teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

 

Didaktische und methodische Aspekte

Lesarten unter dem Blickwinkel des gestaltenden Schreibens und der gestaltenden Interpretation

Jens Ludwig, Shared Cheatah

   
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Jens Ludwig Kurzgeschichten Die Lachnummer Vor dem Finale KopfrauschenKehrwoche Jetzt ist Friede Shared Cheatah Text [ Didaktische und methodische Aspekte Überblick Lesarten unter dem Blickwinkel des gestaltenden Schreibens und der gestaltenden Interpretation Textarbeit mit Künstlicher Intelligenz Unterrichtsmodelle] Aspekte der Erzähltextanalyse BausteineGegenverkehr Ab in die Zone   Steinschichten ▪ One fits allCasablanca Katzenjammer Sehen uns Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

Surfbrett Weitererzählung

20 Möglichkeiten, um einen vorgegebenen Text kreativ zu transformieren – docx-Downloadpdf-Download

Die • Kurzgeschichte • "Shared Cheatah" von • Jens Ludwig bietet verschiedene Möglichkeiten, um alternativ zur textnahen bzw. kontextualisierten Interpretation bei der schulischen Textinterpretation verschiedene Lesarten der Geschichte zu gestalten, die für Schreibaufgaben im Übungs- oder Leistungsraum ebenso genutzt werden können wie für die Anschlusskommunikation über den Text im Unterricht. Mit solchen Schreibaufgaben lassen sich auch der vorliegende Text • gestaltend erschließen.

Das • Aufgabenformat entsprechender • Schreibaufgaben im Literaturunterricht kann dabei mehr oder weniger gelenkt sein und auch • umfassende Schreibaufgaben zur so genannten • Gestaltenden Interpretation umfassen, wie sie als Schreibform in der Sekundarstufe II vorkommen, lassen sich • konzipieren. Die Kriterien, die dafür zur Beurteilung, Bewertung und Benotung herangezogen werden, hängen dabei von der jeweiligen • Beurteilungsperspektive ab.

Ideen- und fantasiegeleitetes Schreiben unter der funktionalen Perspektive der Anschlusskommunikation

Aufgaben, die der Fantasie der Schüler*innen nach der Primärrezeption freien Lauf gewähren, gehen dabei in die Richtung einer ideeninduzierte Gestaltung im Sinne des freien assoziativen und expressiven Schreibens stehen dabei unter einer • funktionalen Beurteilungsperspektive. Sie kommen vor allem dann in Betracht, wenn die produktiven Textgestaltungen der Schüler*innen einen Beitrag zur literarischen Kommunikation bzw. zur die unmittelbaren Anschlusskommunikation über die literarische Textvorlage und die produktiv-kreativen Gestaltungen der Schreiberinnen* im Unterricht leisten soll. Solche Aufgaben rücken die • soziale Komponente der gestaltenden Interpretation in den Vordergrund, indem sie vor allem dazu beitragen sollen, die Interaktionen der Schüler*innen untereinander darüber anzuregen.

Unter dieser • funktionalen Perspektive gewähren solche Aufgaben den größten Gestaltungsspielraum, den die Schüler*innen im Allgemeinen dafür nutzen, bei ihren produzierten Texten stärker auf ihre eigenen Lebenswelten zurückzugreifen und dabei auch "episodisch gespeicherte Wissensbestände und Muster (...) (z. B. Versatzstücke aus Büchern und Filmen" (Fix 2006/2008, S.117) zu nutzen. Diese können nämlich besonders gut zum "Medium des literarischen Gesprächs" (Merkelbach 1993a, S.157.f., zit. n. Abraham 2010, S.107) werden, wenn sie nicht als unkreativ und wenig einfallsreich abgetan werden, sondern für ihren Beitrag zur Verständigung über die literarische Vorlage und verschiedene textproduktive Gestaltung wertgeschätzt werden (dürfen).

So können sie im Austausch und im Vergleich miteinander zeigen, welche verschiedenen Zugänge zum Text bzw. welche verschiedenen Lesarten existieren, ohne dass die • plausible Rückbindung an den Text von vornherein bei der Gestaltung mitbedacht werden muss. Solche Aufgaben sind häufig sehr motivierend, weil sie die rein subjektive Erfahrung mit dem Text und eine unvoreingenommene Sicht auf ihn als Schreibanlass ermöglicht. Solche Schreibaufgaben können dabei durchaus auch Ausgangspunkt für die weitere, intensivere Auseinandersetzung mit dem Text darstellen, müssen es aber nicht. Eine nicht weiter gelenkte  Anschlusskommunikation der Schüler*innen kann und darf sich also unter dieser funktionalen Perspektive durchaus vom Text in die Lebenswelt seiner Leserinnen und Leser wegbewegen.

