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Gänsefüßchen umgangsspr. für
Anführungszeichen
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GAT Abkürzung für
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem
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Gattung auch:
Literaturgattung; in der Literaturwissenschaft Bezeichnung für ein
rein heuristisches bzw. analytisch-systematisches und historisch sich
veränderndes Konzept a) die
seit dem 18. Jahrhundert und ▪
Johann
Wolfgang von Goethe (1749-1832) ▪
normative Gattungstrias
(=
klassische
übergeordnete Gattungstrias) literarischer Formen (▪
Epik, ▪
Dramatik, ▪
Lyrik)
b) einzelne literarische Formen wie z. B.
Roman, Novelle etc.) c)
für (Unter-)gattungen wie z. B. zur Gattung
Roman als Oberbegriff (Unter-)Gattungen
wie Detektivroman,
Entwicklungsroman, Abenteuerroman etc.); in der ▪
Textlinguistik verwendet man
den Begriff ▪ Textsorte, der
aber auch in der Literaturwissenschaft Einzug gefunden hat als
literarische
Textsorten; Abgrenzung zwischen literarischen Gattungen/Textsorten (fiktionale
Texte) und nichtliterarischen Textsorten (pragmatische
Texte, Gebrauchstexte,
literarische
Zweckformen,) ist nicht immer eindeutig und verändert sich durchaus
auch im Laufe der ▪
Literaturgeschichte und ihrer ▪
Literaturepochen;
Erkennungsmerkmale u. a.: sprachlich-stilistisch: Wortwahl, Wort- und
Satzformen, Themen etc.; oft auch explizit in der
Titelei, in Vor- oder Nachworten
eines Textes angegeben; – vgl.
Literarische Gattung,
Literaturgattungen,
klassische
Gattungstrias, Epik,
Dramatik,
Lyrik,
Textsorte,
Gattungswissen,
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Gattung, literarische
– vgl. Literarische
Gattung,
Literaturgattung, Textsorte,
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Gattungstrias, klassische
vgl. Klassische
Gattungstrias
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Gattungswissen
1) allgemein: Wissen über Gattungen von Texten; 2) in der
Literaturwissenschaft, z. B.
Fachwissen über
normative Gattungstrias
(=
klassische
übergeordnete Gattungstrias) literarischer Formen (▪
Epik, ▪
Dramatik, ▪
Lyrik)
b) einzelne literarische Formen wie z. B.
Roman, Novelle etc.), über
für (Unter-)gattungen wie z. B. zur Gattung
Roman als Oberbegriff (Unter-)Gattungen
wie Detektivroman,
Entwicklungsroman, Abenteuerroman etc.); und
literarische
Zweckformen; umfasst z. B. historische Gattungsbegriffe, historische
Formen bzw. konventionalisierte Gruppen literarischer Formen,
Strukturen, Inhalte und Themen, die zum Kontext konkreter Texte gehören;
in der ▪
Textlinguistik
Textsortenwissen,
Textmusterwissen, –
vgl. Fachwissen,
Literarische Gattung,
Literaturgattungen,
klassische
Gattungstrias, Epik,
Dramatik,
Lyrik,
Textsorte
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Geben Sie (den Inhalt) wieder ... Inhalte bzw. einzelne Textgehalte (Kernaussagen/Handlungsschritte)
in eigenen Worten, ohne eigene Wertungen und
fachsprachlich
richtig referieren; Inhalte bzw. einzelne Textgehalte unter Berücksichtigung von
Sinnabschnitten wiedergeben
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Gebrauchstext ähnlich auch:
Sachtext,
pragmatischer Text; Im Ggs.
zum fiktionalen (literarischen, poetischen) Text; Text, der einen
nachvollziehbaren und überprüfbaren Bezug zur außersprachlichen Realität
besitzt; dient der Sache oder dem Sachverhalt, von dem er handelt und ist
auf einen bestimmten Adressatenkreis ausgerichtet; zum Teil fließende
Übergänge zu literarischen Texten (z. B.
literarische Gebrauchsformen wie
Autobiographie,
Biographie,
Brief,
Essay,
Feuilleton,
Glosse,
Leitartikel,
Reportage, auch u. U.
Tagebuch) ;
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Gebrauchstexte, didaktische vgl.
Didaktische
Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, private vgl.
Private Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, publizistische vgl.
Publizistische Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, wissenschaftliche vgl.
Wissenschaftliche Gebrauchstexte
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Gebrauchsanleitung vgl.
Gebrauchsanweisung
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Gebrauchsanweisung auch: Gebrauchsanleitung, Bedienungsanleitung; Form der (in der
Regel schriftlichen)
Vorgangsbeschreibung;
nicht immer eindeutig abzugrenzen von den Begriffen
Betriebsanweisung/Betriebsanleitung; oft Erklärung des einen Begriffs
durch den anderen; im Allgemeinen: Betriebsanweisung für größere
Maschinen, Apparate, Autos u. ä.; Gebrauchsanweisung für
"handlichere" Objekte wie Haushaltsgegenstände; vgl.
Engel
1996, S.135; - vgl.
Vorgangsbeschreibung
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Gebundene Rede im Ggs. zur
Prosa Rede, die sich
durch bewusste Eingriffe und Veränderungen vom natürlichen (=
ungebundenen) Sprachfluss unterscheidet; Mittel: metrische und rhythmische
Gestaltungen - vgl.
Prosa
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Gebundener Aufsatz in der traditionellen
Aufsatzlehre
Bezeichnung für einen seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlichen Typ des
Schulaufsatzes, der in der abwandelnden Nachahmung vorbildlicher Mustertexte
bestand; nachgeahmt werden sollten Thema, Stoff, Gliederung, Entfaltung des
Themas, Gedankengang, Satzbau sowie Wortwahl, die gesamte stilistische
Gestaltung und auch der Umfang der Textvorlage; außer der Förderung einer
logisch-grammatischen Gedankenführung stand die schreibende Wiedergabe (und)
Aneignung von deklarativem,
trägem Wissen im Vordergrund,
das der moralischen Bildung dienen sollte. - vgl.
Aufsatzlehre,
freier Aufsatz,
funktionaler Aufsatz,
sprachgestaltender
Aufsatz
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»Gedächtnis
1)
Fähigkeit eines Organismus, etwas zu speichern, was früher erlebt,
gefühlt oder gelernt worden ist und diesen Speicherinhalt beabsichtigt
oder unbeabsichtigt wieder zu reproduzieren; Definition von
Gruber (22018,
1.1. Allgemeine Einführung,
https://amzn.eu/e4KfCnu): "Unter Gedächtnis versteht man Prozesse
und Systeme, die für die Einspeicherung, die Aufbewahrung, den Abruf und
die Anwendung von Informationen zuständig sind, sobald die ursprüngliche
Quelle der Information nicht mehr verfügbar ist. Unter dem Begriff
Information verbergen sich dabei alle Arten von Reizen (Bilder, Wörter,
Geräusche etc.), autobiografische Details, ein generisches Wissen über
die Welt und spezifische Fertigkeiten (motorische Fertigkeiten, Sprache
etc.)" 2) grundlegende Ansätze der
Gedächtnispsychologie: strukturelle
Betrachtung und prozeduralistischer Ansatz: - vgl.
Mehr-Speicher-Modell (Gedächtnis),
Arbeitsgedächtnis,
Buffer,
sensorisches Gedächtnis,
item-spezifisches Gedächtnis,
relationales
Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis
(LZG), semantisches
Gedächtnis,
episodisches Gedächtnis,
deklaratives
Gedächtnis,
non-deklaratives Gedächtnis
Kurzzeitgedächtnis,
Ultrakurzzeitgedächtnis,
Gedächtnisbild,
Gedächtnisprotokoll
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Gedächtnis, deklaratives
vgl. Deklaratives
Gedächtnis
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Gedächtnis, episodisches
vgl. Episodisches
Gedächtnis
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Gedächtnis, item-spezifisches
vgl.
Item-spezifisches Gedächtnis, Gedächtnis
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Gedächtnis, non-deklaratives
vgl.
Non-deklaratives Gedächtnis
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Gedächtnis, relationales
vgl. Relationales
Gedächtnis, Gedächtnis
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Gedächtnis, semantisches
vgl. Semantisches
Gedächtnis
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Gedächtnis, sensorisches
s. sensorisches
Gedächtnis
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Gedächtnisbild Bezeichnung für ein inneres Bild (Vorstellungsbild), das ohne die
Präsenz eines sinnlich wahrnehmbaren Gegenstandes oder einer Abbildung eines
Gegenstandes in einem Subjekt entsteht; quasi gespeicherte
Wahrnehmungsbilder (vgl.
Kroeber-Riel/Weinberg 1999,
S.343 ) - vgl.
inneres Bild,
Wahrnehmungsbild,
Imagery,
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Gedächtnisprotokoll
Form des
Protokolls; im
Nachhinein (in der Regel unmittelbar nach), meist ohne Grundlage einer
Mitschrift
abgefasster schriftlicher
Bericht
über den Verlauf und/oder die Ergebnisse eines Gesprächs (Diskussion,
Sitzung, Besprechung, Unterrichtsstunde, Veranstaltung); Funktion:
Erinnerungsstütze in Form einer persönlichen Aufzeichnung, ohne
standardisierte äußere Form; - vgl.
Protokoll,
Verlaufsprotokoll,
Ergebnisprotokoll
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Gedächtnispsychologie
Teildisziplin der Psychologie, die sich in einem interdsiziplinären Feld
zwischen kognitiven Neurowissenschaften (z. B. Hirnforschung) und der
Kognitionspsychologie bewegt, und Arbeitsweise und Strukturen des
Gedächtnisses untersicht; grundlegende
Ansätze: 1) struktureller Ansatz: Ausgangspunkt ist dabei die Annahme,
dass sich das Gedächtnis in verschiedene Arten des Gedächtnisses bzw.
Untersysteme unterteilen lässt, die bei der Verarbeitung von
Informationen unterschiedliche Funktionen erfüllen; wichtigstes Modell
dafür ist das sogenannte ▪
Mehr-Speicher-Modell von Atkinson und Shiffrin 1968) (auch als
modales Modell bezeichnet) - vgl. Gedächtnis,
Mehr-Speicher-Modell (Gedächtnis)
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Gedankenbericht 1. Form des Erzählerberichtes i. w. S.,
dabei werden die Gedanken im Allgemeinen im Ggs. zu Assoziationen
sprachlich mehr oder weniger stark strukturiert dargeboten; nach
Vogt
1990, S.157 u. a. heute in der Literaturwissenschaft angesichts der
Vielfalt der darunter fallenden Phänomene eher wenig gebräuchlich); 2.wenn,
dannallerdings weiter gefasst als
psycho-narration
(Cohn 1978) bzw. als ▪
Bewusstseinsbericht (Martinez/Scheffel 10. Aufl. 2016,
S. 216) bezeichnet, Kategorien, die auch unausgesprochene Gedanken, Wahrnehmungen und
Gefühle einer Figur umfassen und damit auch Bewusstseinsvorgänge von Figuren
abbilden sollen, die nicht als klar formulierte Gedanken artikuliert
werden; 3. in der
neueren Erzähltheorie
unterschieden in a) Formen, bei denen der Erzähler im
narrativen
Modus darbietet, was eine Figur denkt oder fühlt (=
erzählte Gedankenrede) und b)
Formen, bei denen der Erzähler im
dramatischen Modus (mimetischer
Modus) das Gedachte in Form der grammatischen ▪
direkten
Rede (mit oder ohne Markierungen durch
Anführungszeichen)
darbietet und dies in der Regel mit einem verbum dicendi (denken,
überlegen, nachsinnen, durch den Kopf gehen, ...) signalisiert (=
zitierte Gedankenrede); - vgl.
Erzählerbericht,
Bewusstseinsbericht,
Redebericht,
psycho-narration,
stumme Rede,
Gedankenrede,
zitierte Gedankenrede,
erzählte Gedankenrede,
Beispiel: a) Emil legte sich ins Gras und grübelte darüber nach,
was er gerade erlebt hatte. b) Kein Wunder, dachte sie, hat er
mir die ganze Zeit vorgemacht, dass er länger im Büro bleiben muss. Wie
konnte ich bloß so blöd sein?
