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Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
▪
Überblick ▪
Auswahl (Zusammenstellungen
wichtiger Strukturbegriffe) ▪
Wer erzählt die Geschichte? (Aspekte
zur Gestaltung der Erzählinstanz) ▪
Wie wird erzählt? (Zeit,
Modus, Stimme) ▪
Was wird erzählt? (Handlung,
erzählte Welt, Figur, Raum)
Analyse erzähltechnischer Mittel in der Schule: Auswahl
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Strukturbegriffe der älteren
Erzähltheorie
▪
ABC der schulischen
Erzähltextanalyse
Darbietungsformen:
-
Showing
- fiktionaler Bericht: z. B. "Er hatte sich eine Füllfeder
gekauft."; "Später räumte er die Zeitungen vom Tisch...."
-
Erzählte
Gedankenrede: "dachte an irgend etwas"; "überlegte, wem er einen
Brief schreiben könnte"; "dachte an Palmen, dachte an Hildegard"
Zeitgestaltung:
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Leitfragen zur Analyse der
Zeitgestaltung in einer Erzählung
-
linear:
Kontinuierlicher Handlungsablauf (wohl ein bis zwei Stunden, zuletzt
genaue Zeitangabe von 21 Uhr bis 21.30 Uhr. als Hildegard von der
Chorprobe zurückkehrt); insgesamt:
Erzählte Zeit >
Erzählzeit
-
nicht-linear:
Rückwendung
(externe
Analepsen)
zu Beginn: "Er hatte sich eine Füllfeder gekauft"; "in der Papeterie
garantierte man, dass sie schwarz werde"
-
Zeitraffung:
Erzählte Zeit
(wohl ein bis zwei Stunden: "Die Probe des Kirchenchores dauert bis
neun Uhr", "um halb zehn kam Hildegard"); anfangs u. U. stärker gerafft
"Nachdem er mehrmals seine Unterschrift ... dann ... dann saß er da ...
Später räumte er ..."
-
Erzähltempus:
-
Plusquamperfekt: "Er
hatte sich eine Füllfeder gekauft.!
-
Präteritum: z.B. "Dann
saß er da.","Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht."
-
(historisches) Präsens: "Der
'Löwen' ist mittwochs geschlossen."; "Die Probe des Kirchenchores dauert
bis neun Uhr" präsentisch: "leicht nach rechts drehen"
Raumgestaltung
-
Handlungsraum:
Tisch mit Zeitungen darauf, einem Aschenbecher und verschiedenen Bogen
unbeschriebenes Papier, Füllfederhalter mit Gebrauchsanweisung,
Radiogerät;
Textsorte
-
Kurzgeschichte:
unvermittelter Beginn, offener Schluss; Alltäglichkeit der Sprache,
des Ortes, der Personen; Kürze; Punktualität der Zeit, des Ortes,
der Personen, der Handlung
Erzählperspektive
Dabei wird der
Gedankenbericht und die
Innensicht
nur hin und wieder explizit
markiert, wie z. B. "dachte an irgend etwas", "überlegte, wem er einen
Brief schreiben könnte", "dachte an Palmen, dachte an Hildegard".
Ansonsten gehen Gedankenbericht und Erzählerbericht immer wieder
ineinander über: "Dann saß er da, überlegte, wem er einen Brief
schreiben könnte, las die Gebrauchsanweisung für den Füller noch
einmal - leicht nach rechts drehen - las auch den französischen
Text, verglich den englischen mit dem deutschen, sah wieder seinen
Zettel, dachte an Palmen, dachte an Hildegard."
Sprache und Stil
Satzbau
-
häufig längere
Gesamtsätze, in denen gleichgeordnete Satzteile oder Sätze
asyndetisch oder
mit dem Temporaladverb "dann" aneinander, nicht aber mit
Konjunktionen (Verknüpfungswörter) aneinander gereiht;
Funktion: Ausdruck einer unkompliziert ungezwungenen alltäglichen
Sprechweise und einer fortlaufenden Folge von Handlungen, die
einfach hintereinander ablaufen, ohne dass sie in einem ursächlichen
Zusammenhang miteinander stehen, z. B.: "Später räumte er die
Zeitungen vom Tisch, überflog die Kinoinserate, dachte an
irgendetwas, schob den Aschenbecher beiseite, zerriss den Zettel mit
den Wellenlinien, entleerte seine Feder und füllte sie wieder."
-
einzelne
Parataxen, die die
passive Zuständlichkeit unterstreichen und im Dienst der Zeitraffung
stehen ("Dann saß er da."; "Saß da."
-
Ellipse: "Saß da."
-
Inversion:
"vielleicht"
Wortwahl
-
San Salvador:
autoriale Rezeptionssteuerung
-
im Allgemeinen
einfache und leicht verständliche Wörter, mit einem im Schweizer
Sprachgebrauch üblichen Fremdwort "Papetiere"
(=Schreibwarengeschäft)
-
wenige Adjektive
("neu", "kalt" (2x), "schwarz", "dunkel",
blauschwarz", ..
- "Er" des unvermittelten Texteingangs und die davon ausgelöste
Suchbewegung des Lesers wird kataphorisch wiederaufgenommen als der
Name Paul unter die Mitteilung gesetzt wird;
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Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
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Überblick ▪
Auswahl (Zusammenstellungen
wichtiger Strukturbegriffe) ▪
Wer erzählt die Geschichte? (Aspekte
zur Gestaltung der Erzählinstanz) ▪
Wie wird erzählt? (Zeit,
Modus, Stimme) ▪
Was wird erzählt? (Handlung,
erzählte Welt, Figur, Raum)
Analyse erzähltechnischer Mittel in der Schule: Auswahl
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.09.2023
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