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Hakenstil
Form der Gestaltung des Sprecherwechsels in einem ▪
Versdrama;
Äußerung eines Sprechers beginnt in der Mitte eines Verses beginnt und
endet in der Mitte des nächsten oder später folgenden Verses an der
Stelle, an der der Sprecherwechsel vollzogen wird - vgl.
dramatische Rede,
Versdrama,
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Halboffene Aufgaben
▪
Aufgabenformat, bei dem
der Bearbeiter/die Bearbeiterin der Aufgabe, mehrere Antworten
vorgegeben bekommt, aus denen er/sie auswählen kann, Zuordnungen oder
ggf. Ergänzungen vornehmen kann; meistens als oder im Rahmen von ▪
Lern- bzw.
▪
Übungsaufgaben im Lern-
und/oder Übungsraum
konzipiert;
Mögliche Aufgabenstellungen: (vgl.
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_gewi/ethik/gym/bp2004/fb4/5_aufg/2_aufg/geschlossen_halboffen_aufgaben.pdf
) – vgl.
Aufgabenformat, offene
Aufgabe,
geschlossene Aufgabe, halboffene
Aufgabe,
inferierendes Lesen,
Lernaufgabe, Übungsaufgabe
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Haltbarkeit in der
Argumentationstheorie Kategorie zur Bezeichnung der Qualität von Thesen/
Konklusionen/Argumenten; 1)
Thesen (Konklusionen) mit einer
deskriptiven Aussage (auf Sachverhalte bezogene Aussagen, die wahr oder
falsch sein können) sind dann haltbar, wenn die Voraussetzungen (Prämissen),
auf denen sie beruhen wahr sind. 2) Thesen (Konklusionen) mit einer
normativen Aussage (moralische, ethische, politische usw. Forderung),
die ein Sollen beschreiben, werden von den Menschen mit unterschiedlichen
Wertvorstellungen für unterschiedlich akzeptabel gehalten; sie sind ums so
mehr haltbar, je wahrscheinlicher ist, dass die bei Anwendung der Norm
behauptete (positive/negative) Folge auch eintritt (vgl.
Bayer 1999, S.232, 234, 237) - vgl.
Argument,
Argumentation,
Argumentationstheorie,
deskriptive Aussage,
normative Aussage,
Relevanz
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Hamburger Verständlichkeitsansatz in den siebziger Jahren von Reinhard Tausch, Friedemann Schulz von Thun
und Ingard Langer im Rahmen eines (kommunikations-)psychologischen
Forschungsprojektes empirisch entwickeltes Konzept zur Verbesserung von
Texten unter dem Blickwinkel ihrer Verständlichkeit; Entwicklung von vier
als wesentlich angesehenen
Verständlichmachern:
Einfachheit, Gliederung,
Kürze, zusätzliche Stimulanz - vgl.
Verständlichkeit,
Textverständlichkeit
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Handeln zielgerichtetes aktives Verhalten, das zwar oft individuell vollzogen wird
(die Türe abschließen, Blumen gießen...), meistens aber einen unmittelbaren
sozialen Bezug hat hat, da es unter bestimmten sozialen Rahmenbedingungen
auf einen oder mehrere Partner gerichtet ist (vgl.
Heinemann 2002, S.2) - vgl. Interaktion, Sprachhandeln,
Sprachhandlung
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Handlung
1) allgemein: a) (bewusst ausgeführte) Tat b) Abfolge zusammenhängender
Ereignisse und Vorgänge, die in der Dichtung das Grundgerüst des
Dargestellten bilden; 2) in der Dramenanalyse von
Pfister (1977, S. 268f.) ist
Handlung stets Teil
einer
Geschichte und hat wie diese
eine dreigliedrige Struktur von Ausgangssituation,
Veränderungsversuch und
veränderter Situation; im Unterschied zum Geschehen erfolgt bei der Handlung
die Situationsveränderung durch intentionales Handeln
3) in der
neueren Erzähltheorie nach
Martínez/Scheffel (1999/2016, S.27, S.115ff.) im Ggs. zur
Erzählung "Gesamtheit der
handlungsfunktionalen Elemente des Erzählten" bestehend aus den vier
Elementen: Ereignis (Motiv), Geschehen, Geschichte und Handlungsschema;
Teil der von einem fiktionalen Text entworfenen erzählten eigenen Welt;
4) in der neueren
Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005 S.13), für den die kausale Beziehung der
Zustände (Motivierung) kein
zwingendes Merkmal zur Bestimmung des Narrativen darstellt (vgl.
ebd., S.15) Bez. für eine
Zustandsveränderung,
die von einem Agenten ausgelöst
wird; – vgl.
Geschehen,
Erzählung,
Agent
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Handlungen von Figuren (im epischen Text) explizite Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung
in Form der Darstellung von Handlungen einer
Figur
Beispiel: Antonia wartete in dem Restaurant auf ihren Freund.
Sie bestellte sich einen Kaffee und blickte zur Tür.
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Handlung, äußere Unter der äußeren Handlung versteht man im Gegensatz zur
inneren
Handlung das von außen beobachtbare Geschehen, die von außen wahrnehmbaren
Handlungen einer Person oder
Figur.
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Handlung, innere Unter der inneren Handlung versteht man im Gegensatz zur
äußeren
Handlung, die nicht von außen wahrnehmbaren Gedanken und Gefühle einer Person oder
Figur.
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Handlung, literale
vgl. Literale Handlung
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Handlungsbegleitendes Sprechen Im Gegensatz zum thematischen Sprechen jene sprechsprachlichen Äußerungen,
in denen kein bestimmtes Thema sprachlich konstitutiert wird; z. B. knappe
Instruktionen oder Aus- und Zurufe bei manueller Interaktion wie Achtung!
- Vorsicht! - Ruhe bewahren! - Etwas langsamer bitte! - Ich kann nicht
mehr! (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.10) - vgl.
Sprechen,
thematisches Sprechen
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Handlungsdrama Bezeichnung für ein dramatisches Werk, dessen Handlungsverlauf vor allem auf
willentlich (intentional) herbeigeführte Situationsveränderungen
(Handlungen) von Figuren zurückzuführen ist; im Ggs. dazu
Charakterdrama, dessen
Handlungsverlauf auf vorgegebenen Anlagen dramatischer Figuren beruhen -
vgl.
Charakterdrama,
Handlung
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Handlungsgrund - vgl. Realgrund,
Erkenntnisgrund,
|
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Handlungskompetenz, literale
- vgl. Literale
Handlungskompetenz
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Handlungsraum
Raumtyp der
Raumgestaltung im epischen Text: Raum
(Sphäre), in dem sich Figuren der Geschichte "bewegen"; steht in einem direkten
Bezug zu den handelnden Figuren;
charakterisiert
Einstellungen und Verhalten der handelnden Figuren; Raumelemente sind
"wirklich";
|
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Handlungsschema
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) ein durch durch Abstraktion
gewonnene schematische Vorstellung über den typischen gemeinsamen
Handlungsverlauf einer Mehrzahl erzählender
Texte (z. B. Gattungen);
(vgl.
ebd., S.2179; Handlungsschemata können auf kulturell
unterschiedlichen Schemata beruhen, wie dies z. B. an Sprichwörtern und
Redensarten sichtbar wird, die "häufig in verknappter Form
Handlungsschemata (enthalten), die in einer Kultur als besonders
relevant gelten" (Martínez
2011a, S.6) – vgl.
Erzählschema,
Schema,
Schematheorien,
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Handlungstypen (Sprechakte)
vgl. Sprechakttypen
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Handlungswissen 1) im
Langzeitgedächtnis
gespeichertes Wissen über
sprachliches und nichtsprachliches Handeln (Voraussetzungen,
Möglichkeiten, erfolgreiche Handlungsstrategien etc.; außersprachliche Wissensbestände, die uns zur Deutung von bestimmten Abläufen und
Ereignissen zur Verfügung stehen oder die Voraussetzungen für das eigene Handeln sind
(prozessual orientiertes Wissen) sind (vgl.
Nussbaumer/Linke/Portmann
21994, S:103, S.227); im Bezug auf die Produktion von
Texten Erfahrungen bei der Textproduktion und die verschiedenen
Möglichkeiten mit Texten bzw. besonderen Textsorten bestimmte
Handlungsziele zu erreichen; beim Fehlen entsprechender Erfahrungen
lässt sich ein für die Textproduktion und Textrezeption nötiges, oft gar
nicht bewusstes Handlungswissen nicht aktivieren und kann beim Schreiben
zu Schreibstörungen und
Schreibblockaden führen; 2)
Bereiche des Handlungswissens
nach Viehweger 1991,
S.93ff.: a)
Interaktionswissen: Kenntnisse darüber, wie bestimmte Handlungsziele
in Interaktionen ereicht werden können, d. h. wie "durch sprachliche
Äußerungen bestimmte Bewusstseinsinhalte beim Adressaten hervorgerufen
werden" (ebd., S.96)
sowie Kenntnisse über den Charakter und die Rolle von sozialen
Beziehungen; b)
Illokutionswissen: Kenntnisse darüber, "mit welchen sprachlichen
Äußerungen in welchen konkreten Situationen welche Zustände
herbeigeführt werden können, mit welchen Äußerungen einem Adressaten
Absichten zu verstehen gegeben werden können" (ebd.,
S.97) c)
Wissen über
allgemeine kommunikative Normen: Kenntnisse über die Angemessenheit
eines Textes in einer bestimmten Situation, d. h. darüber, "wie viel des
im Gedächtnis gespeicherten Wissens in einer konkreten Situation
entsprechend der Zielrealisierung zu aktivieren ist [...] damit
der Adressat die Intention des Sprechers rekonstruieren kann" (ebd.,
S107); d)
metakommunikatives Wissen: von Sprecher und Hörer aktiviertes
Wissen, mit dem "der Textproduzent das Textverstehen sicherstellen will"
(ebd., S109) und
mit denen er "die Rezeption des Textes durch den Adressarten unmittelbar
kontrollieren und somit auch direkt beeinflussen kann" (ebd.,
S108); dazu gehören "textorganisierende Handlungen" (Antos
1982) (Gliederungs- und Rezeptionshilfen) für die es zahlreiche
sprachliche Äußerungen gibt wie z. B. etwas wiederholen, paraphrasieren,
korrigieren, ergänzen, präzisieren, spezifizieren, zusammenfassen,
verallgemeinern, illustrieren, kommentieren, hervorheben ...- vgl.
Textarbeit,
Textverstehen;
praktisches Wissen, prozedurales Wissen,
Können,
Illokutionswissen
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Handout Bezeichnung für ein bei einem
Kurzvortrag/Referat
oder einer
Präsentation ausgegebenes Printmedium (Texte, Bilder), das frei gestaltet werden kann.