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Gedankengang Bezeichnung für den gedanklichen Aufbau eines Textes oder einer Äußerung; Abfolge von
Sinneinheiten (Gedanken); in Sachtexten die Art der
thematischen
Entfaltung, darunter auch die auch argumentative Struktur des Textes -
vgl.
thematische
Entfaltung,
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Gedankenfiguren vgl.
Sinnfiguren
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Gedankenrede
Form der Figurenrede, a) mit der unausgesprochene Gedanken, Wahrnehmungen und
Gefühle einer Figur in der grammatischen Form der ▪
direkten
Rede (mit oder ohne Markierungen durch
Anführungszeichen)
dargeboten werden, als ob sie gesprochen würden; der Erzähler bietet
dabei im
dramatischen Modus (mimetischer
Modus) das Gedachte dar und markiert bzw. signalisiert dies in der
Regel mit einem verbum dicendi
oder verbum credendi (denken, überlegen, nachsinnen, durch den
Kopf gehen, ...) (=
zitierte Gedankenrede); im Ggs. dazu wird b) bei der
erzählten Gedankenrede wird
das, was eine Figur denkt vom Erzähler im
narrativen
Modus dargeboten; - vgl.
Erzählerbericht,
Redebericht,
psycho-narration,
stumme Rede,
Gedankenbericht,
zitierte Gedankenrede,
erzählte Gedankenrede,
Beispiel: a) Kein Wunder, dachte sie, hat er mir die ganze Zeit
vorgemacht, dass er länger im Büro bleiben muss. Wie konnte ich nur so
blöd sein? b) Emil legte sich ins Gras und grübelte darüber nach,
was er gerade erlebt hatte.
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Gedankenrede, erzählte
vgl. Erzählte
Gedankenrede
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Gedankenrede, zitierte
vgl. Zitierte
Gedankenrede
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Gedankenzitat
von
Martinez/Scheffel 10. Aufl. 2016, S. 218 verwendeter Begriff für die
zitierte
Gedankenrede, - vgl.
zitierte
Gedankenrede
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Gedanklicher Aufbau Bezeichnung für die Abfolge und Verknüpfung von Gedanken in Texten und
bei der Argumentation; Typen: reihend - entfaltend - kontrastierend -
assoziativ - sprunghaft - gegliedert - geradlinig - rückgreifend
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Gedicht
auch: lyrischer Text;
häufig synonym ▪ lyrischer
Text, aber auch angelehnt an den mit einem idealisierenden und mit
einem positiven ästhetischen
Werturteil versehenen Begriff der
Dichtung Bezeichnung für für
literarische Texte,
dessen ebenso idealisierend überhöhter Produzent (Autor/-in,
Verfasser/-in,
Schriftsteller/-in )
Schöpfer/die Schöpferin des sprachlichen bzw. literarischen Kunstwerkes
ist, h: das Gedicht (=
Lyriker/-in), gilt; – vgl.
lyrischer Text,
Lyrik,
Dichtung,
Dichter-/in, Prosagedicht,
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Gefühlsinhalte (im epischen Text) explizite Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung in Form
einer pauschalen Wiedergabe von Gefühlen, Eindrücken und Wahrnehmungen einer
Figur; keine Wiedergabe von Gedanken der Figur.
Beispiel: Antonia war sauer. Dennoch hörte sie sich bis zu
Ende an, was ihr Freund ihr eröffnete.
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Gegenfrage den Partner festlegender
Sprechakt: Reaktion
auf gestellte Fragen; Sprecher wiederholt eine vorausgegangene Frage seines Partners;
Antwort darauf soll ihm bestätigen, dass er die vorausgegangene Frage richtig
verstanden hat. Gegenfragen sind also nur als möglich. Einzige Form: wiedergegebene
Frage. - vgl.
Fragearten,
Kontrollierter Dialog
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Gegenstand "Formwort" ; dasjenige, dem ein
Prädikator
oder ein Eigenname zugeordnet wird (Vgl.
Seiffert
1969a, S.51, 58) - vgl.
Prädikation,
Prädikator,
Sachverhalt
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Gegenstandsbeschreibung
(schulische) Schreibform:
Darstellung der äußeren Merkmale einer Sache oder eines Gegenstandes; Auswahl und
Anordnung der einzelnen Teile nicht bloß reihende Aufzählung, sondern Kriterien dafür:
räumliche Anordnung der einzelnen Teile und/oder Funktionalität der einzelnen Teile -
vgl. Beschreibung,
Vorgangsbeschreibung
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Gegentext Begriff aus der Literaturdidaktik und -methodik; Bezeichnung für einen
Text, der als textproduktive Gestaltung einen vorgegebenen Text so
transformiert, dass ein inhaltlich-thematischer Gegensatz entsteht - vgl.
textproduktive Gestaltung,
produktive
Textarbeit
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Gehalt, propositionaler vgl.
propositionaler
Gehalt
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Gekennzeichnete Ellipse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Form
der bestimmten oder unbestimmten zeitlichen Aussparung von Ereignissen
bzw. Geschehen mit einer
expliziten Ellipse, die über die zeitliche Information hinausgehend
mit weiteren inhaltliche Elementen (diegetische
Inhalte) ergänzt wird; z. B. "einige glückliche Jahre vergingen"
oder " nach einigen glücklichen Jahren" (Genette,
2. Aufl. 1998, S.76); g – vgl. Ellipse,
explizite Ellipse,
Aussparung,
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Gelegenheitsdichtung vgl.
