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Schulische Analyse von Werbeanzeigen (Schreibform)
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Didaktische und methodische Aspekte
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Quickie für Eilige
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Aspekte der
Schreibaufgabe »
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Strukturbegriffe der Werbetextanalyse
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Der komplexe Text
▪ Vorzüge
der Bildkommunikation
▪
Vorteile
von Bild und Text
Das
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Bild, auch Visual
genannt, erfüllt in der
Textsorte
▪ Werbeanzeige
verschiedene Aufgaben.
Unter dem Aspekt ihrer Funktion betrachtet lassen sich in
Werbeanzeigen drei verschiedene Bildelemente unterscheiden (vgl.
Zielke 1991, S. 81-84; vgl.
Janich 1999, S. 58ff.)
Sie
haben im Wesentlichen drei Aufgaben:
Dabei muss man aber
auch sehen, dass die Anzeigenwerbung auch immer häufiger von der
audio-visuellen Spot-Ästhetik in Kino, Fernsehen und im Internet,
die zum eigentlichen Trendsetter geworden ist, geprägt ist. Dies
gilt vor allem für die in der Werbeanzeige verwendeten Bilder, die
oft einfach Standbilder aus einem Spot sind, an den es erinnern
soll. (vgl.
Haubl 1992, S.10)
Die drei verschiedenen funktionalen
Bildelemente sind:
-
Key-visual: Das beworbene Produkt, das
konkret, abstrakt oder sinnbildlich abgebildet bzw. gestaltet sein kann.
Es ist das "Schlüsselbild", da es das eigentliche Produkt abbildet.
-
Catch-visual:
Bildelement, das im Allgemeinen als Blickfänger fungiert; häufig
handelt es sich um ein oder mehrere Details der Bildumgebung, die den
Blick auf das Produkt selbst lenken; es kann aber auch als die
Bildumgebung als Ganzes aufgefasst werden. Dann fungiert es als Bezugsrahmen der jeweiligen
Situation/Szene, die künstlerisch oder
künstlich gestaltet sein kann.
-
Focus-visual: Einzeln stehende,
kleinere Bildelemente, die eine besonders wichtige Produkteigenschaft
hervorheben und diese zum Zweck der Verdeutlichung noch einmal
visualisieren (z. B. durch optische Wiederholung eines Objekts, meistens als Abbildung ohne graphisch gestalteten
Hintergrund)
Bilder sind in der
Printwerbung die wichtigsten
Blickfänger. Von ihrer Wirkung hängt im Wesentlichen ab, ob die Werbung
mit dem potentiellen Kunden, der durch eine Zeitschrift blättert, in
Kontakt kommt.
Da Bilder im Allgemeinen den Blick des Rezipienten sehr viel stärker
anziehen als Text (▪
Vorteile
von Bild und Text), wird in einer Werbeanzeige, die aus Text und Bild
besteht, meistens zuerst das Bild betrachtet. Und dies geschieht mehr oder weniger unabhängig
von seiner Platzierung. Man hat das damit erklärt, dass sich der Blick des
Rezipienten zuerst darauf richtet, wo die höchste Informationsdichte
besteht, doch ist diese Erklärung umstritten. (vgl.
Schierl 2001, S. 229) (▪
Vorzüge
der Bildkommunikation)
Das Bild soll, da es im Allgemeinen zuerst fixiert wird,
beim Betrachter
Interesse und Neugier wecken, d. h.
▪
Aufmerksamkeit erregen und
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Aktivierung auslösen. Zugleich muss es versuchen, "direkt deutlich zu machen, was die
Kernaussage des Werbemittels ist". Und das eben besonders schnell.
Nur unter diesen Umständen können die Rezipienten der intendierten
Zielgruppe
sofort einschätzen, "ob die Information für sie von Belang und interessant
ist" (ebd.) Dies ist natürlich umso wichtiger, wenn das Produkt selbst,
für das geworben wird, von geringem Interesse (Low-interest-Produkt) ist.
In solchen Fällen muss das Bild dementsprechend auch die Hauptinformation
bzw. die Hauptidee der Werbebotschaft zum Ausdruck bringen. Dies ist in
jedem Fall bei
▪
Low-Involvement-Anzeigen,
die vor allem visuell kommunizieren, grundlegend.
Die beim Rezipienten geweckte Neugierde soll dazu führen, dass der Betrachter,
mitunter auch um das
Bild überhaupt zu verstehen, weitere Textteile zur Kenntnis nimmt. Aber
selbst wenn
dies nicht der Fall ist, kann das zunächst kurz fixierte Bild doch etwas
vermitteln (z.B. Aufmachung, Design, ggf. Marke des Produkts).
Methoden zur Weckung von Interesse durch das Bild
Bilder können u. a. durch folgende Methoden zur Weckung
von Interesse beitragen:
-
Darstellung bestimmter
▪
konventionalisierter
Schemata (vgl. auch
▪
emotionale Schemata) Beispiel:
"Kindchenschema“ Hier wird die Darstellung eines Kopfes verwendet, der die typischen
Merkmale eines Kinderkopfes (rundliche Gesichtsform mit großen Augen
...) aufweist. Der
emotionale Appell, der von dieser Darstellung ausgeht, führt
dazu, dass ein Betrachter unbewusst und quasi-automatisch eine Rolle
als Beschützerfigur einnimmt (vgl.
Beckmaier 1992, S.84)
-
Darstellung eines beworbenen Produkts innerhalb einer
ungewohnten „Umgebung“
-
Bei Bildmotiven, die Textteile in Form von
Sprechblasen enthalten, übernimmt das Bild die Aufgabe der
Aufmerksamkeitserregung. Die Sprechblase fungiert dagegen im Bild als eine Art
▪
Headline und hilft dabei, das
Rätsel des Bildes zu lösen.
-
Wenn wie in einem
Comic der Bildteil aus
mehreren zusammengehörigen Einzeldarstellungen besteht, die eine Einheit
bilden, entsteht damit eine neuere Art von Bild, das wie die Sprache
auch einer bestimmten linearen Reihenfolge seiner Elemente unterworfen
wird.
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Vorteile
von Bild und Text
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
23.10.2021
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