- vgl.
Thesenpapier,
Paper
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Handschrift
1. Chirographie,
manuelles Schreiben; 2. individuelle, für einen Menschen typische
Schrift beim manuellen Schreiben 3. im übertragenen Sinne: etwas,
das den Charakter oder das Handeln eines Menschen charakterisiert und
diesen anhand der Handschrift individuell identifizierbar macht, z. B.
in der Redensart jemandes Handschrift tragen bzw. sein - vgl.
manuelles Schreiben,
Schrift, Schreibschrift,
Tastaturschreiben
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Handschrift des Künstlers in der Kunstwissenschaft verwendetet Begriff zur Kennzeichnung der im Werk
eines Künstlers zum Ausdruck gelangenden eigentümlichen technischen und vor
allem formalen Besonderheiten; in der Handschrift des Künstlers fließen
Zeittypisches, die technischen Möglichkeiten und der besondere Ausdruck
eines Künstlers zusammen; sie ist z. B. trotz seiner Zugehörigkeit zu einer
bestimmten Schule eine individuelle Modifikation (vgl. Lexikon der Kunst,
1991, S. 122)
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Haptische Kommunikation auch:
taktile Kommunikation, Form der nonverbalen Kommunikation durch
Berührungen und Körperkontakt; von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich mit
unterschiedlich ausgeprägten öffentlichen und privaten, tabuisierten
Körperzonen - vgl.
nonverbale Kommunikation
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Haupthandlung Strukturbegriff der Dramenanalyse; quantitativ und/oder funktional
dominierende Handlung bzw. Handlungssequenz, der von einer oder mehreren
graduell abgestuften Nebenhandlungen neue Entwicklungsimpulse zugetragen
werden oder die durch Korrespondenz- oder Kontrastbezüge in Nebenhandlungen
verdeutlicht oder relativiert werden; Sonderfall: mehrere Haupthandlungen,
dann wechselseitige Funktionalisierung; - vgl.
Pfister 1977, S.286f.) - vgl.
Nebenhandlung,
Handlung
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Hauptthema
engl. main idea; Grundgedanke eines Textes, der sich neben anderen
Gedanken (Themen, Nebenthemen, Randthemen) als der das Ganze auf
vielfältige Art und Weise durchziehende inhaltliche Hauptaspekt eines
Textes darstellt, dem sich die anderen Themen eines Textes im Idealfall
unterordnen bzw. zuordnen lassen - vgl. Thema,
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Hauptthese auch:
Spitzenformulierung; in der Argumentationstheorie Bezeichnung für die
zentrale Konklusion einer komplex und hierarchisch angelegten Argumentation;
sie steht in der Hierarchie der Thesen am höchsten und ihr lassen sich die
übrigen Thesen und Argumente zu- bzw. unterordnen; obwohl logisch gesehen
erst aus den Argumenten folgend steht sie oft schon am Anfang eines Textes
oder wird am Beginn eines Gesprächs formuliert - vgl.
Bayer 1999, S.448 - vgl.
Argument,
Argumentation,
Argumentationstheorie,
Spitzenformulierung
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Haupttext 1) allgemein der wichtigste bzw. dominierende
Teil einer größeren Textganzheit; 2)
in der ▪
Dramentheorie bezeichnet ▪
Haupttext
die eigentliche
dramatische Rede als
"Textschicht" (vgl.
Pfister
1977, S.35ff.) des dramatischen Textes, die bei der
Inszenierung gesprochen wird; im Gegensatz dazu ▪
Nebentext: Dramentitel,
Epigraphe, Widmungsschriften, Vorwörter, Personenverzeichnis, Akt- und
Szenenmarkierungen, Bühnenanweisungen zur Szenerie und zum Verhalten
einer Figur; Unterscheidung von Haupt- und Nebentext geht auf Roman Ingarden zurück und wurde von
Manfred
Pfister (1977, S.35f.) wieder aufgegriffen 3)
beim ▪
offiziellen Brief
(incl. des ▪
privaten Geschäftsbriefs) das ▪
Briefelement des ▪
globalen
Textmusters, das den ▪
Haupttext
(auch:
Kerntext
genannt), den eigentlichen Brieftext, darstellt; der ▪
Haupttext
folgt auf die
Anrede
folgt und endet vor der ▪
Grußformel; kann in ▪
Briefeinstieg und Haupttext i. e. S. unterteilt werden, um die
besondere kommunikative Funktion des einleitenden Briefeinstiegs, der
mit der Anrede eine Satzeinheit im Rahmen eines Gesamtsatz bildet, zu
betonen; – zu 2) vgl.
Nebentext,
Drama,
dramatische Rede; zu 3)
vgl. Briefelemente
(offizieller Brief) ,
Initialteil,
Terminalteil, Briefkern,
Kerntext,
Briefkopf,
Briefschluss, Briefeinstieg
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Hauptsatz 1. unter dem Aspekt der Satzverbindung der einem anderen Satz
übergeordnete Satz, der auch selbständig stehen kann 2. Bezeichnung für
jeden einfachen, nicht komplexen Satz (vgl.
Engel
1996, S.180) - vgl.
Satz,
Nebensatz,
Satzverbindungen,
komplexer
Satz,
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Hauptwort vgl.