Bezogen auf die • Kurzgeschichte • "Shared Cheatah" von • Jens Ludwig kämen dabei etliche Aufgaben aus dem Repertoire des gestaltenden Schreibens zu erzählenden Texten in Frage. Besonders motivierend dürfte dabei wohl die Aufgabe sein, die Geschichte "ohne Schere im Kopf" einfach so • weiterzuerzählen, wie man es eben will, um Anreize für die Anschlusskommunikation zu schaffen. Warnungen vor • Happy Ends und Katastrophen oder vor dem Ausufern solcher Gestaltungen (• Hauptsache authentisch, Hauptsache einfallsreich?) sind in diesem Fall, das versteht sich, kontraproduktiv, weil sie "die Schere im Kopf" in Gang setzt, die solchen produktiv-kreativen Gestaltungen den Boden entzieht.

Anders sieht das Setting hingegen aus, wenn die Schreibaufgaben als Übungs-, Lern- und/oder Leistungsaufgaben konzipiert sind, die bestimmte Lernziele anstreben und dem Aufbau bzw. der Überprüfung bestimmter Kompetenzen im Literaturunterricht dienen. Ihre Bewältigung ist gewöhnlich an mehr oder weniger genau umrissene • Kriterien gebunden, die als Grundlage für ein bestimmtes Textmuster angesehen werden.

Prozessorientiertes und produktorientiertes Schreiben

Dies gilt für produktorientierte Schreibaufgaben zum gestaltenden Schreiben im Übungs-, Lern- oder Leistungsraum gleichermaßen wie für prozessorientierte. Allerdings unterscheiden sich nicht nur die Auswahl der Kriterien voneinander, sondern auch ihre Generierung und Funktion. Generell stehen sie unter zwei unterschiedlichen ▪ Beurteilungsperspektiven, nämlich

Gestaltendes Schreiben unter der produktorientierten Perspektive mit philologischen Kriterien

Die ▪ Beurteilungsperspektive für die Beurteilung, Bewertung und Benotung beim produktorientiertem gestaltendem Schreiben ist durch die Anwendung von ▪ philologischen Kriterien geprägt, die im Falle der vorliegenden • Kurzgeschichte • "Shared Cheatah" von • Jens Ludwig auch gattungsspezifische Gesichtspunkte berücksichtigt, soweit die Schülerinnen und Schüler das entsprechende Gattungswissen erworben haben.

In einem solchen Fall könnten je nach Schreibziel und konkretem Arbeitsaufauftrag z. B. bei • Weiter- und • Umerzählungen zu • "Shared Cheatah" folgende  Bewertungskriterien verwendet werden: die (funktionale) Sparsamkeit der verwendeten sprachlichen und gestalterischen Mittel, das Abwechseln von Dialogpartien und Erzählerrede bzw. -bericht), der Einsatz der erlebten Rede, die konsistente Gestaltung der Er-Erzählung und der Innensicht, die Verwendung unterschiedlicher Möglichkeiten zur ▪ Figurengestaltung (z. B. durch Anwendung von Techniken zur ▪ expliziten oder ▪ impliziten Figurencharakterisierung) oder auch der ▪ Raum- und ▪ Zeitgestaltung dienen.

In jedem Fall müssen die Schreibaufgaben klar konzipiert sein. So müssen die Schülerinnen und Schüler, z. B. beim • Weiterzählen wissen, ob die Aufgabe als • strukturorientiertes oder als • strukturvariierendes Fortschreiben bzw. Weitererzählen der Textvorlage in der Schreibaufgabe konzipiert ist.


Für größere Ansicht bitte an*klicken*tippen!

Gestaltendes Schreiben unter der prozessorientierte Perspektive des Beurteilungs- und Bewertungshandelns

Die prozessorientierte Perspektive des Beurteilungs- und Bewertungshandelns stellt  hingegen den Schreibprozess, seine unterschiedlichen Phasen und Zwischenergebnisse, die Kommunikation und Verständigung von Teammitgliedern einer Schreibgruppe während des Arbeitens an einer Schreibaufgabe in den Mittelpunkt und dies ohne den Druck, am Ende ein bestimmtes Schreibprodukt abliefern zu müssen (Output-Orientierung). Die Schülerinnen und Schüler dabei unterschiedliche produktiv-kreative Zugänge zu einem literarischen Text erproben. In einem insgesamt förderlichen Lernklima, die auch an die Lehrerrolle bei der Lernberatung (Scaffolding) besondere Anforderungen stellt, können die Schreiberinnen, unterstützt durch förderliche Feedbackprozesse, die auch den anderen Mitgliedern einer Schreibgruppe im Rahmen des ▪ Peer-Feedbacks Verantwortung dafür geben, dass selbstverantwortete Lernprozesse ihrer Mitglieder in Gang kommen und aufrechterhalten werden können. Dies kann z. B. im Rahmen von ▪ Schreibkonferenzen beim gestaltenden Interpretieren erfolgen. Dabei ist es oft sinnvoll, wenn den Schülerinnen* für das Peer-Feedback entsprechende Beobachtungskriterien an die Hand gegeben sind, die sie am besten gemeinsam mit der Lehrkraft vorher selbst festgelegt haben. Dabei können allgemein die nachfolgenden Aspekte berücksichtigt bzw. angepasst werden.

20 Möglichkeiten, um einen vorgegebenen Text kreativ zu transformieren – docx-Download pdf-Download

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 08.07.2024

 
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ▪ Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz