Psychologie mit Prof. Erb (8:26)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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