Nomen
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Headline 1) in journalistischen
Darstellungsformen auch Schlagzeile 2) in der
Werbeanzeige sprachlicher
Textteil, der entweder als eigenständig oder mit dem Fließtext zusammen als
Makrotext aufgefasst werden kann - vgl. Schlagzeile,
Werbeanzeige,
Fließtext
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Hebung in der dt. Verslehre (Metrik)
Bezeichnung für die betonte Silbe (Gegenteil: Senkung - vgl.
Anapäst,
Daktylus,
Jambus,
Metrum,
Takt,
Taktart,
Trochäus,
Vers,
Versfuß,
Versmaß,
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Hendiadyoin rhetorische Figur; ein Begriff wird durch zwei gleichwertige, mit »und«
verbundene Wörter (meistens Substantive, Nomen) ausgedrückt statt diesen in
seiner logisch richtigeren syntaktischen Unterordnung ( z. B. Substantiv +
Adjektiv- oder Genitivattribut) zu verwenden; in der rhetorisch geprägten
Literatur seit der Antike sehr populär Beispiele: natura pudorque (= Natur und Scham) für »natürliche
Scham«;
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Hermeneutik (Derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
hermeneutische Interpretation,
hermeneutische
Methoden,
hermeneutischer Zirkel
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Hemeneutische Interpretation
(Derzeit nur Platzhalter!) – vgl.
Hermeneutik,
hermeneutische
Methoden,
hermeneutischer Zirkel
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Hermeneutische Methoden
(Derzeit nur Platzhalter!) – vgl.
hermeneutische Interpretation,
hermeneutischer
Zirkel,
antihermeneutische
Methoden
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Hermeneutischer Essentialismus Hermeneutische Theorie, die im Anschluss an die Äußerungen von Sokrates
in Platons Dialog "Ion" ausgeht, dass man zwischen den Worten
und dem Sinn eines literarischen Werkes unterscheiden muss; fortgesetzt in
der an Dilthey angelehnte Psychologie der Einfühlung, die glaubt den Sinn
eines Textes nur dann verstehen zu können, wenn man ermitteln kann, was
der Autor gemeint hat - vgl.
Japp
1995, S.583f.) - vgl.
Hermeneutik,
hermeneutischer Nihilismus
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Hermeneutischer Nihilismus derzeit nur Platzhalter!
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Hermeneutischer Zirkel Vorstellung der hermeneutischen Theorie der Auslegung (Wilhelm Dilthey,
1833-1911), wonach das Einzelne nur aus dem Ganzen heraus verstehbar wird,
das Ganze auf der anderen Seite aber auch aus dem Einzelnen entsteht. Die
Berücksichtigung dieses Wechselverhältnis führt die Erkenntnis in einer
einer aufwärts gerichteten Spiralbewegung oder in einer dialektischen
Wechselwirkung dem Ziel der Erkenntnis näher. In der
Literaturwissenschaft Auffassung, wonach zum Verstehen eines Werkes die
Verschmelzung von gegenwärtigem Horizont des Lesers und des historischen
Horizonts des "Werkes" nötig ist. Indem der Leser beim
Verstehen eines literarischen Textes immer wieder von der Erkenntnis der
Teile zum Ganzen oder von Annahmen über das Ganze zu den Erkenntnissen
der Teile gelangt, bewegt sich sein Weg zur Erkenntnis (Interpretation) in
Form des hermeneutischen Zirkels. Dabei stellt die Dialektik von Frage und
Antwort stets die Grundfigur jedes hermeneutischen Vorganges dar. vgl.
Hermeneutik,
hermeneutische Methoden,
Interpretation
|
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Heterodiegese
Erzählerposition im
Ggs. zur Homodiegese;
(gr. hetero = anders, verschieden, gr. diegesis = Erzählung,
Darstellung); in
der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung eines Erzählvorgangs, bei der der
Erzähler (heterodiegetischer
Erzähler) keine Figur der erzählten Geschichte ist und einen
Standort außerhalb der erzählten Welt hat (Außenperspektive) vgl.
homodiegetisches Erzählen,
homodiegetischer Erzähler,
Diegesis,
diegetischer Erzähler,
heterodiegetischer Erzähler,
figurale Identität
|
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Heterodiegetische interne Analepse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) beim ▪
nicht-linearen Erzählen (▪
Achronie) Form
der ▪
internen Analepse (Rückwendung) in einem Erzähltext; Bez. für eine
interne Analepse, die einen Strang der Geschichte bzw. Inhalt der
erzählten Welt betrifft, der sich von der Haupthandlung bzw.
"Basiserzählung" unterscheidet; Ggs. ▪
homodiegetische interne Analepse - vgl.
Diegesis,
homodiegetische interne
Analepse, Analepse,
Anachronie,
nicht-lineares
Erzählen, Rückwendung,
Retrospektion,
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Heterodiegetischer Erzähler
auch:
nichtdiegetischer Erzähler; in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung eines Erzählers, der nicht selbst
als Figur zur erzählten Geschichte (Diegesis)
gehört - vgl. heterodiegetisches
Erzählen, Exegesis,
nichtdiegetischer Erzähler,
homodiegetischer Erzähler,
|
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Heterodiegetisches Erzählen
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung des Erzählvorgangs auf der
Erzählebene, bei dem der
Erzähler nicht zur erzählten Geschichte (Diegesis);
das erzählende Ich ist mit keiner der erzählten Figuren identisch, so
wie es beim homodiegetischen Erzählen der Fall ist - vgl.
diegetisches Erzählen,
homodiegetisches Erzählen,
figurale Identität,
|
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Heuristisches Schreiben
in der Schreibdidaktik
1.
Schreiben, dessen ▪
Schreibfunktion
darin besteht, beim Schreiben etwas
gedanklich durchdringen zu wollen, um damit zu einem angemessenen
Verständnis einer Sache zu gelangen (Ludwig 1980,
S.85ff.) 2. Übersetzung des Begriffs
epistemic writing
durch Baurmann - vgl.
Schreibfunktionen, Schreiben,
Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben, heuristisches
Schreiben,
kommunikatives Schreiben,
konservierendes
Schreiben,
konzipierendes Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives
Schreiben,
transferierendes Schreiben,
|
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Hexameter Versmaß. das aus sechs
Daktylen besteht; dabei
können die ersten vier durch Spondeen oder
Trochäen ersetzt werden; der letzte Trochäus katalektisch (=
trochäisch) ist; Versform der Homerischen Epen (Ilias, Odyssee); in
deutscher Dichtung meist durch den Alexandrinervers ersetzt; in der
deutschen Verslehre Hexameter sechshebiger Vers ohne Eingangssenkung mit
ein- oder zweisilbiger Binnensenkung und weiblicher Kadenz (xxx
entspricht gr. Daktylus; xx dem gr. Trochäus) Beispiele: Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten
und blühen - vgl.
Pentameter Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel (Goethe, Reineke Fuchs)
|
|
High-Involvement-Anzeige Begriff aus der Werbeforschung; Werbeanzeige, bei der sprachliche
Textelemente bei der Gestaltung der Werbebotschaft dominieren, Bilder (Visual)
eine untergeordnete Rolle spielen; Zielgruppe: die eher aktiv ist und die
Werbung auch zu Informationszwecken nutzen möchte. - vgl.
Low-Involvement-Anzeige,
Visual,
Werbeanzeige
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Hilfsverb Verwendung uneinheitlich; häufig verwendet für die perfekt- und
passivbildenden "Nebenverben", die andere Verben benötigen, um
Tempusformen usw. zu bilden; manchmal einschließlich Modalverben - vgl.
Heringer
1989, S.16;
Engel 1996,
S.391) - vgl. Verb,
Auxiliarverb,
Modalverb
Beispiele: haben, sein, werden, bekommen, kriegen,
erhalten, gehören
|
|
Hinweisendes Fürwort
vgl.
Demonstrativpronomen
|
|
Histoire
auch: Geschichte; von »TzvetanTodorov
(1939-2017) 1966
in die Erzähltheorie eingeführter Begriff; in der strukturalistischen
Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung einer der beiden Ebenen eines
narrativen Textes; im Ggs. zum Diskurs (discours), der auf der
Zeichenebene die Gesamtheit der sprachlichen Realisierung einer
Erzählung beschreibt (später von Genette durch die beiden Begriffe
récit (= Erzählung als narrativer Text) und narration (= Akt des
Erzählens) ersetzt) und damit den Fokus auf das Wie der Darstellung
legt, richtet sich der Fokus des Begriffs histoire auf das Was
der Darstellung, also das dargestellte reale oder fiktive Geschehen i -
vgl. Diskurs,
Discours, récit,
|
|
Historisches Präsens In epischen Texten kann das Präsens verwendet werden als
Erzähltempus. Es dient dann nicht zur
Darstellung von Gegenwart oder zeitlosen Sachverhalten. In seiner Funktion als
Erzähltempus kann es als Wirklichkeitsbericht über ein vergangenes Geschehen oder quasi
als Ersatz für das
epische Präteritum
fungieren.
|
|
Historisch-sozialer Kontext allgemeine Bezeichnung für den historischen Bedingungen der Entstehung,
Wirkung oder Rezeption sprachlicher Äußerungen; Einbeziehung der
gesellschaftlichen und sozialen Aspekte; Lebensumstände, politische
und/oder soziale Verhältnisse, die die Bedeutung der schriftlichen oder
mündlichen sprachlichen Äußerung mitbestimmen- vgl.
Kontext
|
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Hochliteratur
vgl. Höhenkammliteratur
|
|
Hofdichter
1) i. w. S. Dichter, die an den Fürstenhöfen lebten und in
unterschiedlichen politischen und sozialen Abhängigkeitsverhältnissen zu
ihren Herren standen und und verschiedene Werke der sog.
Hofdichtung schufen, in denen die Werte und
Normen der höfischen Standesgesellschaft dargestellt und propagiert
wurden und die zu einer Verherrlichung des jeweiligen Herrschers dienen
sollten; in der Regel Auftrags- und Gelegenheitsdichtung mit der Tendenz
zu überschwänglichen Lobpreisungen. die sich oft einer aus rhetorischen
Lehrbüchern stammenden und entsprechend überlieferten
Panegyrik und Lobtopik
bediente mit zahlreichen
Allegorien und mythologischen Einkleidungen – vgl.