Gelegenheitsgedicht
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Gelegenheitsgedicht lyrisches Werk, das zu einem bestimmten öffentlichen oder privaten Anlass
(oft als Auftragsdichtung) verfasst wird; während ein Gelegenheitsgedicht
heute eher zur Zweck- und Gebrauchsliteratur ohne größeren künstlerischen
Anspruch gezählt wird, sieht man in der Renaissance und im
Barock darin "hohe" Dichtungskunst, die in ihren Formen das kurze
Epigramm,
ebenso wie das
Sonett
oder die Ode
kennt; Wandel des Dichtungsbegriffs im 18, Jahrhundert und das davon
geprägte neue Selbstverständnis des Dichters, sowie die Emanzipation der
bürgerlichen Gesellschaft führen zu einer Abwertung und davon bedingt zu
einem Rückgang der Gelegenheitsdichtung im Allgemeinen.
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Geltungsansprüche in der Argumentationslehre Bezeichnung für Ansprüche, die in Äußerungen über
strittige Erfahrungsgegenstände
erhoben werden, um zu zeigen, dass die gemachten Äußerungen "keine bloß
subjektiven Gewissheitserlebnisse wiedergeben (mithin auch Selbsttäuschungen
darstellen können), sondern subjektiv-übergreifend verbindlich sind" ; wenn
Geltungsansprüche eingelöst werden können, wird ihre →Gültigkeit
bestätigt (vgl. Kopperschmidt 1989, S.16) - vgl.
Argumentation,
argumentative
Themenentfaltung, strittig,
Gültigkeit,
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Gemeinsames kooperatives Schreiben Von
Becker-Mrotzeck/Böttcher (2006/2011, S.42) in Übersetzung des
englischen Terminus Group writing verwendete Bezeichnung für eine besonders
schulrelevante Form des kooperativen Schreibens; Schreibprozess wird von
mehreren Schreibern in allen Einzelschritten gemeinsam durchlaufen; im
Allgemeinen greifen die jeweiligen Planungs-, Formulierungs- und
Überarbeitungsaktivitäten der gemeinsam Schreibenden permanent ineinander -
vgl. kooperatives
Schreiben,
schrittweises kooperatives Schreiben
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Gemination auch: Doppelung;
Verdoppelung; unmittelbare Wiederholung eines Satzteiles (Wort oder
Wortgruppe) - vgl.
Wortfiguren
Beispiele: "Vorwärts, vorwärts, zum
Angriff!" - "Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich
an!" (Goethe, Erlkönig) - "Röslein, Röslein, Röslein
rot"
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Generisches Wissen Begriff aus der Kognitionspsychologie; Bezeichnung für Wissen, aus dem
neues Wissen entsteht, z.B.
prozedurales Wissen (vgl.
Jarz
1997, S.73) - vgl.
Wissen,
prozedurales Wissen
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Genetischer Fehlschluss in der formal-logischen Argumentationsanalyse Bezeichnung für eine Form des
unkorrekten Schließens; Einzelheiten des
Entdeckungszusammenhangs gehen dabei unangemessen in den
Begründungszusammenhang ein; - vgl.
Fehlschluss,
Entdeckungszusammenhang,
Begründungszusammenhang
Beispiele: Sie als Frau sollten
das doch besser wissen ... – Mit Ihrer Vorgeschichte würde ich hier den Mund
nicht so voll nehmen... etc.)
|
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Genre
1. allg. Gattung, Art, Wesen 2. oft auch Bezeichnung für
eine untergeordnete Gattung (z. B. für Komödie, Tragödie etc. als
Untergattungen des Dramas); ebenso verwendet für narrative Schemata, die
mit bestimmten Stoffbereichen verknüpft sind (im Film z. B. Western,
Fantasy, Thriller). 3. in der neueren literaturwissenschaftlichen
Gattungstheorie (Abweichungstheorie) Begriff, der zusammen mit dem
Begriff der
literarischen Textsorte das Dilemma zwischen Gattungskonzepten, die
"von historisch begrenzten 'Gruppennamen'" ausgehen und einem rein
systematischen Ordnungsbegriff der Literaturwissenschaft" auflöst; (Fricke
2010a, S.20); mit dem Begriff der Textsorte werden notwendige
Merkmale und Merkmalskonfigurationen systematisch "intersubjektiv und
zeitunabhängig" (ebd.)
erfasst und definitorisch festgelegt; der Begriff des Genre stellt
dagegen bei der Gruppenbildung die Auffassung in den Mittelpunkt, dass
Gattungsbegriffe historisch bestimmt sind und sich aufgrund
verschiedener Elemente "in einer bestimmten Periode im
literarischen Leben einer Gesellschaft" (ebd.)
zu "institutionalisierten Textgruppen und -reihen" verfestigt haben; ein
Genre ist, wenn man so will, die Gruppe von literarischen Texten und
auch nicht-literarischen "Begleittexten", die in einer bestimmten Zeit
die Vorstellung über die Textsorte und die Textsortenzugehörigkeit und
die Art ihrer Rezeption geprägt haben; Bestimmung eines
literarhistorischen Genres: 1. beruht "zur deutlichen Abgrenzung von
anderen verbalen Zeiterscheinungen" (ebd.)
auf dem systematischen Textsortenbegriff auf, und zwar dadurch, dass a)
jeder Text eine Genres zu derselben Textsorte zählt, die mit notwendigen
und alternativen Merkmalen eindeutig bestimmt sein muss; b) Die
betreffende Textsorte muss bei der Entstehung eines vergleichsweise
festen Genres schon etabliert sein und beim Publikum müssen sich
spezifische Rezeptionserwartungen im Hinblick auf bestimmte Textmerkmale
ausgebildet haben. c) Diese institutionellen Erwartungen werden vom Text
durch Genresignale eingelöst, die dem Publikum bekannt sind. Das kann z.
B. (gezielte Irreführungen mit berücksichtigt) "durch ausdrückliche
Angabe einer eingeführten Gattungsbezeichnung in der Titelei oder auch
durch andere texteinleitende Kennzeichnungen einer bereits etablierten
Textsorte" (ebd.)
erfolgen. 2. setzt die Klärung aller begrifflichen Voraussetzungen,
genaue Textarbeit und eine "gründliche historische Erforschung des
Umfelds" (ebd.);
selbstverständlich können Texte, die aus einer späteren Zeit stammen,
können nicht zur Bildung eines literarhistorischen Genres herangezogen
werden. - vgl.
literarische Textsorte,
Textsorte,
Gattung,
Textsortenklassifikation, Textklasse,
Textmusterwissen,
Texttyp,
Textschema,
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Geschäftsbrief Form des Briefes; offizielle schriftliche Mitteilung an Behörde,
Arbeitgeber, Firma usw.; in äußerer Form und innerem Aufbau weitgehend
durch Konvention bestimmt; von der Funktion des Geschäftsbriefes
abhängig (z.B. Formular); kaum Spielraum für individuelle Gestaltung;
Aufbauelemente: Briefkopf, Adressat und Anschrift, Betreff, Bezug, Anlage
- vgl. Brief,
Privatbrief
|
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Geschehen 1) allg. zeitliche Abfolge eines Tuns bzw. Verhaltens und/oder von Ereignissen mit
einer räumlichen Dimension, bei denen die menschlichen oder vermenschlichten
Subjekte unfähig sind, eine Wahl zu treffen, oder aber ihnen, von den alles
dominierenden Umständen bestimmt, keine Möglichkeit zur Wahl eines
bestimmten Tuns bzw. Verhaltens (Handlung) bleibt 2) in der
neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016, S. 114ff.) eines von vier Elementen der
Handlung,
welches das chronologische Aufeinanderfolgen von Ereignissen (Motiven)
beinhaltet (vgl.
Martínez/Scheffel (1999/2016, S.27, S.113ff.) - vgl.
Handlung,
Ereignis,
|
|
Geschehnis
vgl. auch: Vorkommnis; in der
neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016, S. 114ff.) im Ggs. zur
intentionalen
Handlung (z. B. Figurenhandlung) eine nicht intendierte
Zustandsveränderung
eines Ereignisses; – vgl.
Geschehen,
Ereignis, Vorkommnis,
|
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Geschichte 1) Werdegang bzw. Entwicklungsprozess eines bestimmten geographischen,
sozialen, kulturellen Bereichs in politischer, kultureller und/oder
gesellschaftlicher Hinsicht 2) mündlich oder schriftlich vorgebrachte
Schilderung eines realen oder bloß vorgestellten Geschehens, Ereignisses,
dessen Elemente in einen zeitlichen bzw. logischen Zusammenhang gebracht
worden sind; auch: Erzählung 3) (unangenehme) Sache oder Angelegenheit;
4) in
erzählenden und
dramatischen Texten makrostrukturelles Merkmal,
das drei
Elemente erfordert: ein oder mehrere menschliche oder vermenschlichte (anthropomorphisierter)
Subjekte, eine gewisse zeitliche Erstreckung (temporale Dimension) und eine
gewisse Raumausdehnung (spatiale Dimension); dabei kann eine Geschichte von
Handlungen, Handlungssequenzen oder auch von
Geschehen dominiert werden 5)
in der
Erzähltheorie wird der
Begriff der G. genauer gefasst und betrifft das ▪
Was einer Erzählung (histoire);
wenn man zwischen dem ▪
Was
(Geschichte) und dem ▪
Wie (Diskurs,
Darstellung,
Erzählen) einer Erzählung
unterscheidet, stellt die Geschichte vereinfacht ausgedrückt den "Inhalt
einer Erzählung" (Schmid
2005, S.16) dar;
–
vgl. story,
Handlung,
Geschehen
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Geschlossene Fragen a) inhaltlich: Frage, die dem Gefragten nur die Möglichkeit lassen sich mit Ja oder Nein
oder für eine vorgegebene Alternative zu entscheiden b) bei
Fragebögen einer
Meinungsumfrage Fragen, die zugleich alle möglichen Antwort-Alternativen
vorgeben, die in der Regel durch Ankreuzen beantwortet werden können - vgl.
Fragearten,
offene Frage
Beispiele: a)
Tanzt du mit mir? - Gehst du zu Marcel oder Martin? b) Verbringen Sie
ihre Freizeit am liebsten mit: Sport - Fernsehen - Computerspielen -
Lesen - Basteln - Nichtstun ...
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Geschlossenes Drama idealtypische Form des Dramas nach
Volker
Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des
plots
eines Dramas (tektonisches Prinzip); meistens
Zieldramen;
Merkmale: Einheit von Ort, Zeit und Handlung; Einsträngigkeit einer
eindeutigen Haupthandlung; Beschränkung auf knappe Zeitspanne;
Linearität, kausale Verknüpfung und Folgerichtigkeit der
Handlungsführung; Unselbständigkeit der Teile; Beschränkung auf wenige
Figuren; einheitliche Sprache: hohes Stilniveau, Versform; ausgewogene
Komposition (z.B. pyramidaler Aufbau, Symmetrie); Gegensatz: offenes
Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl.
Drama,
offenes Drama, Tektonik,
pyramidaler
Aufbau,
|
|
Geschwindigkeit (Erzählung)
auch:
Erzählgeschwindigkeit; neben
Modus und
Stimme eine der
Hauptkategorien der
Erzähltextanalyse von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994); im
Pl. als "Geschwindigkeiten" von Genette selbst als im Grunde bessere
Bezeichnung für seine Hauptkategorie Dauer angesehen (vgl.
Genette, Die
Erzählung, 2. Aufl. 1998, S.213) – vgl.
Zeitgestaltung,
Dauer,
Erzählgeschwindigkeit,
Geschwindigkeitsspektrum (einer Erzählung),
narrative
Geschwindigkeit
|
|
Geschwindigkeit, narrative
vgl. Narrative
Geschwindigkeit
|
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Geschwindigkeitsspektrum (einer Erzählung)
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Bez.
für die Gesamtheit der in einer Erzählung stattfindenden Veränderungen
der
▪
Erzählgeschwindigkeit
durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Grundformen (narrativen
Tempi) ▪
Ellipse, ▪
Szene,
Summary
und ▪
(deskriptiver) Pause den epischen Text (Genette,
2. Aufl. 1998, S.66f.); insgesamt entsteht dadurch die Wirkung
von "Rhythmuseffekte" (ebd.,
S.62) (Anisochronie) in
einer Erzählung; - vgl.
Zeitgestaltung (im epischen Text),
Erzählgeschwindigkeit,
Erzähltempo,
Anisochronie,
|
|
Gespräch 1. in der Gesprächsanalyse/Gesprächslinguistik: a) Bezeichnung für "jede sprechsprachliche, dialogische und thematisch zentrierte Interaktion" (Henne/Rehbock
1995, S.261) b) Bezeichnung für "eine begrenzte Folge von sprachlichen
Äußerungen, die dialogisch ausgerichtet ist und eine thematische
Orientierung aufweist." (Brinker/Sager
1989, S.11) ; Klassifikation der Formen uneinheitlich- vgl.
Gesprächsanalyse,
Gesprächsbeitrag,
natürliches Gespräch,
arrangiertes Gespräch,
spontanes Gespräch,
fiktives Gespräch,
inszeniertes Gespräch,
fiktionales Gespräch
|
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Gespräch, arrangiertes vgl.
arrangiertes Gespräch
|
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Gespräch, fiktionales vgl.
fiktionales Gespräch
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Gespräch, fiktives vgl.
fiktives Gespräch
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Gespräch, inszeniertes vgl.
inszeniertes Gespräch
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Gespräch, natürliches vgl.
natürliches Gespräch
|
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Gespräch, spontanes vgl.
spontanes Gespräch
|
|
Gesprächsanalyse (auch:
Gesprächslinguistik,
Diskursanalyse,
Dialoganalyse,
Konversationsanalyse) - (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
Gespräch,
Sprecherwechsel,
Transkription,
Notation,
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem,
|
|
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem Abk. GAT; Transkriptionskonventionen der Forschergruppe Margret Selting,
Peter Auer, Birgit Barden, Jörg Bergmann, Elizabeth Couper-Kuhlen, Susanne
Günthner, Christoph Meier, Uta Quasthoff, Peter Schlobinski, Susanne Uhmann
zur Notation von Äußerungen in einem Gespräch; plattformübergreifende und in
allen Textverarbeitungsprogrammen und in
Hmtl darstellbare
Textnotation in zwei Ausprägungen Basistranskript und Feintranskript -
Gesprächsanalyse,
turn,
Transkription,
Notation
|
|
Gesprächsbeitrag auch:
turn,
Gesprächsschritt
oder Redebeitrag- Grundeinheit des
Gesprächs;
kommunikative Handlung, die mit sprachlichen und nichtsprachlichen Mitteln
vollzogen wird; 1) unter sprechakttheoretischer Perspektive bestehend aus
dem illokutiven Akt, der einen bestimmten Handlungstyp repräsentiert (z. B.
Versprechen, Ratschlag, Frage, Vorwurf, etc.) und dem propositionellen Akt,
dem eigentlichen Inhalt der Äußerung; 2) unter gesprächslinguistischer
Perspektive kann unter Bezugnahme auf die sprechakttheoretische Fundierung
die Basisfunktion (= elementarer illokutiver Akt) und die Gesprächsfunktion eines Gesprächsbeitrages unterschieden werden;
letzteres bezeichnet die konkrete kontextuelle Bedeutung eines
Gesprächsbeitrags (turn) vor dem Hintergrund der unmittelbar vorangehenden
Gesprächsbeiträge sowie bestimmtet Bedingungen und Gegebenheiten der
Gesprächssituation (z. B. Beziehungskonstellation) (vgl.
Brinker/Sager 1989, S. 64)- vgl.
Gesprächsanalyse,
turn,
Gesprächsschritt
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Gesprächsbereich im gesprächsanalytischen Ansatz von
Helmut Henne und Helmut Rehbock (1995) Bezeichnung für die
Umfangsbestimmung von Gesprächen in der gesellschaftlichen Praxis;
Gesprächsbereiche sind finalistisch, da sie für die Mitglieder der
Gesellschaft spezifische Zwecke erfüllen, die durch die Ziele und
Zweckbestimmungen der Gesprächsteilnehmer begründet sind; bezogen auf die
Standardvarietät der deutschen Sprache, die deutsche Standardsprache, lässt
sich eine bestimmtes Ensemble von Gesprächsbereichen definieren, für das
bestimmte Regularitäten gelten; (vgl.
Henne/Helmut Rehbock 1995, S.28f.)
- vgl.
Gesprächsanalyse,
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Gesprächsfunktion im gesprächsanalytischen Ansatz von
Klaus Brinker und Sven Sager (1989) Bezeichnung für die konkrete
kontextuelle Bedeutung eines Gesprächsbeitrags (turn) vor dem Hintergrund
der unmittelbar vorangehenden Gesprächsbeiträge sowie bestimmtet Bedingungen
und Gegebenheiten der Gesprächssituation (z. B. Beziehungskonstellation);
unterschieden von der
Basisfunktion, die dem illokutiven Akt (= elementare Sprechhandlung)
entspricht; Basisfunktion und Gesprächsfunktion können, aber müssen
keineswegs identisch sein, denn der Sprechakt des Fragens kann auch in einem
konkreten Gespräch einen Vorwurf oder eine provokative Abwertung des
Gesprächspartners darstellen- vgl.
Basisfunktion,
Gesprächsbeitrag,
Gesprächsanalyse,
turn,
Gesprächsschritt
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Gesprächskohärenz Bezeichnung für den inneren Zusammenhang eines Gesprächs; beruht auf der
gegenseitigen Kooperation der Gesprächspartner im Gespräch und ordnet jeden
Gesprächsschritt in den inhaltlichen und kommunikativen Rahmen ein, der von
den vorausgehenden Gesprächsbeiträgen geschaffen worden ist (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.72) vgl.
Gesprächsanalyse,
turn,.
Textkohärenz,
Kohärenz
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Gesprächslinguistik vgl.
Gesprächsanalyse
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Gesprächsschritt vgl.
Gesprächsbeitrag - "Grundeinheit des Dialogs" (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.57) - vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
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Gesprächssequenz Abfolge bzw. Kombination von Gesprächsbeiträgen (Gesprächsschritten), die in
vielfältiger Weise aufeinander bezogen sind und damit die Gesprächskohärenz
konstituieren (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.72) - vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
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Gesprächsstruktur in der Gesprächsanalyse Bezeichnung für das "Gefüge von Relationen, die
zwischen den Gesprächsbeiträgen als den unmittelbaren Strukturelementen des
Gesprächs bestehen und die den inneren Zusammenhang, die Kohärenz des
Gesprächs bewirken" (Brinker/Sager
1989, S.55)- vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
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Gesprächstranskript im Standardtranskript des Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT)
der Teil der dem Transkriptionskopf folgend die Transkription
lautsprachlicher (und nonverbaler) Äußerungen in einem Gespräch umfasst -
vgl.
Gesprächsanalyse,
Transkription,
Transkriptionskopf, GAT,
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Gesprochene Rede Begriff aus der Erzählforschung; Form der Figuren-/Personenrede; dient
zur Unterscheidung von der so genannten stummen Rede, die Empfindungen und
Gedanken einer Figur wiedergibt; Formen:
Redebericht,
direkte Rede,
indirekte
Rede,
erlebte Rede (vgl.
Vogt
1996, S.303) - vgl.
Figurenrede,
stumme Rede,
psycho-narration,
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Gestalten, multimediales vgl.
Multimediales
Gestalten
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Gestaltende Interpretation vgl.
gestaltendes Erschließen literarischer Texte,
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Gestaltendes Erschließen in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) verwendete Bezeichnung
für eine fachspezifische Erschließungsform von Texten bzw. Themen bei der
schriftlichen Abiturprüfung; kann sich auf literarische und
pragmatische Texte beziehen;
Dabei sind die folgenden Operationen bzw. Leistungen der Analyse bzw.
Interpretation verlangt:
-
differenzierte Erfassung der
Textvorlage
-
Verdeutlichung des
Textverständnisses
-
Erkennen der
Gestaltungsmöglichkeiten der Vorlage
-
sensible Nutzung der
Gestaltungsmöglichkeiten
-
überzeugende Strukturierung
der eigenen Gestaltung
-
Erkennen und adäquate
Anwendung literarischer Muster und poetischer Repertoires
-
Eigenständigkeit der
Gestaltung
-
Einfallsreichtum bei der
Gestaltung
-
Nuancenreiche
Korrespondenzbezüge zu Stil und Strukturen der Vorlage
-
Entwicklung einer
eigenständigen Argumentation
-
ggf. überzeugende Reflexion
der eigenen Gestaltung
- vgl.
untersuchendes Erschließen,
gestaltende Interpretation,
gestaltendes Erschließen literarischer Texte
gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte,
kreatives Schreiben,
produktive Textarbeit,
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Gestaltendes Erschließen literarischer Texte in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) verwendete Bezeichnung
für eine fachspezifische Erschließungsform von Texten bzw. Themen bei der
schriftlichen Abiturprüfung; kann sich auf literarische und
pragmatische Texte beziehen; ein literarischer Text soll durch eine
(kreative) Gestaltungsaufgabe erschlossen werden; Dabei darf wie in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen gefordert, die Textvorlage "nicht
als bloßer Auslöser eines subjektiven
oder imitativen Schreibens fungieren." Grundvoraussetzungen: klare Erfassung des Textes, angemessenes
Textverständnis, das am Text überprüfbar sein muss; außerdem: Bezug auf den
jeweiligen sprachgeschichtlichen oder literaturgeschichtlichen Kontext der
Vorlage - vgl.
gestaltendes Erschließen,
gestaltende Interpretation,
gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte,
kreatives Schreiben,
produktive Textarbeit,
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Gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
gestaltendes Erschließen,
gestaltendes Erschließen literarischer Texte,
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Gestaltung, textproduktive vgl.
textproduktive
Gestaltung
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Geste Unter kommunikationstheoretischem Aspekt eine nonverbale Handlung, die einem
Zusehenden ein optisches Signal übermittelt (visuelle Kommunikation); die
nonverbale Information wird im Allgemeinen mit den Armen und Händen
übermittelt (gestikulieren), kann aber auch andere Körperteile umfassen,
z.B. Kopf- und Beinbewegungen; in einem weiteren Sinne kann der Begriff auch
Körperhaltung und Mimik (Gesichtsausdruck) umfassen; nach
Morris (1977/2000) zwei verschiedene Arten von Gesten: a) beiläufige
Gesten b) primäre Gesten - vgl.
beiläufige Geste,
primäre Geste
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Geste, beiläufige vgl.
beiläufige Geste
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Geste, primäre vgl.
primäre Geste
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Geste, sekundäre vgl.
beiläufige Geste
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Gestus a) häufig gleichbedeutend mit Geste als einer normierten Gebärde (Bewegungen
von Armen und Händen) b) in
Bertolt Brechts
Dramen- und Theatertheorie Bezeichnung für einen Komplex einzelner
Gesten unterschiedlicher Art, die zusammen mit Äußerungen dem Verhalten und
den Beziehungen der Menschen zueinander zugrunde liegt und diese maßgebend
beeinflusst; im Allgemeinen bezeichnet ein
Gestus
daher die Beziehungen von Menschen zueinander - vgl.
Geste,
gesellschaftlicher Gestus
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Gestus, gesellschaftlicher in
Bertolt Brechts
Dramen- und Theatertheorie Bezeichnung für einen
Gestus,
der Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Zustände zulässt; dieser
gesellschaftlich relevante Gestus kann verbal wie nonverbal ausgedrückt
werden. - Gestus
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Giftschrank, rhetorischer
vg. Rhetorischer
Giftschrank
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Gleichnis manchmal auch synonym mit
Parabel
verwendet; Großform des
Vergleichs;
sprachliches Gestaltungsmittel zur Veranschaulichung und Intensivierung
einer Vorstellung, eines Vorgangs oder eines Zustandes durch Vergleichen
mit einem analogen Sachverhalt aus einem anderen, meist sinnlich-konkreten
Bereich; Bildebene und Sachebene meist durch Vergleichspartikeln (so ...
wie) zueinander in Beziehung gesetzt; Bild- und Sachebene müssen sich nur
mit einem einzigen Vergleichsmoment aufeinander beziehen lassen (Ggs.
