Die
▪
Inhaltsangabe
wird wie die anderen
▪
Formen
der Textwiedergabe mit unterschiedlichen Leitkriterien als schulische
Schreibform/Schreibaufgabe fundiert. (▪
Begriffe
und Konzepte der Textwiedergabe)
So zieht
Fritzsche
(1994, S. 148f.)
die
▪
Textfunktion heran,
um unter pragmatischem Aspekt verschiedene
▪
"Spielarten
und Verwendungsweisen" der Inhaltsangabe von einander anzuheben.
Er unterscheidet, immer bezogen auf
literarische
Texte:
Fritzsche (1994)
betrachtet diese Formen der Inhaltsangabe aus systematischen Gründen
getrennt voneinander. Er tut dies allerdings nicht, ohne vielfältige "Funktionsüberschneidungen"
zu betonen (ebd.
S. 34) (▪
Kommunikative
Funktionen des Schreibens in der Schule)
Auch andere Fachdidaktiker
lassen sich von ähnlichen Überlegungen leiten, legen die Inhaltsangabe in
der Schule aber vor allem auf ihre informative Funktion fest, in dem sie die
Schreibaufgabe vor allem von der ▪
Nacherzählung abgrenzen
(z. B. Mettenleitner 1988, S.108-125).
Die informative Funktion legitimiert
dann auch den ihr ebenso zugeschriebenen sachlich-informativen Stil.
Nichtzuletzt diese "Verschriftlichungsnormen (...) wie etwa die Verwendung
des Sachstils und des Präsens" (ISB
(Hg.), Neues Schreiben, Bd.2, 2. Aufl. 2010, S.337) machen nach
verbreiteter Schulmeinung, einen ganz wesentlichen Unterschied von Inhaltsangabe
und Nacherzählung aus.
Da das Nacherzählen dazu eine "natürliche Sprachhandlung (ist), die das
Kind mündlich schon sehr früh ausführt" (Fritzsche 1994,
S. 141), wird das schriftliche Nacherzählen zu Übungszwecken schon in der
Grundschule eingeführt.
Daher erscheint es auch folgerichtig, dass die im
späteren Alter auf einer distanzierteren Haltung zum Text beruhenden "Formen
der Textvergewisserung" (ebd.)
(z. B. Inhaltsangabe oder
Précis) meist in expliziter Abgrenzung zur Nacherzählung
vermittelt werden.
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
31.01.2023