Panegyrik,
Gelegenheitsdichtung,
Gelegenheitsgedicht,
|
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Höhenkammliteratur
auch Hochliteratur; 1) Bez. für die
anerkannte, oft nicht unbedingt am meisten verbreitete, das
"literarische Feld"
(Bourdieu 2001)
dominierende, in Schule und Wissenschaft als hochstehend
angesehene Literatur; zu ihr werden vor allem Werke der Klassiker
bzw. für inhaltlich und formal anspruchsvoll gestaltete Werke, die zum
engeren Kanon dessen zählen, was das Bildungsbürgertum im Sinne dessen
"was man eben gelesen haben muss." zu seinem »kulturellen
Kapital (Bourdieu
1987/2014) zählt; damit wird zugleich stets eine höhere Wertigkeit
dieser zum Kanon zählenden Werke postuliert, ohne dass dies indessen
eine objektive Textgröße ist; wie bei jeder ▪
literarischen Kanonbildung werden dabei von den diesen Diskurs
dominierenden Personen und Medien präskriptive und normative Vorgaben
gemacht, die bestimmte Werke bestimmte Eigenschaften zuschreiben: sie
sollen unbestritten zeitüberdauernd, besonders erinnerungswürdig,
traditionsbildend und repräsentativ und in dieser Weise als unabdingbar
für das "kulturelle Gedächtnis" (Aleida Assmann) der Gesellschaft
sein; zugleich erschließt sich die Höhenkammliteratur nicht jedem Leser
oder jeder Leserin, wer sie verstehen will, muss über die dafür nötigen
▪ literarischen
Kompetenzen und über eine entsprechende literarische Bildung
verfügen; nur so kann sie auch eine ihrer kommunikativen Funktionen
entfalten, dass man nämlich ohne weitere Erläuterungen direkt oder
indirekt zitierend auf ihre Werke anspielen kann; Ggs. zur
Höhenkammliteratur ist die Trivialliteratur oder Populärliteratur, der
oft das Etikett von "Kitsch,
schematischer Schwarzweißmalerei und schwülstiger Sentimentalität"
in einer Weise angeheftet wird, als sei dies eine objektive Textgröße
und kein an den Text vom Rezipienten herangetragenes Geschmacksurteil,
das auf Abwertung und Selbstdarstellung derer zielt, die sich mit
diesen Urteilen von der ungebildeten Masse von Leserinnen* und
Medienkonsumentinnen* abzuheben, die die "Insignien des
Bewunderungswürdigen" (Bourdieu
1987/2014, S.80) nicht wahrnehmen können, weil ihnen angeblich die
Befähigung zu einer "rein ästhetische(n) Betrachtungsweise" (ebd.)
und "ästhetischen Distanzierung" (ebd.,
S.68) in ihrem "Involviertsein" (ebd.,
S.69) in die Stoffe und Produkte ihrer trivialen Lektüre fehlt; 2)
historisch geht die Dichotomie von Hoch- und Trivialliteratur u. a, auf
die ▪ Sprach-
und Literaturreform von Martin Opitz (1597-1639) zurück, dessen neue
(gelehrte) Kunstdichtung im Bemühen Anschluss an die
Literaturentwicklung anderer europäischer Länder zu gewinnen, sich ganz
bewusst von den älteren und in der frühen Neuzeit weiter vorhandenen
Formen der deutschsprachigen Volkspoesie (▪
Meistergesang u. ä.) abgrenzte und für wichtige Repräsentanten
dieser Volksdichtung wie z. B. Hans
Sachs (1494–1576)
und ihrer "dichterische(n) Rückständigkeit und Stümperei" (Meid
1982, S.10) kaum
mehr als Verachtung übrig hatten; die Nachwirkungen dieser Verachtung und
die sich selbst zugeschriebene Höherwertigkeit der so begründeten
deutschsprachigen Hochliteratur bestimmte lange Zeit die "kulturellen
Operationsfelder und deren Wertehaushalt bis weit ins 20. Jahrhundert
hinein." (Jaumann
2002, S.200)
– vgl. Hochliteratur
|
|
»Homilektik Theorie und Geschichte der Predigt - vgl. Predigt,
Predigt, Homilie,
Sermon,
Themapredigt,
Kunsthomilie,
|
|
Homilie eine den
pragmatischen Texten (Gebrauchstexten)
zuzuordnende Textsorte; geistliche
Form, die didaktischer
Gebrauchstext der Verkündigung der christlichen Lehre dient (Predigt);
eine eher einfachere, nicht so durchgestaltete und eher volkstümlich
ausgerichtete Rede (Bibelauslegung) im Ggs. zum
Sermon (Themapredigt)
und der so genannten Kunsthomilie,
die Textauslegung und Themapredigt miteinander verbindet; - vgl.
Gebrauchstexte,
didaktische
Gebrauchstexte,
|
|
Homodiegese
Erzählerposition im
Ggs. zur Heterodiegese;
(gr. homo = gleich, gr. diegesis = Erzählung,
Darstellung); in der älteren Erzählforschung etwa:
Ich-Erzählung im Ggs. zur
Er-Erzählung; auch Diegesis; in
der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung eines Erzählers (homodiegetischer
Erzähler), der selbst als Figur zur erzählten Geschichte (Diegesis)
gehört; erzählt über sich selbst als Figur zu einem früheren Zeitpunkt
(früheres Ich) und erhebt dabei einen Wahrheitsanspruch für das, was er
über sein früheres Ich erzählt; vgl.
homodiegetisches Erzählen,
homodiegetischer Erzähler,
Diegesis,
diegetischer Erzähler,
heterodiegetischer Erzähler,
figurale Identität
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Homodiegetische interne Analepse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) beim ▪
nicht-linearen Erzählen (▪
Achronie) Form
der ▪
internen Analepse (Rückwendung) in einem Erzähltext; Bez. für eine
interne Analepse, welche die Haupthandlung bzw. "Basiserzählung"
betrifft; Ggs. ▪
heterodiegetische interne Analepse - vgl.
