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Beurteilung, Bewertung und Benotung

Beurteilungsperspektiven

Texte interpretieren - Didaktische und methodische Aspekte - Schreibaufgaben -  Gestaltende Interpretation

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Schreibformen Schreibformen in der Schule
Überblick Didaktische und methodische Aspekte Texte zusammenfassen ▪ Sachtexte analysieren (Textanalyse) Texte erörtern (Texterörterung) Texte interpretieren Überblick  Didaktische und methodische AspekteÜberblickAnalyse oder Interpretation? Anforderungen und Kompetenzen Schreibaufgaben Überblick ▪ Übergeordnete Aufgabenformate Textbegleitende Interpretation Aspektorientierte systematische Interpretation Interpretation von Kernstellen Vergleichende Interpretation Gestaltende Interpretation ÜberblickSchreibaufgaben konzipierenUmfassende Schreibaufgaben [ Beurteilung, Bewertung und Benotung ÜberblickAspekte und Beobachtungskriterien bei der Lernberatung Beurteilungsperspektiven ◄ ▪ Kriterien und Kriterienkataloge Bewertung von Prüfungsleistungen Portfolioarbeit BearbeitungsstrategienOrganisation des Schreibprozesses/Arbeitsschritte Schreibformate ] Aspekte der Schreibaufgabe Schulische Interpretationsmethoden Erzählende Texte interpretieren  Dramatische Texte interpretieren  Lyrische Texte interpretieren Literarische Charakteristik Häufig gestellte Fragen (FAQ's) BeispielthemenMusteraufsätze Bausteine Materialgestütztes Schreiben Offizielle Briefe schreibenErzählenBerichtenBeschreiben SchildernErörtern: Erörterndes Erschließen und Schreiben Einen Essay schreiben Kreativ schreiben Sonstige schulische Schreibformen   Operatoren im Fach Deutsch
 

Schulische Schreibformen: Didaktische und methodische Aspekte
So interpretiert man einen literarischen Text (Schulische Interpretationsmethoden)
Gestaltend interpretieren
Förderliche Begleitung von Schreibprozessen
Überblick
Lehrer-Schüler-Schreibkonferenz
   Kriterienkataloge zur Erfassung von Textqualität
Überblick
Zürcher Textanalyseraster (1992)
Basisdimensionen und Kriterien
Basiskriterien - Allgemeiner Katalog

Nach Abraham (2001) kann man drei Perspektiven zur Beurteilung, Bewertung und Benotung von produktiv-kreativen Schreibprodukten unterscheiden (vgl. Abraham 2010, S.103): die produktorientierte Perspektive mit philologischen Gütekriterien, die prozessorientierte Perspektive, die den Fokus auf die Texte als Entwürfe und den Schreibprozess als solches richtet und die funktionale Perspektive, die die Funktion des jeweiligen Textes im Rahmen des Lehr-/Lernprozesses und in der Anschlusskommunikation über die literarische Vorlage und die gestaltenden Interpretationen in den Mittelpunkt stellt.

Produktorientierte Perspektive mit philologischen Kriterien

Hier geht es um die Frage: Welche philologischen (gattungspoetischen, literaturgeschichtlichen, textsortenspezifischen, adressatenorientierten und sonstigen strukturellen Merkmale literarischen Gestaltens werden unter plausibler Bezugnahme auf den Ausgangstext umgesetzt?

Hier lassen sich für unterschiedliche Formen produktiv-kreativen literarischen Schreibens Kriterien entwickeln, die sich am Vorwissen der Schreiberinnen* zu bestimmten Textsortenmerkmalen, ihren strukturellen Eigenschaften oder sprachlich-stilistischen Eigenheiten orientieren und natürlich auch nach ▪ Kompetenzstufen differenziert zu betrachten sind. Am besten nimmt man als Lehrkraft bei der Beurteilung entsprechender Leistungen die Rolle einer Lektorin ein, "die das Manuskript auf Brauchbarkeit prüft." (vgl. Abraham 2010, S.104)

Prozessorientierte Perspektive: Produktiv-kreative Texte als Dokumente eines ergebnisoffenen literarischen Lernens

Die prozessorientierte Perspektive des Beurteilungs- und Bewertungshandelns stellt den Schreibprozess, seine unterschiedlichen Phasen und Zwischenergebnisse, die Kommunikation und Verständigung von Teammitgliedern einer Schreibgruppe während des Arbeitens an einer Schreibaufgabe ohne den Druck, am Ende ein bestimmtes Schreibprodukt abliefern zu müssen (Output-Orientierung) in den Mittelpunkt.

Im Zusammenhang mit geeigneten ▪ Lern- und Übungsaufgaben, die entsprechend didaktisch zu reflektieren und zu konzipieren sind, dürfen die Schülerinnen* dabei unterschiedliche produktiv-kreative Zugänge zu einem literarischen Text erproben. In einem insgesamt förderlichen Lernklima, die auch an die Lehrerrolle bei der Lernberatung (Scaffolding) besondere Anforderungen stellt, können die Schreiberinnen, unterstützt durch förderliche Feedbackprozessen, die auch den anderen Mitgliedern einer Schreibgruppe im Rahmen des ▪ Peer-Feedbacks Verantwortung dafür geben, dass selbstverantwortete Lernprozesse ihrer Mitglieder in Gang kommen und aufrechterhalten werden können. Dies kann z. B. im Rahmen von ▪ Schreibkonferenzen beim gestaltenden Interpretieren erfolgen.

Dabei ist es oft sinnvoll, wenn den Schülerinnen* für das Peer-Feedback entsprechende Beobachtungskriterien an die Hand gegeben sind, die sie am besten gemeinsam mit der Lehrkraft vorher selbst festgelegt haben. Dabei können allgemein die nachfolgenden Aspekte berücksichtigt bzw. angepasst werden.


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Auch mit einer entsprechend angelegten Portfolioarbeit zum gestaltenden Interpretieren ist die prozessorientierte Perspektive natürlich besonders eng verbunden.

Funktionale Perspektive: Der Beitrag produktiv-kreativer Texte für die Anschlusskommunikation

Neben der produktorientierten und prozessorientierten Perspektive bei der Beurteilung produktiv-kreativen Schreibens kommt eine dritte Perspektive in Betracht. Dabei geht es um die Frage, was ein bestimmter produktiv-kreativer Text für die literarische Kommunikation bzw. die Anschlusskommunikation über die literarische Textvorlage und die produktiv-kreativen Gestaltungen der Schreiberinnen* im Unterricht leistet. Damit gerät die soziale Komponente der gestaltenden Interpretation in den Blick.

Die funktionale Perspektive wertet damit auch die eingangs schon erwähnten Textprodukte von Schülerinnen* auf, deren Gestaltungen dadurch einen größeren Bezug auf ihre eigenen Lebenswelten haben, weil sie dabei "auf episodisch gespeicherte Wissensbestände und Muster (...) (z. B. Versatzstücke aus Büchern und Filmen" (Fix 2006/2008, S.117) zurückgreifen. Sie können oft besonders gut zum "Medium des literarischen Gesprächs" (Merkelbach 1993a, S.157.f., zit. n. Abraham 2010, S.107) werden, wenn sie nicht als unkreativ und wenig einfallsreich abgetan werden, sondern für ihren Beitrag zur Verständigung über die literarische Vorlage und verschiedene textproduktive Gestaltung wertgeschätzt werden (dürfen).

Schulische Schreibformen: Didaktische und methodische Aspekte
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 02.07.2024

 
 

 
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