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Frage

Alternativfrage


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Linguistik (Sprachwissenschaft)
RechtschreibungGrammatik / Syntax Semantik Pragmatik ▪ Überblick Sprechen als Handeln Überblick Handlungsarten Sprechen als kommunikatives Handeln Komponenten von Sprachhandlungen Sprechakte ÜberblickDidaktische und methodische Aspekte Teilakte eines Sprechaktes Notwendige Bedingungen für das Gelingen von Sprechakten Regeln für den Vollzug von Sprechakten Sprechakttypen ÜberblickKlassen von Sprechakten (Searle)  Partnerorientierte und sprecherorientierte Sprechakte (Engel) Überblick Partnerorientierte Sprechakte Überblick Mitteilungsakte ▪ Ausgleichsakte Personen festlegende Sprechakte Überblick Den/die Sprecherin* festlegende Sprechakte (Selbstfestlegungen) Verhalten des/der Partnerin* festlegende Sprechakte Überblick Aufforderung Autorisierung Ratschlag Beschimpfung Vorwurf ▪ Warnung [ FrageÜberblick Entscheidungsfrage Ergänzungsfrage (Sachfrage) Alternativfrage Gegenfrage Rückfrage Kontaktsignal (Sprecher) ] Verhalten des/der Sprecherin* selbst und Partnerverhalten festlegende Sprechakte Verhalten beliebiger, meist Dritter, Personen festlegende Sprechakte Sprecherorientierte Sprechakte  Indirekte Sprechakte Bausteine Bausteine Kommunikation Soziolinguistik Textlinguistik Gesprächsanalyse Schreibformen Rhetorik Filmanalyse Operatoren im Fach Deutsch
 

▪ Sprechen als Handeln
  Überblick
 
Handlungsarten
 Sprechen als kommunikatives Handeln

Fragen sind den/die ▪ Partnerin* festlegende Sprechakte. Sie stellen im Kern ▪ Aufforderungsakte dar, da sie eine/n Partnerin* in der Regel veranlassen sollen, eine verbale Äußerung zu machen.

Dabei will die Person, die einem/r anderen eine Frage stellt, mit der erwarteten Antwort des/der Partnerin* eine Information bekommen und damit sein Wissen erweitern.

Bei der ▪ den/die Partnerin* festlegenden Alternativfrage will ein/e Sprecherin* seinem/ihrer Partnerin* nur eine Alternative lassen.

Das bedeutet: Indem mindestens zwei  Aspekte eines Sachverhaltes in Frage gestellt werden, wird von dem/der Partnerin* erwartet, dass er/sie sich für eine der beiden Alternativen entscheidet.

Grundsätzlich ist die Alternativfrage als eine Mischform aufzufassen.

(vgl. Engel 31996, S.54f., 22009, S.47

Beispiele dafür:

  • Fernsehen oder Kino?

  • Zu dir oder zu mir?

  • Sekt oder Selters?

  • Wollen Sie erster oder zweiter Klasse reisen?

  • Ich frage Sie zum letzten Mal: Haben Sie die CD's mitgehen lassen oder nicht?

  • Urlaub zu Hause oder in der Ferne?

Das nachfolgende Bild zeigt die verschiedenen Arten des Sprechaktes der Frage in jeweils einer Äußerung:


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Sprachliche Varianten der Alternativfrage

In ihrer Standardform stellt die Alternativfrage wie die ▪ Entscheidungsfrage das finite Verb an die erste Stelle.

Da die Antwort darauf aber nicht, wie bei dieser mit ja oder nein u. ä. gegeben werden kann, sondern wie bei den Ergänzungsfragen ausfällt, stellt sie grammatikalisch eine Mischform dar. Frage und Antwort sind z. B. so gestaltet:

  • Würdest du lieber in die USA oder nach Japan reisen! (Alternativfrage als Voräußerung) – Nach Japan.

Der Sprechakt der Alternativfrage kann mit einer explizit-performativen Formel vollzogen werden, die sowohl im Alltag, aber vor allem bei offiziellen Anhörungen oder polizeilichen oder gerichtlichen Vernehmungen verwendet werden, wie in folgenden Beispielen:

  • Ich will jetzt wissen: Warst du dabei oder nicht?

  • Ich frage Sie hiermit, ob Sie am Steuer gesessen haben oder Ihre Frau?

  • ...

Ohne Äußerungen, die der Frage vorausgehen und festlegen, worauf sie sich bezieht, können Satzfragen ohne Verb kaum zum Vollzug dieses Sprechaktes verwendet werden.

  • Bier oder Wein?

  • Zu dir oder zu mir?

  • Mit oder ohne Sahne?

  • ...

(vgl. Engel 31996, S.53f., 22009, S.46)

Alternativfrage als Indikator für den dialektischen Erörterungstyp in der Schule

Bei der ▪ Problem- und Sacherörterung dient die Alternativfrage als Kriterium für den ▪ dialektischen Erörterungstyp.

Die Responsivität der Alternativfragen

Im ▪ Interview ist die Alternativfrage als initiierender Akt besonders gut geeignet, den/die interviewte/n Gesprächspartnerin* zu einer Antwort zu veranlassen (respondierender Akt), die responsiv ist, d. h. Intention und Inhalt der Frage aufnimmt. Allerdings ist damit zu rechnen, dass der/die Interviewte u. U. auf diese "Art kolloquialer Nötigung" ( vgl. Linke u. a. 1994  S.279) nicht gerade freundlich reagiert.

▪ Sprechen als Handeln
  Überblick
 
Handlungsarten
 Sprechen als kommunikatives Handeln

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 01.12.2022

   
 

 
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