Diegesis,
heterodiegetische interne
Analepse, Analepse,
Anachronie,
nicht-lineares
Erzählen, Rückwendung,
Retrospektion,
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Homodiegetischer Erzähler
(gr. homo = gleich, gr. diegesis = Erzählung, Darstellung)
in der älteren Erzählforschung etwa: Ich-Erzähler;
auch: diegetischer
Erzähler; in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung eines Erzählers, der selbst als
Figur zur erzählten Geschichte (Diegesis)
gehört; 1. erzählt als erzählendes Ich über sich selbst als Figur zu einem früheren Zeitpunkt
(früheres Ich) und erhebt dabei einen Wahrheitsanspruch für das, was er
über sein früheres Ich erzählt; 2. beschränkt auf den eigenen
Erlebnishorizont mit den eigenen Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken
(keine Introspektion in
andere Figuren, beschränkt auf die eigene
Innensicht); 3. verschiedene
Ausprägungsgrade: a) unbeteiligter Beobachter b) beteiligter Beobachter
c) Nebenfigur d) eine der Hauptfiguren e) die Hauptfigur (=
autodiegetischer Erzähler) (Lanser 1981)
4. muss nicht die Ich-Form verwenden, wenn er über sich selbst spricht (s.
Beispiel) - vgl.
homodiegetisches Erzählen,
Diegesis,
diegetischer Erzähler,
heterodiegetischer Erzähler,
autodiegetischer Erzähler,
figurale Identität
Beispiel:
zu 4) »Er stellte ihn zur
Rede, doch der Übeltäter gab vor: "Ich habe doch keine Ahnung davon
gehabt, dass das verboten ist." Der Verfasser der Geschichte ist
davon überzeugt, dass es für diese Ausrede damals schon keinen rechten
Grund gab und auch heute noch keinen gibt. Und das machte auch nicht
besser, dass jener hinterher, das ist aus heutiger Sicht völlig klar, in
vorwurfsvollem Ton hinterher gab: "Hätte man mir das nicht sagen können?
Glaubst du etwa, ich hätte nicht auf deinen Rat gehört." Er nahm ihm das
einfach nicht ab, sondern bestand auf einer Entschuldigung. Doch der
Übeltäter winkte ab.«
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Homodiegetisches Erzählen
(gr. homo = gleich, gr. diegesis = Erzählung, Darstellung)
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
Erzählen, bei dem der Erzähler als Figur zur erzählten Welt (Diegesis)
gehört; - vgl. Homodiegese,
homodiegetischer Erzähler,
figurale Identität
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Hörer-Feedback (auc: back-channel-behavior oder Rückmeldeverhalten); Bezeichnung für die
Gesamtheit der Aktivitäten des Hörers in einem Gespräch, die zur
Koordinierung des Gesprächsablaufs, zur Signalisierung der
Hörer-Aufmerksamkeit und zur Kommentierung von Sprecheräußerungen in einem
Gespräch eingesetzt werden - vgl.
Gesprächsanalyse,
Kontaktsignal (Hörer)
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Horizont allg. Gesamtheit lebensweltlicher Erfahrungen (Horizont), über die ein
Individuum kognitiv und emotional verfügt – vgl.
thematischer Horizont,
unthematischer
Horizont
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Horizont, thematischer
vgl. Thematischer
Horizont
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Horizont, unthematischer
vgl. Unthematischer
Horizont
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Horizontverschmelzung 1. in der philosophischen Hermeneutik Hans Georg
Gadamers
Bezeichnung für die produktive Überwindung des Zeitabstandes
(hermeneutische Differenz) zwischen dem jeweils gegenwärtigen Leser und
dem überlieferten Text; damit Grundstruktur jeden historischen Verstehens
2. in der rezeptionsgeschichtlich orientierten Rezeptionsästhetik von
Hans Robert Jauß die aus Vorkenntnissen, Vor-Urteilen,
Weltwissen
usw. in den Lektürevorgang eingebrachten Dispositionen, die beim
Lesen mit dem Horizont der Textwelt verschmelzen; - vgl.
Rezeptionsästhetik,
Erwartungshorizont,
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Horizontwandel in der literarischen Rezeptionstheorie Bezeichnung für den Wandel der
Gesamtheit literarischer und lebensweltlicher Erfahrungen (Horizont) der
aus dem Erkennen der ästhetischen Distanz bzw. eines Abstandes zwischen
einem gegebenen Erwartungshorizont und einem neuen literarischen Werk
resultiert - vgl.
Erwartungshorizont,
Horizontverschmelzung,
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Horrorgeschichte (derzeit nur Platzhalter!) - vgl. »Horrorliteratur,
»Horrorfilm
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Hörverstehen
eine der vier Grunddimensionen der
Sprachkompetenz;
komplexer mentaler Vorgang, in dessen Verlauf lautsprachlichen Signalen
mit Hilfe von sprachlichem
Wissen und Weltwissen
Sinn zugeordnet wird; bei der Analyse des Gehörten und dem Rückgriff auf
Wissen wirken
Bottom-Up-Verarbeitung- und
Top-Down-Verarbeitungsprozesse
zusammen; im Ggs. zum Lesen erfolgt Hören in Echtzeit und die
empfangenen Signale sind flüchtig; Überprüfung des Hörverstehens daher
abhängig von der Fähigkeit des Hörers Sprachdaten zu speichern; diese
werden gewöhnlich als Sinneinheiten gespeichert, die beim Hören
entstehen, und nicht dem Wortlaut des gehörten Textes folgend; - vgl.