Allegorie,
die möglichst viele Entsprechungen anstrebt) - vgl.
Allegorie,
Parabel,
Vergleich
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Gliederung, inhaltliche vgl. inhaltliche Gliederung
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Gliederung, kognitive vgl.
kognitive Gliederung
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Gliedsatz 1. allgemeine Bezeichnung für
Nebensätze
2. Bezeichnung für die Satzgliedfunktion eines untergeordneten
Nebensatzes (Untersatzes);
Formen: Subjektsatz, Objektsatz, Adverbialsatz. Prädikativsatz,
Attributsatz
3. häufig auch Unterteilung in Gliedsätze und
Attributsätze
vgl.
Attributsatz,
Subjektsatz,
Objektsatz,
Adverbialsatz,
Prädikativsatz
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Gliedteilsatz vgl.
Attributsatz
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Glosse (Derzeit nur Platzhalter!)
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Grammatik vgl.
Syntax
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Grammatische Figuren vgl.
Satzfiguren.
rhetorische
Figuren
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Grammatische Kohärenzbedingungen
Voraussetzung für die ▪
Entfaltung des Themas und für die ▪
Textkohärenz, die durch die
Wiederaufnahme sprachlicher Ausdrücke geschaffen wird; nach
Brinker (1985/52001,
S,27ff.) Unterscheidung zwischen zwischen thematischen und grammatischen
Kohärenzbedingungen; grammatisch K. sind a) die
explizite Wiederaufnahme durch
referenzidentische sprachliche Ausdrücke (Referenzidentität =
Bedeutungsgleichheit) (vgl.
ebd., S.27-35), b)
die implizite Wiederaufnahme
aufgrund semantischer Beziehungen (Kontiguität) zwischen
nicht-referenzidentischen sprachlichen Ausdrücken (= keine
Referenzidentität) (vgl.
ebd., S.36-38); grammatische Verknüpfungen an der Textoberfläche (▪
Textoberflächen-
und Texttiefenstruktur) verweisen auf die tiefer liegende
thematische Textstruktur (vgl.
ebd., S.41), sind
aber, wenn die (thematischen und kontextuellen) Vorkenntnisse
ausreichen, nicht immer notwendig seien (vgl.
ebd., S.44) – vgl.
Kohärenz,
Textkohärenz,
Entfaltung des Themas,
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Grobgliederung Oberste Gliederungsebene; bei einem Text die, meist nur wenige
Textabschnitte umfassenden Ebenen, mit der sich ein Text als Ganzes in
(grobe) Sinneinheiten gliedern lässt; im Allgemeinen nicht gleichbedeutend
mit Sinnabschnitten, die keine Hierarchie in Gliederungsebenen herstellen
müssen, aber zu deren Erstellung zumindest hilfreich sind; -
vgl.
Sinnabschnitte,
Textgliederung,
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Group writing vgl.
Gemeinsames kooperatives
Schreiben
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Grundlagenwissen auch: Grundwissen,
Basiswissen; allgemeine
Bezeichnung für Wissensbestände, die als Grundlage für andere
Wissensbestände oder Konzepte angesehen werden; meistens auf
deklaratives Wissen
bezogen, wenngleich es auch andere Arten von
Wissen einbeziehen kann wie z. B.
prozedurales Wissen,
Handlungswissen etc. - vgl.
Wissen,
Basiswissen,
Grundwissen,
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Grundtypen
der Argumentation
nach
O. W. Haseloff (1966,
1967, zit. n.
W. Rehm
1976, S.102-105) lassen sich vier Grundtypen der Argumentation
unterscheiden: plausible A., moralische A., rationale A. und taktische
Argumentation - vgl.
Argumentation,
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Grundwissen auch: Grundlagenwissen,
Basiswissen; allgemeine
Bezeichnung für elementare Wissensbestände, die als Grundlage für andere
Wissensbestände oder Konzepte angesehen werden; meistens auf
deklaratives Wissen
bezogen, wenngleich es auch andere Arten von
Wissen einbeziehen kann wie z. B.
prozedurales Wissen,
Handlungswissen etc. - vgl.
Wissen,
Basiswissen,
Grundlagenwissen,
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Grundwort wortgrammatisch zweiter Bestandteil einer Wortzusammensetzung, die aus einem
Bestimmungswort und einem Grundwort besteht; Grundwort und Bestimmungswort
können aber auch selbst aus Zusammensetzungen gebildet werden (z. B. Zug│fahr│plan,
Alten│pflege│heim); steht hinter dem Bestimmungswort
am weitesten rechts; gilt als Kern einer Zusammensetzung und bestimmt die
grammatischen Merkmale der ganzen Zusammensetzung; wird vom Bestimmungswort
näher bestimmt Beispiele: Aktienindex, Arbeitslosenquote,
Kaffeetasse, Staubsaugerfilterbeutel - vgl.
Wortbildung,
Zusammensetzung,
Wortzusammensetzung,
Grundwort,
Bestimmungswort,
Kompositum
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Gruppencharakteristik Form der (literarischen)
Charakteristik;
Betrachtung einer Gruppe von Personen oder literarischen Figuren - vgl.
Charakteristik,
literarische
Charakteristik,
Einzelcharakteristik,
Typencharakteristik,
vergleichende
Charakteristik Beispiel: Die Lübecker Gesellschaft in
Thomas
Manns "Die
Buddenbrooks" (literarisches Beispiel) - Jugend 2000
(nichtliterarisches Beispiel)
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Gruppenjargon Bezeichnung für die "Sprache" (Varietät), die nur einer
bestimmten Gruppe von Menschen (Merkmale der Gruppenbildung: Alter,
Geschlecht, Tätigkeit usw.) verständlich und geläufig ist (z.B.
Jugendsprache, Sprache der Twens...) - vgl.
Berufsjargon,
Jargon,
Slang
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Gültigkeit in der Argumentationslehre Bezeichnung für Geltungsansprüche, die durch ihre
Einlösung bestätigt werden (vgl.
Kopperschmidt 1989,
S.16) - vgl. Geltungsanspüche,
Argumentation,
argumentative
Themenentfaltung, strittig,
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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