Sprachkompetenz
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Humilitas auch: Bescheidenheit;
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Hyperbaton
Trennung syntaktisch zusammengehörender Wörter durch eingeschobene
Satzteile; a) im engeren Sinne geht es dabei um einen Umbau des
Satzes, bei dem zwei syntaktisch zusammenhängende Wörter künstlich durch
einen Einschub getrennt werden; Einschub erfolgt dabei entweder durch
Ergänzung überflüssiger Wörter (oft in
pleonastischen
Formulierungen) oder durch reine Umstellung innerhalb des Satzes; lenkt
die Aufmerksamkeit vor allem auf den ersten der beiden getrennten
Begriffe; eng verwandt mit der Tmesis;
häufiges rhetorisches Mittel zum Bau von Spannungsbögen in
Perioden; b) m weiteren Sinne: verschiedene Formen des
Satzumbaus, bei denen vom normalen Satzbau durch Umstellung oder
Einschub aus poetischen oder emphatischen Gründen abgewichen wird. in
diesem Sinne auch als Oberbegriff verwendet für rhetorische Figuren wie
Anastrophe,
Parenthese, Hysteron-Proteron,
Inversion oder
Anakoluth;
Beispiele:
- Umstellung: "wenn er ins Getümmel mich von Löwenkriegern reißt"
(Goethe)
- Ergänzung: "Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen gewöhnlich
aus dem Namen lesen" (Goethe, Faust I)
- Umstellung: "Sanft ist im Mondenscheine und süß die Ruh."
(Matthias Claudius, "Ein Wiegenlied“)
- Umstellung: „Der Worte sind genug gewechselt." (Goethe, Faust I)
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Hyperbel starke Übertreibung; offensichtlich unglaubwürdig; meistens wird ein
Gegenstand in nicht angemessener Weise vergrößert oder verkleinert;
Gegenteil: Untertreibung (Litotes)
Beispiele: todmüde - ein Meer
von Tränen - Sie hat einen Mund wie ein Scheunentor -
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Hyperonym Oberbegriff - vgl. Hyponymie,
Hyponym,
Oberbegriff
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Hyponym Unterbegriff - vgl. Hyponymie,
Hyperonym,
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Hyponymie auch: Subordination; in der Linguistik Bezeichnung für die
semantisch-begriffliche Unterordnung von »Sememen
(semantischen Einheiten als Bündel von Merkmalen); häufig als
Art-Gattung-Relation dargestellt in der Beziehung zwischen untergeordneten
Sememen (Hyponymen, Unterbegriffen) und übergeordneten Sememen (Hyperonymen,
Oberbegriffen) - vgl. Hyponym, Hyperonym
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Hypotaktischer Stil Form der sprachlichen Darstellung, in der meist weit umspannende Satzgefüge (Hypotaxen)
dominieren - vgl. Hypotaxe,
parataktischer Stil,
Satzverbindungen, Stil
Beispiel: Er zeigte mir alle Gewächse dieser Art,
besonders den peruvianus, welcher wirklich eine prachtvolle Pflanze
geworden war, er verbreitete sich über die Behandlung dieser Gewächse
während des Winters, sagte, dass mancher schon im Hornung blüht, dass
nicht alle eine gewisse Kälte vertragen, sondern in der wärmeren
Abteilung des Hauses stehen müssen, besonders verlangen dieses viele
Cereusarten, und er ging dann auf die Einrichtung des Hauses selbst über,
und hob es als eine Vorzüglichkeit heraus, dass der Herr für jene
Stellen, an denen die Gläser übereinander liegen, ein so treffliches
Bindemittel gefunden habe, durch welches das Hereinziehen des Wassers an
den übereinander gelegten Stellen des Glases unmöglich sei, und das
diesen Pflanzen so nachteilige Herabfallen von Wassertropfen vermieden
werde. (Adalbert Stifter, Der Nachsommer)
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Hypotaxe auch:
Satzgefüge (Hauptsatz-Nebensatz); Form
der Satzverbindung; unselbständige Sätze werden in einen anderen Satz eingebettet und
auf diese Weise mit ihm verbunden - vgl.
hypotaktischer
Stil, Parataxe
Beispiel: Weil das letzte Spiel verloren wurde, spielt heute eine
ganz andere Mannschaft auf, wenn der Anpfiff erfolgt.
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Hysteron-Proteron
("Das Spätere als Früheres"; Plural: Hystera-Protera; altgriech.
hýsteron "das Spätere, das Nachfolgende", próteron "das Frühere, das
Vorausgehend"“; deutsch etwa "alsche Folge") rhetorische (Satz-)Figur,
bei der es durch einen Bruch mit der zu erwartenden syntaktischen
Ordnung zu einer Umkehrung der zeitlichen oder logischen Reihenfolge
einer Aussage kommt, d. h.der spätere Vorgang steht vor dem früheren;
Beispiele:
- "Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen" (Mephisto zu Marte in
Johann Wolfgang von Goethes Faust I)
- "Gleichwohl, als der Knecht schreckenblass, wenige Momente nachdem der
Schuppen hinter ihm zusammenstürzte, mit den Pferden, die er an der Hand
hielt, daraus hervortrat, fand er den Kohlhaas nicht mehr" (Heinrich
von Kleist: Michael Kohlhaas)
- "Ich heiße somit Doris und bin getauft und christlich und geboren" (Irmgard
Keun: Das kunstseidene Mädchen)
- "Lasst uns sterben und uns in die Waffen stürzen!“ (Vergil: Aeneis
II 353)
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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